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Geliebte Suenderin

Geliebte Suenderin

Titel: Geliebte Suenderin Kostenlos Bücher Online Lesen
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sich jetzt schon verändert hat, Rina«, seufzte Mary erleichtert. Dann sagte sie lachend: »Das kann natürlich auch an all diesen neuen Bü-
    chern liegen.«
    Sabrina kramte zufrieden in den Päckchen auf ihrem Schoß, dann reichte sie Mary, Hobbs und Tante Margaret jeweils ein fröhlich bunt eingewickeltes Paket.
    Hobbs errötete bis unter die Haarspitzen, als sie das Päckchen öffnete, in dem sich mehrere Spitzentaschentücher und passende Häubchen aus Gaze befanden. Sie betastete mit zittrigen Händen die Häubchen und schaute dann mit Tränen in den Augen hoch.
    »Oh, Lady Sabrina«, sagte sie, und ihr schmales Gesicht strahlte, »das sind die hübschesten Häubchen, die ich in meinem Leben gesehen habe. Sind die wirklich für mich?« fragte sie zögernd und hielt die Schachtel ganz fest umklammert, aus Angst, jemand könnte sie ihr entreißen.
    »Sie gehören dir, für sonntags in die Kirche oder wann immer dir danach ist, dich schön zu machen«, sagte Sabrina.
    »Oh, ich danke Euch«, hauchte Hobbs und strahlte die winzigen Spitzendinger beglückt an.
    »Tante Margaret, schau, was ich dir gekauft habe«, sagte Sabrina zu ihrer Tante, die ausnahmsweise alles, was um sie herum vorging, mit großem Interesse verfolgte. Sie legte ihr unvermeidliches Nähzeug beiseite, als Sabrina ein großes Paket auf ihren Schoß legte. Mary drängte sich zu ihnen, und Tante Margaret öffnete aufgeregt das Geschenk. Sie stieß einen kleinen Freuden-schrei aus, als sie die schwarze Lackschatulle sah. Sie schlug den Deckel zurück und schrie entzückt auf, als sie die vielen bunten Seidengarne sah: drei verschiedene Grüns, vier Blaus, fünf Lilas, zahllose Schattierungen aller in den Geschäften verfügbaren Garne.
    »Oh, meine Lieben, ich danke Euch! So etwas Kostbares«, murmelte sie, ließ aufgeregt die Farben durch ihre Händen gleiten und sah sich jedes Garn dann genau an.
    »Mary, für dich.« Sabrina reichte ihr ein kleines Paket.
    »Was wird das wohl sein?« fragte sie aufgeregt und packte unter Sabrinas ungeduldigen Blicken das Geschenk aus. Mary holte eine reichverzierte goldene Schachtel heraus, mit bunten Emaillebildern auf dem Deckel. Sie öffnete sie, und darin lag ein kleines, goldenes Herzmedaillon an einer dünnen Goldkette.
    »Es ist wunderschön, Rina«, hauchte Mary, und ein zärtliches Lächeln umspielte ihre Lippen. »Ich werde mich nicht bedanken, weil das nicht genug ist, aber du weißt, was mir das bedeutet. Mutter hatte ein ganz ähnliches.« Sie breitete die Arme aus und umarmte Sabrina, dann fragte sie: »Was hast du denn für dich selbst erstanden? Du hast dir doch etwas gekauft?«
    Sabrina lachte. »Natürlich. So selbstlos bin ich nun auch wieder nicht.«
    Sie öffnete ein großes Paket und holte ein lavendelblaues, pelzverbrämtes Samtcape heraus. Sie zog es an und rieb das Fell mit der Spitze ihres Kinns.
    »Wie wunderschön, Sabrina«, rief Mary voller Bewunderung.
    »Dreh dich um, und laß es mich von hinten sehen.«
    Sabrina stolzierte im Zimmer auf und ab und drehte zu ihrem Entzücken Pirouetten. »Wir werden es uns gutgehen lassen, uns amüsieren und uns für den Rest unseres Aufenthalts in London keine Sorgen mehr machen. Alles läuft wunderbar«, sagte Sabrina zuversichtlich und kuschelte sich in ihr Pelzcape.
    Die Tage vergingen schnell. Sie schauten sich die Stadt an, beobachteten, wie die großen Schiffe an den Docks in der Themse anlegten, kauften ein, streiften durch die Parks, fütterten die Enten und sahen den Schwänen zu, wie sie majestätisch auf dem stillen See vorbeiglitten.
    Am Ende der Woche hatte Tante Margaret sich mit Tee, ihrem Lieblingsschnupftabak und Parfüm eingedeckt und Sabrina und Mary zu ihren Sitzungen mit der Hutmacherin, der Schneiderin und dem Stiefelmacher begleitet, wo sie Bestellungen aufgaben, die nach Verrick House geschickt werden sollten und ihre Garderobe um einige Hüte und Handschuhe erweiterten, die sie an Ort und Stelle kauften.
    Freitag morgen war alles gepackt und reisefertig. Der Morgen graute stürmisch, und die gepflasterten Straßen waren glitschig und gefährlich, als Sabrina, eingemummt in ihr pelzverbrämtes Cape, mit Richard zu Mr. Smithson aufbrach. Vor einem fröhlich prasselnden Feuer paßte Mr. Smithson Richard seine Brille an.
    Schweigend ließ Richard seinen Blick über die scharf verdeut-lichte Szene schweifen, die Pflastersteine und Fenster auf der anderen Seite des Platzes konnte er klar erkennen. Mit angehalte-nem Atem

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