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Geliebte Suenderin

Geliebte Suenderin

Titel: Geliebte Suenderin Kostenlos Bücher Online Lesen
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Überraschung den Atem, und er mußte ein paarmal heftig niesen. Er fing sich aber schnell wieder, und ein zögerndes Lächeln der Bewunderung breitete sich über sein verlebtes Gesicht.
    »Ich betrachte mich als gewarnt, aber meine Freunde behaupten auch, ich könnte den Teufel mit meinem Charme betören.
    Ich frage mich, ob das auch eine starke Seite von dir ist?«
    »Freunde?« sagte Sabrina zweifelnd und hob erstaunt eine dunkle, seidige Augenbraue. »Ich hätte nicht gedacht, daß Ihr welche habt, Mylord.«
    Der Marquis schwieg für einen Moment, dann lachte er amü-
    siert, aber ohne seinen üblichen verächtlichen Gesichtsausdruck.
    Er lächelte immer noch, als sich die Salontür öffnete und die Contessa hereinkam. Sie schien sehr neugierig, als sie das lä-
    chelnde Gesicht des Marquis sah.
    »Luciana, meine Liebe, sie ist unbezahlbar, ein echtes Original. Bei Gott, es ist einfach nicht zu fassen, mit meinen eigenen Waffen geschlagen zu werden. Man stelle sich vor, die eigene Tochter macht sich über einen lustig.« Er wischte sich die Augen mit einem jasmingetränkten Taschentuch. »Was für ein glücklicher Zufall, daß die Contessa und ich uns entschlossen haben, einen Tag früher zurückzukehren, sonst hätte ich diesen liebevollen kleinen Schlagabtausch mit meiner Familie verpaßt.«
    »Zu schade, daß wir heute nachmittag abreisen, aber es ist immer ratsam, seine Medizin in kleinen Dosen einzunehmen«, sagte Sabrina mit zuckersüßem Lächeln. »Wenn Ihr uns bitte entschuldigt, Mylord, wir haben noch einiges vor unserer Abreise zu erledigen.«
    »Aber meine Liebe, wo bleiben deine Manieren? Du hast meine Frau, Luciana, noch nicht kennengelernt.«
    Die Contessa war schweigend in der Tür gestanden, aber jetzt schwebte sie in einer Wolke von Parfüm und raschelnder Seide auf sie zu, die Last juwelenbesetzter Ringe bereitete ihr einige Mühe, als sie die Arme ausbreitete.
    »Oh, caro, diese Kleine è molto bella«, rief sie, nahm Sabrinas kleines Kinn in die Hand und sah sich erstaunt ihr Gesicht an.
    »Es ist ganz unglaublich, wie sie dir ähnelt, caro. Und er hier, so süß, so süß«, sagte sie und umarmte den sprachlosen Richard.
    »Solche Haare!« Sie kicherte fröhlich, dann richtete sich ihre Aufmerksamkeit wieder auf Sabrina, deren Augen ganz groß wurden vor Erstaunen, als sie die Contessa genauer ansah und sich erinnerte, wo sie ihr schon einmal begegnet war. Sie mußte sich das Lachen bei dem Gedanken an den Vorfall und die Perlohrringe der Contessa verkneifen. Ihr Grübchen war aber nicht zu verstecken.
    »Ah, sie hat sogar das Grübchen, caro!« sagte die Contessa kopfschüttelnd.
    »Ja, wie es scheint, ist sie mir sehr ähnlich, meine Liebe«, gab der Marquis stolz zu, mit einem Hauch von Eitelkeit für das, was er von sich in Sabrina sah.
    Die Contessa machte es sich auf der Sitzbank neben Mary bequem, nahm eine von Marys eiskalten Händen und vermerkte nachdenklich: »Sie hier ist wie die Madonna, sie ist sehr still, aber sie sieht und weiß, was, Kind?« fragte sie Mary, die ganz erstaunt dreinsah. »Ich habe Tee bestellt, ein ekelhafter Brauch, für deine Familie, aber für mich einen kleinen Sherry«, sagte die Contessa und musterte Mary und Sabrina eindringlich. Dann sagte sie etwas auf italienisch zum Marquis. Ihre Worte hatten eine erstaunliche Wirkung auf ihn, er kniff nachdenklich die Augen zusammen, und ein amüsiertes Lächeln breitete sich über sein Gesicht. »Ich habe dich schon immer für eine sehr intelligente und kluge Frau gehalten, Luciana, aber jetzt muß ich dir wirklich gratulieren;«
    Sabrina war nicht wohl in ihrer Haut, ihr gefiel nicht, wie abschätzend die beiden sie und Mary musterten. Richard legte verstohlen den Arm um Sabrinas Taille und rückte näher an sie heran, während er stumm den Mann, der sein Vater war und den er heute zum ersten Mal sah, betrachtete. Tante Margaret schot-tete sich völlig ab von dieser unangenehmen Situation und schaute nur gelegentlich kurz zu ihrem Bruder oder der Contessa hoch.
    Sabrina hatte eine Entscheidung getroffen. »Kommt, Mary, Richard, Tante Margaret.« Sie machte ihnen ein Zeichen, ihr zu folgen. »Wir müssen uns von Euch verabschieden, Mylord, und ich hoffe, wir werden uns nie mehr begegnen.«
    »O doch, das werden wir«, sagte der Marquis im Plauderton und goß für sich und die Contessa einen Sherry aus der Karaffe, die ein Diener zusammen mit einer silbernen Teekanne und einem Teller mit Süßigkeiten gebracht

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