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Geliebte Teufelin

Geliebte Teufelin

Titel: Geliebte Teufelin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Bisplinghof
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Monitor. „Ich will nichts trinken, ich will eine Erklärung. Wieso habe ich einen Chip im Gehirn, ohne es zu wissen. Kannst du mir das erklären. Und bitte keine firmenüblichen Ausreden, i ch will die Wahrheit, die ganze! “
     
    Cornelius saß im Wohnzimmer und blätterte, ohne richtig hinzusehen, in einer Fer n sehprogramm-Zeitschrift. Dann schaltete er seinen riesengroßen Flachbildfernseher ein und zappte wahllos durch die Programme. Es war wie immer: Dutzende von Sendern, aber auf allen war nur uninteressanter Mist. Sendungen, die die Welt nicht braucht: Verkaufsender, die Sachen anboten, die man angeblich unbedingt haben musste; Musiksender, die Platten spielten, für die er keinen Cent ausgeben würde. Besonders hasste er die Rapper, die noch nicht einmal richtig singen konnten. Das sollte Musik sein, dieser komische Sprechgesang? Und was sollten diese Handbew e gungen, die sie dabei machten? Irgendwie sahen sie alle behindert aus, geistig wie körperlich. Was ihn am meisten dabei ärgerte, war die Tatsache, dass die meisten Rapper mordsmäßig hässlich waren und trotzdem die schärfsten und geilsten We i ber um sie herumtanzten und mit ihren Hintern wackelten. Warum passierte ihm sowas nie, warum saßen diese Weiber nicht neben ihm auf dem Sofa oder wackelten vor seiner Nase herum. Die Welt war einfach ungerecht. Er steigerte sich förmlich in diesen Ärger hinein. Wenn er über etwas sehr frustriert war, half es ihm oft, sich über irgendetwas aufzuregen. Im Geiste beschimpfte und beleidigte er dabei i r gendwelche Menschen im Fernsehen, die ihm gar nichts getan hatten. Häufig schrie er dabei laut den Fernseher an und manchmal dachte er: Wie gut, dass mich niemand sehen kann, man würde mich w ahrscheinlich sonst in die Klap smühle stecken.
    A ber selbst mit dem Aufregen klappte es heute nicht so richtig, obwohl das Fernse h programm ihm allen Grund dafür bot. Zurzeit lief eine dieser unsäglichen Casting-Shows, in denen Kandidaten mit absolut null Talent sich zum Affen machten. Fr ü her, als diese Art von Sendungen im deutschen Fernsehen neu waren, hatte er sie gerne gesehen und sich dabei köstlich amüsiert. Inzwischen fand er sie aber nur noch fade und langweilig. Es gab aber eine Ausnahme: „ Germanys next Topmodel “ schaute er immer noch und verpasste nach Möglichkeit keine Folge. Die Sendung war höchst unterhaltsam, besonders wenn sich die Kandidatinnen anzickten oder von der Jury niedergemacht wurden. Mit Schadenfreude saß er dann vor dem Bil d schirm, versetzte sich in die Rolle eines Jurymitgliedes und überlegte sich die fiese s ten Kommentare. Einige der Mädchen fand er allerdings so nett und so hübsch, dass er mit ihnen mit fieberte. Bei drei der bisherigen Serien hatte er sogar die spätere Si e gerin richtig vorausgesagt. Im Übrigen war ja da auch noch die Moderatorin Heidi Klum, die so gut küssen konnte. Wenn es denn Heidi gewesen wäre, aber es waren ja Luzias Lippen. Cornelius suchte nach einer weiteren Ablenkung, um nicht ständig an sie denken zu müssen.
    Er öffnete den Schrank mit seiner umfangreichen DVD-Sammlung. Seit sein neuer Fernseher an der Wand hing, hatte er sich nur einmal einen Film auf DVD anges e hen; er besaß aber ca. 250 Filme, von denen er einige nach dem Kauf noch nie ang e schaut hatte. Er wanderte unentschlossen mit den Blicken hin und her und überlegte gerade, ob er nicht doch lieber spazieren gehen sollte, als sein Handy piepte. E ine SMS war eingegangen: „Lieber Cornelius, ich bin es noch einmal. Es tut mir leid, aber ich habe in meiner Firma Schwierigkeiten bekommen und muss für ein paar Tage verreisen. Ich kann es dir leider im Moment nicht genauer erklären. Ich melde mich wieder, sobald ich ein bestimmtes Problem gelöst habe. Gruß und Kuss, Luzia.“
     
    E in Tag später, in der Wohnung von Ronny F. genannt „X-Man-35“, Vorsitzend er des Computer-Hacker-Clubs „Di I“ (Die intelligenten Irren).
    „Das ist ja eine völlig verrückte Geschichte, Luzia. Bist du sicher, dass er dich nicht auf den Arm genommen hat?“
    Luzia verzog die Mundwinkel und versuchte, zu lachen. „Ha, ha, das wäre ja wir k lich eine lustige Geschichte. Adrian macht grundsätzlich keine Witze, lass dir lieber etwas einfallen, um dieses Ding in meinem Gehirn unschädlich zu machen.“
    Während er nachdachte, spielte Ronny mit einem Zauberwürfel. Er konnte einen Würfel mit völlig verdrehten Seiten und wild gemixten Farben in 13 Sekunden wi e der in den

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