Geliebte Teufelin
wie ich dich kenne, brauchst du doch keine B e schützer.“
„Nicht für mich, sondern für Hollmann. Ich brauche zwei Leute mit Uniformen, die so zumindest so aussehen, als würden sie für einen Sicherheitsdienst arbeiten. Ich bin hier in der Klinik St. Augustin, die Entlassungspapiere für Hollmann habe ich schon, jetzt fehlen nur noch die beiden Securities. Ohne die kriege ich ihn nicht raus.“
„Du hast Entlassungspapiere für Hollmann, du willst ihn doch wohl nicht hier a n schleppen? Ich habe keine Lust, Besuch von den Bullen zu bekommen.“
„Keine Angst, ich nehme ihn erst mal mit zu mir. Also, kannst du mir helfen oder nicht?“
Ronny dachte angestrengt nach. Zunächst fiel ihm niemand ein, doch dann hatte er eine Idee: „Luzia, ich wüsste jemanden, genauer gesagt sogar zwei, zwei Frauen, die sind aber nicht echt.“
„Was heißt nicht echt?“
„Also, keine echten Sicherheitskräfte, sie sehen aber super aus, echt geil.“
„Echt geil? Ich brauch keine geilen…d u meinst doch wohl nicht etwa die beiden Stripperinnen mit Polizisten-Uniform, die mal auf deiner Geburtstag s feier aufgetr e ten sind.“
„Na ja, ehrlich gesagt, andere hab e ich nicht zu bieten. Einen Vorteil hätten sie ja. Wenn die beiden ihre Blusen aufknöpfen, schaut sich kein Mann mehr genau ihre Ausweise an.“
Luzia überlegte einen Moment. „O .k. , du hast Recht. Kannst du sie bitte sofort anr u fen und mir Bescheid geben?“
Luzia schloss die Büro-Tür ab, um keinen ungebetenen Besuch zu bekommen, Dr. Steinbach saß immer noch wie versteinert am Computer. Um die Wartezeit zu übe r brücken, wandte Luzia sich wieder der Kaffeemaschine zu. Als sie gerade Milch und Zucker in ihre fünfte Tasse schütten wollte, klingelte ihr Handy.
„Hallo Ronny, hast du die beiden erreicht? In einer halben Stunde, ja super. Schwa r zer Kombi mit getönten Scheiben, o . k . , ich nehme sie am Parkplatz in Empfang. Du bist ein Schatz, ich knutsch dich. Was, ob ich dich nicht mal wirklich? O . k . , ich bin dir einen Gefallen schuldig, aber nur eine Minute. Wie, zu wenig, wenn du eine Minute mit mir geknutscht hast, vergisst du das dein ganzes Leben nicht.“ Sie schmatzte laut ins Handy und beendete das Gespräch.
„Du rührst dich hier nicht von der Stelle, bis ich dich entlasse, verstanden?“ Dr. Steinbach nickte. Luzia ließ sich sein Schlüsselbund geben und verschloss von außen die Tür. Da sie noch eine halbe Stunde Zeit hatte, sah sie sich ausgiebig in der Klinik um. Sie suchte nach einem geeigneten Fluchtweg für den Fall, dass etwas an der S a che schiefgehen sollte. Nach zwanzig Minuten verließ sie das Gebäude und ging zum Parkplatz. Da die Insassen einer psychiatrischen Klinik wenig Besuch bekamen, war der Platz nur zur Hälfte besetzt. Sie schaute auf die Uhr und beobachtete alle Fahrzeuge, die durch die Einfahrt fuhren. Sechs Minuten nach der vereinbarten Zeit fuhr ein schwarzer Kombi mit verdunkelten Scheiben auf den Parkplatz. Der Wagen fuhr eine komplette Runde und hielt dann in der Nähe des Eingangs.
Das könnte er sein, dachte Luzia und ging auf das Fahrzeug zu. Als sie noch zehn M e ter entfernt war, öffnete sich die Fahrertür und eine dunkel gekleidete Frau stieg aus. Kurz darauf verließ auch die zweite „Polizistin“ den Wagen. Ronny hatte Recht g e habt, die beiden sahen wirklich umwerfend aus. Beide hatten schwarze Uniformen an, deren Jacken so eng geschnitten waren, dass ihre offensichtlich Silikon-gepuschten Oberweiten voll zur Geltung kamen. Darunter trugen sie weiße Blusen, deren obere Knöpfe geöffnet waren und tiefe Einblicke erlaubten. Als Kopfbed e ckung trugen sie militärisch aussehende Baretts und an ihren Gürteln hingen Schla g stöcke.
„Hallo, ich bin Luzia, ich meine Dr. Winter. Ihr seht echt scharf aus. Ronny hat nicht übertrieben.“
Die beiden stellten sich als Ines und Rita vor. Luzia gab ihnen die Hand und deutete auf die Tür. „Da geht’s rein, was hat euch Ronny erzählt?“
„Na ja“, antwortete Ines, „er meinte, wir sollten mit ihnen zusammen einen Patienten abholen und uns möglichst wie echte Polizistinnen benehmen. Wir sollten uns auch nur dezent schminken, damit wir nicht zu sehr auffallen.“
„Dafür hätten wir sowieso keine Zeit gehabt“, meinte Rita, „so wie wir uns beeilen sollten. Was issen das fürn Typ, den wir da abholen sollen, ist der gefährlich? Ich meine, hier werden doch nur Irre behandelt, oder?“
Luzia blieb vor dem Eingang
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