Geliebte Teufelin
ich war abgelenkt“, entschuldigte sich sein Kollege.
„Sie haben wohl noch nie Frauen in Uniform gesehen?“ Rita setzte ihr strahlendstes Lächeln auf.
„Jedenfalls nicht solche wie sie, sie arbeiten bestimmt in ihrer Freizeit noch als M o del.“ Der junge Mann konnte gar nicht die Augen von den beiden lassen.
„Ich glaube nicht, dass Beamtinnen solche Nebenjobs erlaubt sind“, mischte Luzia sich ein.
„Ja leider, wir würden ja gerne, Angebote haben wir schon bekommen. Aber man lässt uns nicht“, sagte Rita mit schlecht gespielter Enttäuschung.
„Ich muss ihnen die beiden Damen leider entführen, wir haben noch etwas zu erl e digen, Dr. Steinbach wartet auf uns.“ Luzia wurde langsam nervös.
„Er hat doch wohl nichts verbrochen?“ fragte der ältere Pfleger.
„Nein, wir holen nicht Dr. Steinbach ab, sondern einen Patienten“, klärte ihn Luzia auf.
„Mit Polizeischutz, um wen geht’s denn?“
„Hollmann wird verlegt in ein anderes Institut, er nimmt an einer Untersuchung s reihe teil“, erklärte Luzia.
„Der ist völlig harmlos, für den brauchen sie keine Bewachung. Ich glaube nicht, dass er die Morde begangen hat. Hoffentlich findet sich irgendwann mal der wahre T ä ter.“
„Ich weiß nicht recht“, entgegnete sein jüngerer Kollege, „ich glaube, der tut nur so harmlos. Na ja, egal, soll nicht mehr unsere Sorge sein. Ich bin froh, dass wir ihn los werden, irgendwie finde ich ihn unheimlich.“
„Wenn sie uns jetzt entschuldigen würden“, Luzias Ton wurde energischer, „und passen sie auf die Sachen auf, die waren bestimmt teuer.“
Luzia wartete, bis die Männer verschwunden waren und schloss dann Dr. Steinbachs Bürotür auf. Sie fand ihn genauso vor, wie sie ihn verlassen hatte, vor dem PC am Schreibtisch sitzend.
„Hallo Doktor, da bin ich wieder, freust du dich?“
„Ich- freue- mich“, seine Stimme klang abgehackt und unnatürlich.
Ines und Rita schauten verwundert erst den Arzt und dann Luzia an. Beide machten ein Gesicht, als wollten sie sagen: „Was hast du denn mit dem gemacht?“ Als Luzia ihre Gesichtsausdrücke sah, sagte sie: „Ich habe ihn hypnotisiert, er tut alles, was ich sage.“
„Echt, wirklich, kein Scheiß?“ Rita stellte sich neben Dr. Steinbach und kniff ihn in die rechte Wange. „Na spürst du was?“
„Rita, lass den Scheiß.“ Ines zog sie beiseite. „Wir haben versprochen, keinen Blö d sinn zu machen.“
„Ich wollte nur was ausprobieren, ich tu ihm ja nichts“, Rita spielte die Beleidigte. Als sie Luzias Blick sah, hob sie abwehrend die Hände.
„Schon gut, du musst mich nicht auch noch hypnoti…dingsda.“
Luzia beachtete sie nicht weiter und wandte sich an Dr. Steinbach: „Wir holen jetzt Hollmann und gehen mit ihm zum Ausgang, verstanden?“
Dr. Steinbach nickte.
„Könnte es sein, dass er noch in der Bücherei sitzt?“
Dr. Steinbach nickte wieder.
„O . k . , dann lasst uns gehen, wenn dich irgendjemand fragen sollte, warum Hol l mann abgeholt wird, sagst du: „Fragen sie Dr. Winter, sie ist jetzt für ihn zuständig. Hast du das verstanden?“ Nachdem er wieder genickt hatte: „Gut, dann wiederhole alles, was ich dir gesagt habe.“
Dr. Steinbach sah aus, als müsse er einen Moment nachdenken, dann sagte er: „Fr a gen sie Dr. Winter, sie ist jetzt für ihn zuständig. Hast du das verstanden?“
„Nein, nein, Dummerchen, du sollst nur sagen: „Fragen sie Dr. Winter, sie ist jetzt für ihn zuständig.“
Er schien wieder zu überlegen und wiederholte dann: „Fragen sie Dr. Winter, sie ist jetzt für ihn zuständig.“
„Gut, braver Junge ! “, sie klopfte ihm auf die Schulter.
An der Bücherei angekommen, fragte Luzia: „Hast du den Schlüssel dabei?“
„Schlüssel dabei, Schlüssel dabei, Schlüssel dab…“ Luzia stieß ihn unsanft in die Se i te. „Den Büchereischlüssel ! “, sie deutete auf die Tür.
Rita schüttelte den Kopf, zog einen Grimasse und tippte sich an die Stirn.
„Der ist ja voll Banane, der kann doch mit keinem reden, ohne dass es auffällt.“
„Du hast völlig Recht, ich muss ihn wieder einsperren. Ihr wartet hier, ich bring ihn zurück ins Büro.“
Nach einigen Minuten kam sie mit dem Schlüssel in der Hand zurück.
„Ich habe ihn wieder in seinem Büro eingeschlossen, da kann er keinen Schaden a n richten. Wir machen es ohne ihn, ich habe ja die Entlassungspapiere, die er ausg e stellt hat.“
„Wird er denn wieder normal, irgendwie tut er mir
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