Geliebte Teufelin
sichtig. Ich rufe Dr. Steinbach an.“
Au Scheiße, jetzt haben wir ein Problem. „Könnten sie mir bitte erst mal verraten, wo eine Toilette ist, dann kann ich inzwischen mal eben…“
„Sie müssen dran vorbei gekommen sein, auf der linken Seite.“
„Danke“, Luzia ging hinaus, packte Ines am Arm und zog sie ein Stück beiseite. Sie flüsterte ihr ins Ohr: „Ich muss ganz schnell in Steinbachs Büro, sorg dafür, dass sie (sie nickte Richtung Tür) in der nächsten Minute nicht telefoniert, am besten in den nächsten drei Minuten. Lass dir was einfallen, stell ihr irgendwelche dummen Fr a gen oder so.“
„Für dumme Fragen ist ja Rita zuständig, aber ich mach’s, verlass dich auf mich.“
Luzia sauste los, in einer halben Minute war sie an Dr. Steinbachs Tür. Gerade als sie aufschließen wollte, kamen zwei Ärzte um die Ecke und steuerten ebenfalls auf di e selbe Tür zu. Luzia grüßte die beiden freundlich und ging weiter. Als sie fünf Meter entfernt war, hörte sie ein Klopfen und dann: „Abgeschlossen, wo steckt der Bu r sche?“
Luzia drehte sich um. „Suchen sie Dr. Steinbach? Den habe ich gerade aus der Tür kommen sehen, er ging da entlang.“ Sie zeigte in die Richtung der Cafeteria. Die be i den bedankten sich und folgten Luzias Hinweis. Als sie außer Sichtweite waren, schloss Luzia schnell die Tür auf und kam gerade rechtzeitig, als das Telefon klinge l te. Sie nahm den Hörer ab und meldete sich mit „Dr. Steinbach“.
„Hier Walkowiak, ich brauche ein Bestätigung für die Entlassung beziehungsweise Überweisung des Patienten Friedrich Hollmann. Eine Frau Dr. Winter ist hier mit zwei Polizei-Beamtinnen, um ihn abzuholen. Ich wusste gar nicht, dass er entlassen werden soll.“
„Das geht in Ordnung, der Chef hat auch zugestimmt. Er wird ja nicht entlassen, sondern an ein anderes Institut überwiesen.“
Glücklicherweise konnte Luzia nicht nur die Gestalt verschiedener Menschen a n nehmen, sondern auch perfekt Stimmen imitieren. Der echte Dr. Steinbach war bei ihrem Telefonat teilnahmslos sitzen geblieben. Gerade als Luzia den Raum wieder verlassen wollte, klingelte erneut das Telefon. Sie schaute auf das Display, das die s mal eine andere Nummer und den Namen von einem Dr. Bär anzeigte.
Bestimmt einer von den beiden Ärzten , dachte Luzia und ging hinaus, nachdem sie vo r sichtig durch den Türspalt kontrolliert hatte, ob die Luft rein war. Zurück am Au s gang der Abteilung hörte sie schon aus einiger Entfernung Gesprächsfetzen und G e lächter aus der Tür dringen.
„Ich wusste ja gar nicht, dass sie so gut Witze erzählen können, Herr Hollmann, e i gentlich schade, dass sie uns verlassen.“ Frau Walkowiak hatte Tränen in den Augen, als Luzia zurückkam. „Sie müssen sich unbedingt den Witz mit den drei kleinen E n ten erzählen lassen.“ Sie holte ein Taschentuch hervor und tupfte sich die Augen ab.
Luzia schaute nacheinander Ines, Rita und Hollmann an, alle waren offensichtlich bester Laune. „Da habe ich ja wohl etwas verpasst, den Witz können sie mir gleich im Auto erzählen. Sind ihre Sachen schon gekommen?“ Sie hatte kaum die Frage ausgesprochen, als ein Mann den Raum betrat und einen Karton auf dem Tisch a b stellte.
„Hallo Winnie“, begrüßte ihn Frau Walkowiak, „das ging aber schnell.“
„Grüß dich, Walli, für dich immer. Würden sie bitte den Inhalt kontrollieren und dann den Empfang quittieren“, forderte er Hollmann auf. Während dieser den Ka r ton öffnete und nachsah, musterte Winnie unauffällig die beiden Damen in Uniform.
Gleich läuft ihm der Sabber aus dem Mund. Hoffentlich sind wir hier bald raus. Luzia schaute auf die Uhr.
Nachdem alle Formalitäten erledigt waren, konnten sie unbehelligt die Abteilung und die Klinik verlassen. Luzia fiel ein Stein vom Herzen, endlich konnte Hollmann an die Arbeit gehen und das Ding in ihrem Gehirn unschädlich machen. Ihren W a gen ließ Luzia an der Klinik stehen und ließ sich und Hollmann von Rita und Ines zu ihrer Wohnung fahren. Auf ihre Anweisung hin fuhr Ines einen Umweg im Zic k zackkurs, um mögliche Verfolger abzuschütteln. Luzia wollte unbedingt auf Nu m mer Sicher gehen, um das Unternehmen nicht noch zu gefährden. Sie ließ Ines in e i niger Entfernung zu ihrer Wohnung anhalten und zahlte ihren Begleiterinnen das Doppelte des Honorars, das sie normalerweise als Stripperinnen kassierten.
„Eventuell brauche ich euch noch mal. Ihr seid zwar ein bisschen nervig, aber
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