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Geliebte Widersacher 03 - Zaertlicher Winter

Geliebte Widersacher 03 - Zaertlicher Winter

Titel: Geliebte Widersacher 03 - Zaertlicher Winter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Milan
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dafür dankbar sein.“
    Wenn überhaupt, dann wurde Henry nur noch röter im Gesicht. „Ich brauche kein Laudanum“, brummte er. „So sehr tut es nun auch nicht weh. Ich bin praktisch wieder gesund. Binnen kürzester Zeit werde ich wieder laufen können.“
    Vermutlich glaubte er das wirklich. Und in ein paar Tagen würde der schlimmste Schmerz auch nachlassen. Letzte Nacht war nicht viel Zeit gewesen, alles zu erklären.
    Jonas setzte sich auf einen Stuhl neben Lydia. „Henry“, sagte er, „du hast dir das untere Ende deines Schienbeins direkt über dem Fußgelenk gebrochen. Wenn du damit gehst, bevor es richtig verheilt ist, wird sich die Bruchstelle verschieben, sodass jedes Mal, wenn du danach den Fuß belastet, das die Verletzung ernsthaft verschlimmern könnte.“
    Henry runzelte die Stirn. „Was heißt das?“
    „Wenn du gehst, könntest du dir den Knochen erneut brechen, aber an mehreren Stellen. Ein komplizierter Bruch so dicht an deinem Knöchel würde vermutlich Amputation bedeuten. Du darfst nicht gehen, bevor nicht alles verheilt ist.“
    Henry schaute ihn unbewegt an. „Wie lange wird das dauern? Wenn es aufgehört hat, wehzutun?“
    „Du wirst dein Bein drei Wochen lang nicht benutzen können.“
    „Drei Wochen!“ Henry schaute ihn aus weit aufgerissenen Augen an. „Dr. Grantham, ich kann nicht drei Wochen auf meinen Lohn verzichten.“
    „Henry“, sagte Jonas, „du wirst nicht nur drei Wochen lang nicht laufen können, du wirst danach noch eine Schiene tragen müssen und dein Bein nicht übermäßig belasten dürfen.“
    Henry schob das Kinn trotzig vor und blickte in die Ferne. „Sagen wir eine Woche ohne Bewegung“, bemerkte er. „Und dann …“
    „Das ist keine Verhandlungssache, Henry. Wenn du dein Bein behalten willst, darfst du es nicht benutzen.“
    Henry sagte nichts, aber um seinen Mund lag ein sturer Zug.
    Neben ihm beugte sich Lydia vor. „Sicherlich kann man etwas machen. Vielleicht kann dein Arbeitgeber, da du dich ja bei der Arbeit verletzt hast, dir etwas zahlen …“
    „Ha!“ Henry starrte auf den Boden. „Sie kennen den alten …“ Er schaute Jonas an, dann wieder weg, als ihm einfiel, dass sein Arbeitgeber einen besonderen Platz in Jonas' Leben einnahm. „Sie verstehen das nicht. Ich bin nicht klug, aber Peter und Billy schon. Wenn ich keinen Lohn bekomme, müssen meine Brüder arbeiten gehen. Und wenn sie ihren Platz in der Knabenschule aufgeben …“ Henry stieß missmutig gegen die Schiene an seinem Bein. „Wie lange, glauben Sie, bis ich es riskieren kann? Eineinhalb Wochen vielleicht?“
    „Ich habe gesagt, dass du dich nicht bewegen darfst“, erklärte Jonas. „Ich habe nie gesagt, dass du nicht arbeiten kannst. Wie es sich ergibt, ist es in diesem Fall dein Glück, dass deine Verletzung nicht einfach ist. Ich schreibe an einem wissenschaftlichen Artikel über die Genesung nach einem komplizierten Bruch. Dazu brauche ich ein Forschungsobjekt. Jemand, der genau das tut, was ich sage, und nichts anderes. Wenn du mir erlaubst, über dich zu schreiben, werde ich dich für die Zeit bezahlen.“
    „Ich brauche Ihre Almosen nicht.“
    Jonas war es gewesen, der ihm die Stelle bei seinem Vater verschafft hatte. Er war es gewesen, der die Lage hatte eskalieren lassen, der sich gescheut hatte zu tun, was getan werden musste, bloß, weil es sein Vater war. Es waren keine Almosen, nicht im Geringsten. Es war Blutgeld.
    „Glaubst du, ich tue das, um dir einen Gefallen zu tun?“, fragte er scharf. „Du musst den ganzen Tag lang still sitzen – kein Aufstehen und Herumlaufen, kein Spielen mit den anderen Kindern, bis ich dir sage, dass du das wieder tun kannst. Jeder kann den ganzen Tag auf den Beinen sein, aber man braucht echtes Talent dafür, still zu sein.“
    Henry runzelte die Stirn. „Wirklich?“
    „Ja. Eigentlich bin ich mir gar nicht sicher, ob du es überhaupt kannst. Den ganzen Tag lang hier zu sitzen, ohne etwas zu tun zu haben, als Däumchen zu drehen. Und denke nicht, dass ich dich bezahle, wenn du dich nicht strikt an die strengen Bedingungen hältst, die ich dir auferlege.“
    Neben ihm rührte Lydia sich, lehnte sich vor, um ihren Korb zu öffnen.
    „Praktisch nichts zu tun“, sagte sie. „Ich habe hier ein Rollrädchen. Soll ich dir zeigen, wie es geht?“

    „S IE VERSUCHEN JA GAR NICHT , die Wette zu gewinnen“, erklärte Lydia, als sie das kleine Haus verließen. „Sie können mich nicht allen Ernstes auf Ihre Hausbesuche

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