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Geliebte Widersacher 03 - Zaertlicher Winter

Geliebte Widersacher 03 - Zaertlicher Winter

Titel: Geliebte Widersacher 03 - Zaertlicher Winter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Milan
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innen auffrisst. Ich sollte es mir nicht wünschen. Irgendetwas stimmt mit mir nicht.“
    Jonas räusperte sich. „Genau genommen …“
    Sie machte ein kleines Geräusch.
    Es war nicht, als ob er sie soweit zum Narren halten konnte, dass sie ihn mit einem Mal für gesittet hielt. „Es ist nicht mein Fachgebiet, Miss Charingford, aber es gibt Spezialisten in London, die nichts anderes tun, als Frauen zu behandeln, denen der Geschlechtsverkehr keine Freude bereitet. Es ist körperlich vollkommen normal, so wie Sie zu empfinden.“
    Seine Erektion wurde zu deutlich. Sie musste sie inzwischen bemerkt haben. Selbst wenn da nicht sein hartes Glied wäre, das sich gegen ihren Bauch drückte, seine veränderte Atmung verriet ihn.
    „Wirklich?“, fragte sie.
    „Wirklich.“
    Er konnte die Veränderung in ihr erkennen. Er stand zu dicht bei ihr, war zu sehr auf sie eingestellt, um die Zeichen zu übersehen. Die verräterischen Kapillaren in ihrer Haut weiteten sich, und sie schimmerte von dem durchströmenden Blut rosa. Ihre Wimpern senkten sich, und ihre Lippen öffneten sich. Sie hielt ihn zu fest, zu eng.
    „Manchmal“, sagte sie, „hat man das Gefühl, als gäbe es Verletzungen, die nur hierdurch geheilt werden können. Durch Wärme. Und Berührung.“
    Er ließ zwei Finger auf ihr Handgelenk gleiten, nahm ihren Puls. Er kannte den Unterschied zwischen einem ruhigen und einem erregten Puls nur zu gut, und dieses Wissen über die Antwort ihres Körpers nährte sein eigenes Verlangen.
    Er beugte sich ein wenig näher zu ihr, sodass sein Atem über ihr Ohr strich. Nur ein kleiner Kuss. Er konnte ihr jetzt einen kleinen Kuss geben.
    Aber er tat es nicht. Er wusste ebenfalls, dass körperliche Erregung nicht gleichbedeutend damit war, dass sie ihn mochte. Sie hatte nur beschlossen, ihn nicht mehr zu hassen. Sie hatte eine Schulter gebraucht, um sich daran auszuweinen, einen Körper, den sie schlagen konnte, ein Gefäß für all die Gefühle, die nicht in ihr Leben passten. Sie brauchte hingegen keinen Kuss von einem bestimmten Mann, egal, wie sehr der ihn ihr geben wollte.
    „Miss Charingford“, sagte er, „Henry wartet auf uns. Wir müssen weiter.“ Er löste sich von ihr. Sie schaute zu ihm auf, ihre Augenbrauen verwirrt zusammengezogen.
    Aber als er ihr den Arm bot, nahm sie ihn. Er legte seine Finger auf ihr Handgelenk und bezog aus dem Puls dort Trost – ein wenig schneller, als es die leichte Anstrengung der Fortbewegung rechtfertigte.

Kapitel Acht

    J ONAS HATTE H ENRYS GEBROCHENES B EIN gestern Abend gerichtet und geschient. Er hatte dem Jungen eine Dosis Äther gegeben, während er den Bruch gerichtet hatte, genug, dass er nicht mehr ganz bei sich gewesen war, als er schließlich ging. Henry hatte ihm zum Abschied gewinkt und dabei – noch unter der Wirkung des Betäubungsmittels – breit gegrinst. Sein Vater hingegen hatte grimmig dreingeschaut.
    Heute Morgen hatte die Wirkung der Betäubung nachgelassen. Henry saß auf einem Stuhl und blickte, da ihm nichts anderes zu tun blieb, aus dem Fenster. Seine Pupillen hatten wieder die normale Größe, seine Augen waren eingesunken und dunkel.
    Lydia kam näher und setzte sich auf einen Stuhl neben dem Jungen. Während Jonas seine Vitalfunktionen prüfte, stellte sie sich vor.
    „Ich bin Miss Lydia Charingford“, sagte sie freundlich. „Dr. Grantham hat mich gebeten, ihn heute zu begleiten, weil er meinte, ich sollte unbedingt jemanden kennenlernen, der sich unter schwierigen Umständen mit beispielhaftem Anstand benimmt.“
    Henry – der jede Minute, die Jonas ihn kannte, krumm gestanden hatte – richtete sich auf. „Wirklich?“
    „Allerdings“, erwiderte Lydia ohne Rücksicht auf die Wahrheit. „Und ich kann sehen, dass er ein gutes Beispiel ausgewählt hat.“
    „Richtig.“ Henry nickte. „Wegen schwieriger Umstände … Doktor, ich nehme an, Sie können mir nicht noch mehr geben von … von dem, was Sie mir gestern Abend gegeben haben, oder? Mein Bein tut ziemlich weh.“
    „Nein“, sagte Jonas. „Das geht nicht. Ich habe gewöhnlich Äther nicht bei mir. Und ich ziehe es vor, Laudanum erst dann zu verschreiben, wenn es sich nicht umgehen lässt. Es enthält Morphium, das Verstopfung und Impotenz verursacht.“
    „Äh.“ Henry schaute zu Lydia, und seine Wangen wurden rot. „Haben Sie gerade … äh …“
    Jonas schaute ihn warnend an, und Henry biss sich auf die Lippe.
    Lydia lächelte nur engelsgleich. „Eines Tages wirst du ihm

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