Geliebte zweier Welten: Roman (German Edition)
in den Augen der anderen nicht das Zeichen der Exklusivität trägt, das sie tragen müsste, was bedeutet, dass du noch immer kein Paar mit ihr gebildet hast, und Aileen ist – wie soll ich es sagen – richtig scharf und zieht alle Aufmerksamkeit auf sich.«
»Glaubst du, dass ich das nicht weiß?«, raunte Caleb wütend. »Ich habe das Zeichen auch noch nicht, und ich hoffe, dass wir morgen beim Fest miteinander vereint werden. Ich denke nur an sie, kann nur dann ruhig atmen, wenn ich sie sehe, ertrage es nicht, wenn andere in ihre Nähe kommen … und … ich möchte … ich bin davon abhängig, dass sie mich akzeptiert. Sie ist jetzt alles für mich.«
»Sie kommt also zu unserem Fest«, antwortete Cahal amüsiert. »Das wird ihr gefallen.«
»Das hoffe ich.«
»Die Liebe, Kumpel …« – er klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter – »was für ein Mist.«
Caleb nickte leicht deprimiert, und Cahal beschloss, ihn in Ruhe zu lassen, damit er sich davon erholte.
Der Empfangschef führte die Vampire in den separaten Raum, der allein für sie bereitstand, und kam danach zur Küche. Durch einen mentalen Befehl griff sich der junge Maître die Jacke und ging zum Ausgang des Restaurants, wohin ihm die anderen Gäste folgten, und die Tische leer zurückblieben.
Das Restaurant war in eine bleierne Stille getaucht. Caleb stieß eine der Küchentüren wütend auf und ging mit sicherem Schritt zum abgetrennten Raum.
»Gehen wir«, befahl er, und seine Haare wippten bei jedem Schritt auf und ab.
Mikhail runzelte die Stirn, während er seine Umgebung betrachtete. Er war sehr hungrig, zu sehr für seinen Geschmack, und es gab nichts, das seinen Hunger stillen könnte, und sei es nur für fünf Minuten. Er war verzweifelt.
Nur menschliches Blut schien seinen Appetit zu besänftigen, aber nicht ausreichend. Von dieser roten Flüssigkeit getrunken zu haben ließ ihn zwanghaft noch mehr nach ihr gieren, bis jeder Hals, der an ihm vorbeikam, sich in ein deliziöses und schmackhaftes Menü verwandelte.
Er ließ seine Zunge zwischen den Zähnen hin- und hergleiten, bis er seine spitzen Eckzähne berührte. Sie missfielen ihm nicht, das stimmte. Sein Leben hatte sich seit seiner Verwandlung nicht übermäßig geändert. Es war noch immer genauso dunkel wie zuvor auch, nur Sonnenlicht war jetzt tödlich für ihn, und das Beißen in Hälse war das Einzige, das ihm in dieser übernatürlichen Welt, die sich jeden Abend vor seinen Augen entfaltete, etwas Frieden brachte. Ja, das war jetzt sein neues Leben. Und sein Hinken war verschwunden.
Sein Verwandler hatte ihm gesagt, dass ihm, da er von jemandem verwandelt worden war, der nicht seine Auserwählte war, diese eine bestimmte Person fehlte, die ihn nähren würde. Hunger zwang ihn dazu, an anderen Hälsen zu trinken, und wenn er dabei die Menge seines Gewichts überschritten hätte, würde er sich in einen Vampir verwandeln.
Doch zuvor hoffte er, die eine magische Lösung zu finden, die diese Schwäche heilte. Das war der Grund, warum dieses Schwein ihn verwandelt hatte. Sein Verwandler hatte ihm gesagt, er würde zu lange für ihn arbeiten und hätte den magischen Impfstoff trotzdem nicht gefunden, der die Vanir unbesiegbar machte. Also hatte ihn besagtes Individuum verwandelt und diesen Umstand damit entschuldigt, dass er, wenn er die Schwächen dieser Rasse am eigenen Leib ertragen müsste, auch schneller eine Lösung finden würde.
Sein Verwandler hatte es deshalb getan, und wäre er nicht der beste Wissenschaftler der Organisation, hätte er ihn getötet, doch sie konnten es sich nicht erlauben, ihn zu verlieren.
»Sie ist hier«, murmelte Mikhail mit halb geschlossenen Augen. Der Körpergeruch eines Vanir-Weibchens war etwas unwiderstehlich Anregendes für seine neu erhaltenen Sinne. »Wo ist der Wolfling?«
»Er müsste gleich da sein«, antwortete Víctor und ging nervös hin und her. »Die Eingangstür ist mehrfach auf- und zugegangen. Bestimmt ist er gerade auf dem Weg zu uns.«
Sie hörten mehrere Schritte, die bestimmt und gewandt näher kamen. Die Vampire standen gleichzeitig auf, ihre spitzen Eckzähne entfalteten sich und ihre Pupillen wurden völlig schwarz.
»Was ist los mit ihnen?«, fragte Víctor mit aufgerissenen Augen wachsam.
Mikhail stand langsam von seinem Sessel auf und legte die Hände auf den Tisch.
»Das sind Vanir«, sagte einer der Vampire.
»Und Berserker«, murmelte eine andere, von Widerwillen gefärbte Stimme, als ob das
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