Geliebte zweier Welten: Roman (German Edition)
gefällt es dir, von mir abhängig zu sein«, versicherte er mit erhobenem Kinn und versuchte, sie dazu zu bewegen, das Gesagte zu verneinen. »So kannst du dich rächen«, murmelte er ihr ins Ohr. »Ein ums andere Mal weist du mich ab, redest nicht normal mit mir, beleidigst mich, behandelst mich mit Verachtung … und das nur, weil du etwas für mich empfindest. Ich habe dich in der Hand, Daanna.«
Daanna presste die Kiefer aufeinander und die Augen zusammen.
»Das hättest du wohl gerne«, antwortete sie gereizter, als ihr lieb war. »Mich an deiner Seite zu wissen, so wie früher … wie ein kleines dummes Mädchen, leichtgläubig und naiv. Ich war völlig verrückt nach dir. Erinnerst du dich?«, fragte sie mit vor Wut funkelnden Augen. »Ich war dumm. Bescheuert. Ich habe gegeifert, kaum dass ich dich gesehen habe, und gedacht, dass du … dass zwischen dir und mir …« Sie presste erneut die Kiefer aufeinander, um die Worte nicht auszusprechen, die aus ihr herauswollten. Dann seufzte sie und ließ die Schultern hängen. Sie betrachtete ihn mit ihren faszinierenden grünen Augen, in denen ein gleichgültiger Ausdruck lag. »Gott sei Dank ist das vorbei. Du hast dich darum gekümmert, mir die Augen zu öffnen.«
Verächtlich schaute sie ihn an und stellte zufrieden fest, wie Menws Kinn zuckte.
»Bald werde ich dich in Ruhe lassen«, schloss Menw.
Ob Daanna ihm zuhörte oder nicht, war ihm egal. Er trat so weit von ihr zurück, dass sie einen ganzen Meter Platz um sich hatte.
»Ruhe!«, erhob sich Calebs Stimme über die anderen, weder sehr leise noch sehr laut, aber in einem Tonfall, der ein ganzes Amphitheater zum Schweigen bringen würde.
Daanna und Menw gehorchten widerwillig. Menw wendete nicht einen Moment den Blick von ihr ab.
Eine Gruppe von zehn Männern mit bleicher Haut, großen schwarzen Augen und kurzen schwarzen Haaren trat durch die Tür des Restaurants. Alle trugen feierliche dunkle Kleidung, weit geschnittene Trenchcoats von Armani und glänzend polierte schwarze Schuhe.
»Verdammt …«, murmelte As. »Vampire.«
»Und wer ist hinter ihnen?«, flüsterte Cahal, ganz aufgeregt über den bevorstehenden Kampf.
Hinter ihnen tauchten zwei weitere, elegant gekleidete Personen auf.
Ein Blondschopf mit Brille, schwarzem Anzug und weißem Hemd. Und neben ihm ein Mann mit weißem Haar, dünnen Lippen und Adlerblick. Beleibt und selbstsicher ließ er seinen Blick durch das gesamte Restaurant schweifen und leckte sich beim Anblick der Menschen die Lippen.
»Mikhail«, murmelte Caleb wütend und ballte seine Fäuste so sehr zusammen, dass seine Knochen knackten.
»Täusche ich mich, oder hat Mikhail jetzt spitze Eckzähne?«, fragte Cahal mit hochgezogenen Augenbrauen.
»Menw, bring Daanna weg«, befahl Caleb. »Die Vampire wissen bereits, dass sie da ist. Sie haben ihre Witterung aufgenommen«, bestätigte er, während er beobachtete, wie die zehn Männer das Kinn in die Höhe streckten und nach seiner Schwester schnüffelten. Ja. Sie hatten sie gewittert.
Menw packte Daanna am Handgelenk, öffnete die Tür zum Keller und zog sie hinter sich her, weg von dort.
»Caleb, ich kann auch kämpfen …«, brüllte sie und versuchte sich Menws Griff zu entziehen. Sie sei eine Kriegerin genau wie er. Sie habe gesehen, wie Aileen gekämpft hatte. Sie wisse, wozu Vanirinnen in der Lage seien. Sie könnten sie nicht einfach so übergehen.
Caleb ging nicht darauf ein und ließ sie von Menw wegbringen.
»Cahal, wenn diese Schweine zu ihrem Platz gebracht werden, befiehlst du den Menschen im Saal, das Restaurant zu verlassen.«
»Mache ich sofort, Caleb. Kann ich dich übrigens etwas fragen?«
Caleb schaute ihn an und nickte.
»Aileen und du, ihr seid noch nicht miteinander verbunden«, bemerkte Cahal und sah ihn durchdringend an. »Ich habe gedacht, dass bei euch, nachdem ihr die Nacht gemeinsam verbracht habt, das Comharradh 25 zu sehen ist.«
»Wir haben ein paar Probleme«, gab widerstrebend Caleb zu.
»Brauchst du einen Rat? Ich weiß, ich bin nicht gerade derjenige, der etwas sagen sollte …«
»Du bist ein Libertin, Cahal. Was weißt du schon von Beziehungen?«, lachte Caleb entspannter.
»Wenig.« Cahal zuckte mit den Schultern. »Aber ich kenne mich mit Frauen aus, und sie suchen alle dasselbe, und ich kann dir versichern, dass es nicht nur das ist, was wir zwischen den Beinen haben.«
»Das weiß ich bereits. Danke für die Info.«
»Ich sage dir das«, insistierte er, »weil Aileen
Weitere Kostenlose Bücher