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Geliebte zweier Welten: Roman (German Edition)

Geliebte zweier Welten: Roman (German Edition)

Titel: Geliebte zweier Welten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Valenti
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spürte. Er bedeckte ihre zarte Hand mit seiner, hob sie hoch, drehte sie und küsste sie auf die Innenseite des Handgelenks, während er murmelte: »Schritt für Schritt, Kleine. In deinem Tempo.«
    Die restliche Fahrt über ließ er ihre Hand nicht los.
    Das Haus, in dem sie sich befanden, war Teil eines Wohnkomplexes in Dudley. Gebiet der Vanir.
    Sie waren Hand in Hand eingetreten, doch Caleb stellte sich immer schützend mit seinem großen Körper hinter sie, als müsste er sich jeden Moment zwischen eine Kugel und Aileen stellen.
    Von außen wirkte das Haus alt. Nach dem Eintreten stellte Aileen fest, dass es innen genauso alt war.
    »Wem gehört dieses Haus?«, fragte sie ihn.
    »Es ist in unserem Besitz, aber es ist nicht bewohnt.«
    »Das wundert mich nicht …«, murmelte Aileen. »Ich dachte, wir würden Víctor befragen.«
    »Das tun wir.« Er betätigte einen Schalter an der Wand, und eine Tür im Boden öffnete sich.
    »Müssen wir da runter?«, fragte sie ungläubig.
    »Komm her.« Er nahm sie in den Arm. »Halt dich gut fest.«
    Aileen presste sich an Caleb, und er sprang zusammen mit ihr ins Innere des darunterliegenden unterirdischen Raums. Caleb kam auf den Füßen auf und stellte Aileen ab.
    Sie sah nach oben. Das war ein freier Fall von etwa fünfzig Metern. Dann blickte sie sich um und stellte fest, dass das alte Haus über einem Kriegsbunker aus Eisenwänden und Beton stand. Eine Schleuse öffnete sich vor ihnen.
    Caleb sah sie an und lächelte. »Beeindruckt?«, fragte er und fasste sie erneut an der Hand.
    »Etwas«, erwiderte sie ebenfalls lächelnd. »Ist Víctor da drin?«
    Ein frustrierter Schrei des eben Erwähnten beantwortete ihre Frage.
    Aileen runzelte die Stirn, und ihr Blick, der bis vor einem Moment noch komplizenhaft war, wurde kalt wie Eis, als sie ins Innere des Raumes schaute.
    Mit verbundenen Augen lag Víctor auf einem metallischen Tisch ausgestreckt. Sein gebrochenes Bein sah schrecklich aus, Arme, Beine, Taille und Kopf waren mit Riemen festgebunden, und Víctor wehrte sich dagegen in dem Versuch, seinem Schicksal zu entkommen.
    »Komm.« Caleb führte sie ins Innere, wo sie vor ihm stehen blieben.
    »Du verlogener Hurensohn …« Aileen wollte sich auf Víctor stürzen, aber Caleb fasste sie an der Taille und hielt sie zurück. »Lass mich los, Caleb … Lass mich …« Sie trat wild um sich.
    »Ganz ruhig …«
    »Nein!«
    »Ruhig.«
    »Aber, Caleb« – sie atmete heftig in seinen Armen und sah Víctor hasserfüllt an – »sie haben sich über mich lustig gemacht.«
    »Ich weiß. Dafür werden sie bezahlen.«
    »Aileen?«, fragte Víctor mit täuschend lieblicher Stimme. »Aileen, bist du das?«
    »Ja, du Schuft. Ich bin es.«
    »Aileen, das war ein Missverständnis. Ich … ich habe nichts mit alldem zu tun. Ich wollte es dir sagen, aber … aber Mikhail hätte mich umgebracht.«
    »Fünf Jahre … fünf Jahre lang hast du mich belogen.«
    »Ich habe dich nicht belogen. Ich habe mich um dich gekümmert. Ich … nein, nein … ich hätte dich beschützt … ich hätte dich irgendwohin gebracht …«
    Caleb knurrte und trat näher zu ihm. Er betätigte einen Hebel, und Víctor war nicht mehr in horizontaler, sondern in vertikaler Position. Caleb nahm ihm die Augenbinde ab und starrte ihn an. »Das reicht«, befahl er mit schneidender Stimme.
    Víctor presste die Augen zusammen, um sich an das schwache Licht des Raumes zu gewöhnen, und schaute dann zu Aileen. »Beeindruckend«, murmelte er mit laszivem Glanz im Blick.
    Caleb verpasste ihm einen Faustschlag in den Magen, der ihm geraume Zeit lang die Luft abschnürte. Dann packte er ihn an den Haaren und zischte ihm ins Ohr: »Wag es ja nicht, sie anzusehen.«
    »Du hast …« – hustend schnappte Víctor nach Luft –, »du bist … beeindruckend, Aileen.«
    Aileen trat zu ihm, versuchte die Dämonen, die sie dazu animierten, ihm die Augen auszureißen, zu beherrschen.
    Víctor war auf die erste Ohrfeige nicht gefasst.
    »Die ist dafür, mich belogen zu haben«, murmelte sie kalt. »Und die« – auch mit der zweiten hatte er nicht gerechnet, und sein Gesicht wurde von einer zur anderen Seite geschleudert – »weil du auf Caleb geschossen hast und ihn verletzen wolltest.«
    Am liebsten hätte Caleb sie umarmt, sie hier herausgeholt und den restlichen Tag lang verwöhnt. Nie zuvor hatte ihn jemand so in Schutz genommen.
    »Erzähl mal, Víctor«, sagte sie mit lieblicher Stimme und lockte ihn mit Blicken. »Erzähl mir

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