Geliebte zweier Welten: Roman (German Edition)
Wirkliche Angst.
Adam nickte. Es sah so aus, als hätte er Mikhail seine Einwilligung gegeben zu fliehen, und dieser lächelte ihn dankbar an, als er auf etwas sehr Hartes stieß.
Ein Knurren ließ ihn aus seinem großen Irrtum aufschrecken.
Hinter ihm stand ein einschüchternder Berserker mit schwarzem Bart und langem Haar, der ihn aus seinen grünen Augen hasserfüllt ansah.
»Du musst Mikhail sein«, sagte er barsch.
Mikhails Eckzähne drängten hervor, seine Augen wurden weiß und blutunterlaufen. Er versuchte zu kämpfen. Seine Nägel wurden länger. Er wollte ihn gerade angreifen, als der Berserker ihm zuvorkam und ihm einen Faustschlag auf den Kiefer verpasste, der ihn durch die Luft fliegen ließ, bis er gegen einen Baumstamm knallte. Nach kurzer Benommenheit wurde ihm klar, dass es kein Baumstamm, sondern ein Totem war. Ein Totem mit einem Wolfskopf, der nach vorn schaute.
Der Berserker packte ihn am Hals und hob ihn mit nur einer Hand hoch.
»Ich bin As, der Vater von Jade, der Großvater von Aileen.«
Mikhails Gesichtszüge spiegelten seine Angst wider. Diese Augen waren so wie die von Aileens Mutter Jade.
»La… lass mich runter. Ich werde dir alles sagen, was du wissen musst …«
»Wirst du mir meine Tochter wiedergeben?« As drückte etwas fester zu. »Wo ist Aileen?«
»Ich … ich weiß es nicht. Sa… Samael hat sie fortgebracht. Dei… deine Tochter … Ich … ich wollte nicht …«
»Glaub nicht einen Moment, dass ich deine Erklärungen hören will. Ich habe mich nur vorgestellt, damit du den Namen des Mannes in die Hölle mitnehmen kannst, der deinem erbärmlichen Leben ein Ende gesetzt hat. Das ist für Jade.«
Mikhail brüllte und strampelte, als er versuchte, sich aus diesem Griff zu befreien.
As hob den Arm mit seiner Axt hoch und trennte mit einem einzigen Hieb Mikhails Oberkörper vom Rest ab.
Mikhail riss die Augen auf und blickte nach unten. Er hatte keine Beine mehr. Dieser Berserker hatte ihn unterhalb des Bauchnabels entzweigeschnitten, und jetzt stürzte das Blut wie ein Wasserfall aus ihm heraus.
»Was du mir erzählst, ist mir völlig egal. Sieh mir in die Augen«, befahl ihm As.
In den letzten Momenten seines Lebens hatte Mikhail jeglichen Stolz verloren und schaute As flehentlich an.
»Wir werden Jagd auf euch alle machen. Sekten, Gesellschaften, Wolflinge und Vampire. Wir werden euch finden und euch zurück in dieses verfaulte Loch schicken, das ihr niemals hättet verlassen dürfen. Ihr habt einen Krieg begonnen. Macht euch für die Konsequenzen bereit. Das hier ist für Aileen.«
Er warf Mikhails Oberkörper in die Luft, und als er beim Herunterfallen auf seiner Höhe war, schnitt er ihm den Kopf mit einer Bewegung ab, die dem besten Schlagmann aller Zeiten alle Ehre gemacht hätte.
As betrachtete Mikhails zerteilten Körper und suchte dann nach Adam. Er nickte ihm zu und beteiligte sich gleich darauf an dem Gemetzel, das von Beginn an zugunsten der Berserker verlief.
Caleb bekam Dubv und Fynbar zu fassen, die jetzt Samael beschützten, und brachte sie zu Fall. Seine Kräfte hatten sich vervielfacht, die Wut nährte ihn ununterbrochen.
Leicht benommen standen Dubv und Fynbar wieder auf, doch auch so konnten sie der Flut an Schlägen, die auf sie hereinprasselte und allein von Caleb stammte, nichts entgegensetzen.
Einer dieser Schläge landete auf Dubvs Brust und schnitt ihm die Luft ab. Caleb presste seine Finger in dessen Augen und drückte sie heraus. Der Vanir schrie vor Schmerzen und bedeckte sein Gesicht mit den Händen.
Fynbar griff ihn von hinten an, doch Caleb wich ihm aus und bekam das Handgelenk mit dem Dolch zu fassen. Er schlug ihm mit dem Ellbogen ins Gesicht und brach ihm die Nase. Gleichzeitig entwendete er Fynbar den Dolch, setzte unverzüglich zu einem Sprung an, stieß ihm den Dolch mitten in die Brust und schlitzte ihn mit dem Schwung des Falls von oben nach unten auf. Caleb richtete sich auf, führte eine Hand in Fynbars Brust hinein und riss ihm das Herz heraus.
Fynbar starb auf der Stelle.
Dubv wand sich noch immer vor Schmerzen. Caleb stellte sich vor ihm auf. Mit einem bündigen Stoß führte er seine Hand ins Innere seiner Brust, durchschlug die Rippen und drang bis zur Wirbelsäule vor. Er zog so heftig daran, dass sie brach, und behielt ein Stück in der Hand. Unbewegt warf er es weg.
Samael versuchte die Tür mit dem Kennwort zu öffnen. Aber jemand hatte es geändert. Jemand Teilnahmsvolles, dachte Caleb.
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