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Geliebte zweier Welten: Roman (German Edition)

Geliebte zweier Welten: Roman (German Edition)

Titel: Geliebte zweier Welten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Valenti
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ihre Gedanken aber ihre Muster, ihre Ideale, ihre Pläne als Organisation.«
    »Und dann?«, fragte Beatha und sah dabei immer noch Eileen an. »Was wirst du mit ihr machen, wenn sie dir nicht mehr nützt?«
    »Tja«, sagte er unumwunden und zuckte mit den Schultern, »sie ist eine Nutte, und Nutten sind immer nützlich, oder? Ich wüsste nicht, warum wir sie umbringen sollten.«
    Das löste Gelächter unter den Männern aus.
    Eileen schaute ihn verstohlen an, und ihr war klar, dass Caleb, auch wenn er sie vor den anderen dreien beschützt hatte, derjenige sein würde, der ihr die schlimmste Strafe auferlegte. Sie wusste zwar noch immer nicht, warum, doch sie hatte etwas anderes in Caleb gesehen. Etwas, das sich von den anderen unterschied. Aber da hatte sie sich wohl getäuscht.
    »Ja, überlass sie mir«, rief eine Stimme aus der Menge.
    »Oder mir«, ertönte eine andere.
    »Warum nicht allen?«, schlug Caleb vor, als er sah, wie sich ihr Rücken verkrampfte. »Sie hat vielen Vanir Schmerzen bereitet. Auf dass sich alle Vanir an ihr Erleichterung verschaffen. Und ich werde der Erste sein.«
    Die Menge brach in Applaus und Jubel aus. Caleb wirkte wie ein echter Held. Genau wie sie es vermutet hatte.
    »Ruhe!« Beatha hob die Hand, und alle gehorchten. »Eileen, was hältst du von dem, was Caleb für dich vorsieht?«
    Eileen senkte den Kopf und weinte still vor sich hin. Sie hatte noch immer Tränen übrig? Alle schauten sie an, erfreut darüber, sie so niedergeschlagen zu sehen. Nicht einer hatte Mitleid.
    Sie reckte das Kinn in die Höhe, damit jeder sehen konnte, wie die Tränen über ihre Wangen rannen. »Was würdest du davon halten, Beatha?«, fragte sie so mutig, dass mehr als einer darüber erstaunt war. »So heißt du doch, oder?«, sagte sie verächtlich. »Das, was Frauen von Männern unterscheidet, ist, dass wir Mitleid empfinden können, sogar für unsere Feinde. So sind wir gemacht. Du bemitleidest mich nicht? Keine hier tut das?«
    Beatha atmete tief ein, erhob sich aus ihrem Sessel und schritt zu ihr. Ein Murmeln ging durch die Reihen.
    Die Vanirin bückte sich, um auf derselben Höhe wie Eileen zu sein, packte sie am Kinn und sah ihr in die Augen. Sie ließ ihre Kapuze nach hinten fallen und zeigte ihre unbestreitbare Schönheit. Sie war eine Frau mit blondem, fast platinfarbenem Haar, rötlich braunen Augen und einem vollen, markanten Mund. Die blasse Haut gab ihr ein zerbrechliches Aussehen, ihre Gesichtszüge aber waren sexy und kalt.
    »Hattet ihr Mitleid mit meinen beiden Kindern, als ihr sie entführt und getötet habt? Zwei unschuldige Kinder?«, fragte sie tonlos.
    Eileen spürte einen Stich in ihrem Herzen.
    »Ich bin unschuldig«, murmelte sie, »doch auch wenn ihr mir wehtun wollt, habe ich noch so viel Herz, um mitfühlen zu können, was sie deinen Kindern angetan haben. Niemand sollte so etwas erleben müssen.«
    Beathas Druck auf ihr Kinn verstärkte sich, und ihre ganze Kälte spiegelte sich in ihrem Blick wider.
    »Siehst du die leeren Gläser?«, fragte sie sachlich.
    Eileen sah sich um und nickte.
    »Sie sollten alle mit deinem Blut gefüllt werden. Wir wollten dich aufschlitzen und dich ausbluten lassen. Ja, wir wollten von dir trinken, und nachdem du uns alles mitgeteilt hättest, wärst du gestorben. Das war der ursprüngliche Plan.«
    »Dann bringt mich doch einfach um«, antwortete Eileen unumwunden.
    »Wir können das nicht entscheiden. Caleb ist dein Herr« – sie sah ihn mit zusammengekniffenen Augen an –, »und so wie es aussieht, will er dich für sich allein haben. Wie schade.« Sie schnalzte mit der Zunge. »Bist du demjenigen, der dein Leben verschont, nicht dankbar?«
    »Das Leben?«, fragte sie sarkastisch. »Wenn ihr eure Art und Weise zu überleben Leben nennt, dann bitte ich, falls es da oben einen Gott gibt, darum, dass er mich auf der Stelle tötet. Ich kenne euch nicht, doch das Wenige, das ich von den Vanir weiß, ist, dass ihr grausam seid und schändet. Ihr ekelt mich an. Ich werde niemandes Hure sein, und keiner von euch wird jemals Hand an mich legen. Niemals …« Sie stützte sich auf einer Hand ab und stand auf, um sie von oben herab zu betrachten. »Ihr sagt, es gäbe Personen, die euch verfolgen, die euch ohne Skrupel umbringen. Ich habe gesehen, wie dieser Vampir dort« – sie zeigte wütend auf Samael – »meinen Vater und meinen Leibwächter ebenfalls ohne Skrupel umgebracht hat. Zwei Menschen« – sie unterstrich dies, indem sie zwei Finger

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