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Geliebte zweier Welten: Roman (German Edition)

Geliebte zweier Welten: Roman (German Edition)

Titel: Geliebte zweier Welten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Valenti
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stehend bis zu zweitausend Personen Platz gehabt hätten. Unvorstellbar, so etwas unter der Erde anzutreffen. Trotzdem war dieser Ort schön und pompös, auch wenn Eileens Meinung nach die darin verweilenden gotischen Gestalten überflüssig waren. Inmitten des Saals standen sechs große, elegante Sessel mit keltischen Motiven. Auf ihnen saßen vier Männer und zwei Frauen, bekleidet mit purpurfarbenen Kapuzen und Soutanen, und um sie herum eine große Anzahl Leute mit Kristallgläsern in den Händen. Eileen fiel auf, dass die Gläser leer waren.
    Die dort versammelten Männer waren groß und kräftig. Gefährlich und bedrohlich. Kalt und … unwiderstehlich schön, dachte Eileen. Und alle, ohne Ausnahme, sahen sie hungrig an.
    Die Frauen waren elegant und von ätherischer Schönheit. Sie wirkten wie Göttinnen und waren so wunderschön … Sie sahen sie ebenso an: neugierig, ja, zugleich aber auch hungrig und hasserfüllt.
    Im Saal herrschte Stille, alle Aufmerksamkeit war auf sie gerichtet. Sie versuchte alles, um nicht in Tränen auszubrechen.
    Samael stieß sie nach vorn, und sie fiel in dem Kreis mit dem Pentagon, das mit Gold in den Boden graviert war, auf die Knie. War das nicht das Symbol von Hexerei und Magie? Die sechs Sessel bildeten einen Halbkreis vor ihr. Eileen blickte wütend und verärgert nach hinten. Sie hatte es satt, sich von diesen Schweinen derart misshandeln zu lassen.
    Caleb sah sie mit unbewegter Miene von oben herab an.
    »Wo ist ihr Vater?«, fragte einer der Vermummten. Die tiefe Stimme ließ darauf schließen, dass es sich dabei um einen Mann handelte.
    »Er ist während der Aktion gefallen, Rix 1 Gwyn«, antwortete Caleb.
    »Gefallen?«
    »Samael hat die Beherrschung verloren«, antwortete Caleb und sah ihn aus den Augenwinkeln an.
    Cahal und Menw nickten zustimmend, um Calebs Aussage zu bestätigen.
    »Samael« – der Mann machte eine einladende Geste mit seiner kräftigen Hand –, »was hast du zu sagen?«
    Eileen betrachtete die sechs mit raschem Blick. Man konnte bei keinem von ihnen ein Gesicht erkennen, nur Lippen, bei Frauen wie Männern von derselben Sinnlichkeit.
    »Thor war mein Bruder, Rix «, erläuterte Samael. »Du weißt genauso gut wie ich, welche Methoden die Menschen auf der Jagd nach uns anwenden«, fuhr er gleichmütig fort, als ob es ihm wirklich egal wäre, was die anderen von ihm dachten. »Er verdiente keinerlei Mitleid. Und als ich ihn in meinen Fängen hatte … habe ich ihn umgebracht.«
    »Hm … Aber du hättest ihn nicht töten dürfen«, antwortete eine Frau, die neben demjenigen saß, der zuvor gesprochen hatte. »Müssen wir das so auffassen, dass du dich Calebs Anweisungen eigenmächtig widersetzt hast?«
    Samael schien diese Anschuldigung unangenehm zu sein. »Ich tat es nicht aus freien Stücken, Maru 2 Beatha.«
    »Nein?«, beharrte sie. »Was du uns also damit sagen willst, ist, dass du der Situation nicht gewachsen warst. Ist es das? Du bist gestolpert und hast ihm aus Versehen deine Fänge hineingerammt.«
    Durch den vorwurfsvollen Ton, in dem Beatha mit Samael sprach, war offensichtlich, dass sie als Antwort nichts anderes als seine Zustimmung und sein Schweigen erwartete.
    Samael presste die Zähne aufeinander und nickte, sodass seine Haare vor sein Gesicht fielen. Eileen war davon überzeugt, dass er sich nicht schämte. Vielmehr benötigte er eine Ausrede, um dieser Frau mit seinem ganzen Hass zu begegnen, und seine Haare verhüllten ihn dabei sehr gut. Allem Anschein nach war Samael ein Mann, der es nicht ertrug, Befehle zu erhalten.
    »Bereust du es, Samael?«, fragte sie ihn erneut.
    »Nein, nein, das tue ich nicht. Und ich glaube, wenn sich mir diese Gelegenheit erneut bieten würde, würde ich es wieder tun, Maru .«
    »Das ist ein Mangel an Respekt uns gegenüber, Caleb gegenüber. Er hat sehr viel Zeit damit verbracht herauszufinden, wie wir diese Aktion durchführen sollen. Wir werden uns später um dich kümmern, Samael. Du wirst in die Hungerzelle eingeschlossen«, entschied Beatha. »Du weißt, wie Ungehorsam vergolten wird. Wir werden nicht darüber hinwegsehen.«
    Samael nickte ernst.
    »Caleb«, fuhr Gwyn fort, »ist das die Mörderin?«
    Eileen konnte sein Gesicht nicht sehen, aber sie spürte die Macht seines Blickes auf sich ruhen.
    »So ist es, Rix «, antwortete Caleb distanziert.
    »Bist du in ihre Gedanken eingedrungen? Ist sie tatsächlich ein Wesen ohne jeglichen Skrupel?«
    Caleb hob das Kinn an und nickte zustimmend.

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