Geliebte zweier Welten: Roman (German Edition)
dass ich eine Vampirin bin? Oh nein, das will ich nicht sein.«
»Ist ja gut, ist ja gut … Beruhige dich.« Sie hielten kurz an, und er nahm sie erneut in den Arm. »Tatsächlich wird jeder, der dich sieht, denken, dass du viel zu schön bist, um wahr zu sein. Ich weiß nicht, ob du das einschätzen kannst, aber diese Augen – sie müssten verboten werden. Jeden, den du damit ansiehst, wirst du verrückt machen. Es wird ganz schön anstrengend für mich werden, alle Kerle von dir fernzuhalten.«
Aileen lächelte, an die Brust ihres Großvaters gelehnt. Das war schon besser. Obwohl das mit den Kerlen …
»Und deine Eckzähne … die fallen kaum auf. Dennoch sollten wir wissen, wie lange sie werden können. Und was das Blut betrifft …«
Aileen verkrampfte sich. Daran hatte sie gar nicht gedacht. Überhaupt hatte sie nicht darüber nachgedacht, worin ihre Verwandlung bestand.
»Ich weigere mich, Blut zu trinken.«
»Du hast keine Lust darauf?« As sah sie kurz an, um sich dessen zu vergewissern.
»Um Himmels willen, nein!«, sagte sie angeekelt und legte eine Hand auf den Bauch. »Schon der Gedanke daran widert mich an. Ich habe Hunger, und mir knurrt der Magen, aber das Letzte, woran ich denke, ist Blut. Ich hätte lieber einen schönen Nudelteller und etwas Torte … Ich weiß nicht, ob du da etwas tun kannst …«
»Aber sicher doch. Ich werde dem Butler sagen, er soll dir etwas Leckeres zubereiten«, sagte As lachend. »Das wird alle ziemlich erleichtern.«
Sie setzten ihren Weg fort.
»Noch bis vor wenigen Tagen habe ich geglaubt, ich sei Diabetikerin. Man hatte mir gesagt, dass man Diabetes mellitus bei mir festgestellt hat, als ich sieben war. Jetzt weiß ich, dass ich nicht krank bin, ich kann es in meinem Körper spüren. Und ich habe Lust auf Torte, etwas Süßes, mit tausend Kalorien.«
»Du bist nicht krank. Wenn du es wärst, hättest du dich nicht verwandeln können«, erklärte As. »Die Vanir hatten recht. Bestimmt hat man dir Drogen verabreicht, damit du vergaßt, wer du bist, und man ließ dich in dem Glauben, in den Spritzen sei Insulin.«
»Ich fühle mich so … benutzt und betrogen.« Ihre Augen blickten traurig, und in ihrer Stimme lag Hoffnungslosigkeit.
»Denk jetzt nicht daran. Sieh nach vorn.«
»Ich glaube, sie wollten mich bis zu meiner Verwandlung zurückhalten. Sie wollten mich haben.« Sie presste die Hände zu Fäusten, bis sie fast bluteten.
»Entspann dich, Aileen.« As legte seinen Arm um sie. »Wir finden heraus, wer sie sind und was genau sie wollen.«
»Was wird in Vollmondnächten mit mir passieren?«, fragte sie und spielte mit ihren Fingern. Sie würde sich anstrengen müssen, um die Wut, die sie in diesem Moment verspürte, zu bändigen.
As machte eine überraschte Bewegung und lachte dann wie verrückt los. Aileen sah ihn verwirrt an.
»Was? Habe ich etwas Dummes gesagt?«
»Nein, Liebes.« As beruhigte sich. »Das ist Teil der Großstadtlegenden. Wir Berserker verwandeln uns, wann immer wir wollen oder wenn uns etwas ganz stark verärgert, doch selbst das können wir steuern. Das, was bei Vollmond passiert, … ist …« Ach herrje, er fühlte sich sichtlich unwohl, genau darüber mit seiner Enkelin zu sprechen. »Wir sind nicht wie die Werwölfe.«
»Was As damit sagen will«, erklärte der Blonde, »ist, dass bei Vollmond Testosteron und Progesteron bei uns in die Höhe schießen.« Er zog die Augenbrauen hoch und zeigte sein sinnlichstes Lächeln. »Und dich, Schätzchen« – er beugte sich zu ihr und murmelte weiter –, »müssen wir an einem sicheren Ort einsperren, damit wir nicht alle über dich herfallen.«
Aileen musste schlucken. Wenn er sie beschämen wollte, so war ihm das gelungen. Das war nicht gut.
»Was hast du ihr gesagt, Noah?«, fragte As.
»Nichts, As«, winkte er ab. »Nur, dass sie sich darüber keine Gedanken zu machen braucht, solange sie nach männlichem Vanir riecht.«
»Du hattest bereits angedeutet, mir dabei zu helfen, diesen Geruch zu beseitigen.« Aileen lächelte geringschätzig. Sie würde sich von niemandem mehr beleidigen lassen. Jetzt nicht mehr.
Woher hatte sie gelernt, so herausfordernd und gleichzeitig so verführerisch zu sprechen? So war sie doch nicht.
» Touché «, lächelte Noah.
Aileen stellte sich neben ihren Großvater und gab ihm wortlos zu verstehen, er solle ihr den Arm wieder umlegen, was er auch tat.
»Also gut … Du hast Hunger, magst kein Blut und tolerierst das Sonnenlicht«, fasste
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