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Geliebte zweier Welten: Roman (German Edition)

Geliebte zweier Welten: Roman (German Edition)

Titel: Geliebte zweier Welten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Valenti
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mein Innerstes von Schmerzen zerrissen wurde, und habe folglich erfahren, dass sich meine Mutter im Alter von zweiundzwanzig Jahren in eine Berserkerin verwandelt hat. Heute, am 21. Juni, ist mein Geburtstag. Mein zweiundzwanzigster.« Sie verschränkte die Arme, und ihr Blick wurde hart. »Sagt mir jetzt endlich jemand, in was ich mich verwandelt habe?«
    Der Mann legte seine Hände auf die schmalen, zarten Schultern von Aileen.
    »Ich heiße As. Ich bin der Chef dieses Rudels in England. Die Vanir nennen uns Madhad-allaidh , wilde Wölfe. Wir ziehen den Begriff Berserker vor. Meine Tochter war Jade. Das ist ihr Tagebuch.« Er zeigte auf das Buch in Aileens Händen. »Und du bist meine Enkelin.«
    Aileen sah ihn durch den Spiegel an und drehte sich dann ruckartig zu ihm um.
    »Was hast du gesagt?«
    »Ich bin dein Großvater. Und glaub mir, ich schwöre, was ich dir sage, stimmt.«
    »Ich muss mich setzen.« Sie hatte weiche Knie und war überzeugt, dass sie jeden Augenblick den Boden unter den Füßen verlieren würde, wenn sie sich nicht abstützte.
    As half ihr, sich erneut auf das Bett zu setzen.
    »Ich will meine Hose«, befahl sie. Sie konnte nicht weitersprechen, solange sie halb nackt war.
    As sah die beiden Männer an und nickte ihnen zu. Der Dunkelhaarige öffnete einen Einbauschrank, holte die gewaschene, gebügelte Hose heraus und gab sie ihr.
    »Mir bist du ohne lieber, Süße«, gab der Blonde dreist von sich.
    Aileen riss ihm die Hose schlecht gelaunt aus der Hand. Sie stand auf und zog sie an. Dann setzte sie sich erneut, und As nahm neben ihr Platz.
    »Heißt das, dass ich eine Werwölfin bin?«
    »Ich glaube, du bist eine Mischung aus beiden alteingesessenen, mächtigen Geschlechtern.«
    »Berserkern und Vanir«, fasste der Blonde zusammen und lächelte sie an. »Das kommt mir grauenhaft vor.«
    Aileen schüttelte den Kopf und stützte ihn dann auf ihre Hände. »Dann stimmt es also. Ich habe mich verwandelt … Das kann einfach nicht wahr sein«, murmelte sie.
    As legte ihr eine Hand auf den Rücken und massierte sie. Er sah nach oben und gab den beiden Männern mit einem Blick zu verstehen, dass sie gehen sollten.
    »Lasst uns allein«, befahl er.
    Die beiden entfernten sich im Nu.
    »Ich werde wohl langsam verrückt«, fuhr Aileen fort.
    »Aileen, du musst mir erklären, was dir widerfahren ist. Du bist nicht verrückt. Erzähl es mir.«
    »Wo soll ich nur anfangen?«, fragte sie, ohne den Kopf zu heben. As bemerkte die Tränen, die an ihrem Kinn zusammenliefen und auf ihre Knie tropften.
    »Ich verstehe, dass du verängstigt bist und dass …«
    »Nein, du verstehst nichts!«, schrie sie und sah ihm in die Augen. »Ich … ich habe geglaubt, ich würde verrückt, ich …«
    »Nein, Aileen.«
    »Berserkerin? Vanirin? Ich glaube nicht an diese Dinge … das … übersteigt meine Vorstellungskraft!«
    »Das ist nur der erste Eindruck. Komm her.«
    Ohne um ihre Erlaubnis zu fragen, zog er sie an sich und nahm sie in die Arme. Er legte sein Kinn auf ihren Kopf und strich ihr über das Haar. Aileen war für diese Berührung dankbar, und zum ersten Mal, seitdem man sie aus ihrem Zuhause geholt hatte, entspannte sie sich wirklich.
    Als As sie dann auch noch wiegte und ein Schlaflied dazu sang, wurde ihr Körper bleischwer.
    »Dieses Schlaflied«, murmelte Aileen aufschluchzend, »ich erinnere mich daran …«
    »Du erinnerst dich daran?«, fragte er überrascht. »Ich habe es Jade vorgesungen, als sie klein war.«
    »Also ich erinnere mich daran. Das glaube ich zumindest. Die Erinnerungen kommen nach und nach zurück seit … vorgestern Abend.«
    »Aileen, ich muss wissen, was dir widerfahren ist. Warum hast du dich nicht an deine Eltern erinnert? Ich muss es verstehen, denn ich habe eine Enkelin, die ich nicht kenne. Die ganzen Jahre über hatte ich geglaubt, Jade sei von den Vanir entführt und getötet worden.«
    Aileen atmete tief ein und erzählte ihm alles, was sie wusste, bis hin zu den vergangenen Stunden. Auch von den letzten Erlebnissen, die sie nach der Entführung gehabt hatte. Als sie mit ihrer Erzählung endete, hielt er sie noch immer in seinen Armen, als wäre sie das Wertvollste, das er im Leben besaß.
    »Und jetzt?« Sie entfernte sich aus dem schützenden Kreis seiner Arme. »Sagst du gar nichts dazu?«
    Er hatte Aileens Geschichte aufmerksam gelauscht. Die junge Frau, die er schützend in seinen Armen hielt, war genauso alt wie seine Tochter Jade, als diese verschwand. Sie war

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