Geliebte zweier Welten: Roman (German Edition)
Guten, Aileen. Ich möchte, dass du das verstehst und keine Angst hast vor dem, was du bist.« Er ergriff ihre Hand und erfüllte sie mit Kraft und Mut.
»Es ist nicht einfach, das zu verstehen …«, sagte sie verwirrt. »Und diese Dona-Madadh sind irgendwo da draußen und lauern Menschen auf?«
»So ist es, Liebes. Sie ernähren sich von ihnen. Sie befolgen Lokis Befehle, sind seine Kreaturen, genau wie die Nosferaten.
Aileen musste schlucken und nickte.
»Wiederhol das noch einmal für mich … Ihr seid hier, um die Menschen vor diesen Wesen zu beschützen?«
»Ja. Wir versuchen sie zu beschwichtigen, damit sie nicht noch mehr Unheil anrichten, als sie die Menschheit bereits erfahren ließen.«
»Und was ist mit der Prophezeiung? Wann soll sie sich erfüllen?«
»Das wissen wir nicht. Und ich hoffe, dass das Schicksal mit allen Handlungen, die bis jetzt geschehen sind, noch umgeschrieben wird. Denn wenn Ragnarök wirklich eintritt, bricht die Hölle auf Erden los«, erwiderte As. »Im Moment sind wir hier, um für deine Freunde einzutreten. Sie verdienen eine Chance.«
»Und … ihr vertragt euch nicht mit den Vanir?« Das war mehr eine Feststellung als eine Frage.
»Wir sind unverträglich.«
»Ihr seid nicht so unverträglich, als dass ihr keine Nachkommen untereinander zeugen könntet«, bemerkte sie mit scharfen Worten. Sie war der lebende Beweis für diese Behauptung.
»Das überrascht uns.«
»Sag mir, Großvater As« – ihr Ton war herausfordernd –, »was denkt das Rudel über mich? Wenn ihr den Vanir gegenüber eine so große Abneigung hegt … Mein Vater, Thor, war einer von ihnen. Oder findet ihr auch mich abstoßend?«
»Du bist meine Enkelin, Aileen.« Seine Faust knallte auf den Tisch, und er erhob sich. »Und jeden, der dich beleidigt oder dir Schaden zufügt, bringe ich eigenhändig um. Angefangen bei Caleb und dem Klan von Dudley.«
Noah und Adam stellten sich mit verschränkten Armen hinter ihn. Mit dieser Geste gaben sie ihr zu verstehen, dass auch sie ihre Beschützer waren und Rache wollten.
Aileen bekam es mit der Angst zu tun und hatte Mühe, die Tränen zurückzuhalten. Wie sie es hasste, so emotional zu sein.
»Ich glaube nicht, dass es zweckmäßig ist, mit ihnen zu kämpfen«, stammelte Aileen. »Auch wenn sie abschreckende Strafen verdient hätten, insbesondere Caleb.«
»Aileen, du bist eine von uns und musst wissen, dass wer auch immer einem der unseren Schmerzen zufügt, dafür bezahlen muss«, bemerkte Noah und sah sie unumwunden an.
»Was hat Caleb dir getan?«, fragte Adam, als wäre er ein Inquisitor.
Aileen versteifte sich. Sie wendete den Blick von Noahs goldfarbenen Augen ab und presste die Kiefer aufeinander.
»Was geschehen ist, ist geschehen. Ich will nicht, dass jemand verletzt wird.«
As schüttelte verneinend den Kopf.
»Nein, Liebes. Ich glaube, du verstehst das nicht. Noch heute knöpfen wir ihn uns vor.«
»Du verteidigst ihn, Aileen«, stellte Noah vorwurfsvoll fest. Plötzlich riss er die Augen auf und lächelte ungläubig. »Ist es das? Hat er dich so gekennzeichnet?«
»Das reicht!«, schrie Aileen. Sie wollte sich nicht daran erinnern und auch nicht an ihn denken. »Hör mir zu, Großvater As. Seit siebzehn Jahren verfolgt uns Mikhails Gruppe, meine Eltern haben mich gebeten, euch aufzusuchen und euch Jades Buch und den Dolch zu geben. Aber sie haben mir auch gesagt, dass ihr mich zu An Duine Doch bringen sollt. Was ist das?«
»Das bedeutet der Mann der Nacht, Aileen«, erklärte er ihr, als wäre sie ein kleines Kind. »Thor wollte, dass wir dich zu den Vanir bringen, doch das wird nicht geschehen. Du warst selbst dort und hast keine gute Erinnerung daran. Das kommt nicht in Frage«, beharrte er auf seiner Meinung, ohne sie einen Einwand erheben zu lassen.
»Ich möchte euch heute Abend begleiten«, sagte sie und streckte das Kinn nach vorn.
Warum? Wollte sie sie wiedersehen? Nein, das war es nicht. Sie wollte Calebs Gesicht sehen, wenn er sie ansah. Sie war die Tochter von Thor, und komischerweise war er dessen bester Freund. Sie brannte darauf, ihn für das, was er ihr angetan hatte, reumütig zu sehen. Sie wollte ihn dafür bezahlen lassen und ihn vernichten. Und sie wollte … sie wollte ihn verrückt machen. Wie sollte ihr das gelingen?
»Nein«, antwortete As.
»Doch«, konterte sie. »Bitte nehmt mich mit.«
»Ich will nicht, dass dir etwas geschieht.« As umrundete den Tisch und strich über ihre Wange. »Nicht jetzt, wo
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