Geliebter Bodyguard
alles nur für sie tat, dass es der einzige Weg war, um die Gefahr für sie aus der Welt zu schaffen, dass es das Wichtigste war, was er je getan hatte – wegen der Gefühle, die er für sie empfand.
Natürlich tat er nichts davon.
Kontrolle. Beherrschung. Disziplin. Planung und Details durcharbeiten, bis er sie verinnerlicht hatte, bis sie Teil von ihm wurden. Nur so würde es funktionieren.
Dass er Kontrolle, Beherrschung und Disziplin in den dunklen Nachtstunden verloren hatte, dass er zu schwach gewesen war, um sie nicht in seine Arme zu ziehen, um nicht Trost und Stärke bei ihr zu suchen …
Dass er sich das erlaubt hatte, war falsch gewesen.
Wie konnte er die nächsten Schritte planen, wenn er Körper und Geist nicht mehr fein säuberlich getrennt hielt? Genau das war ja das Problem – er schien es nicht mehr zu können. Irgendetwas in ihm hatte sich verändert. Er wollte Elle nicht nur ständig berühren, er dachte auch immerzu an sie. Er wollte, dass sie ein Teil von ihm wurde. Er wollte ihr sagen, dass er … dass er …
Sein Handy klingelte. Falco war maßlos erleichtert. Ein Blick auf das Display sagte ihm, dass es sein Mann in L.A. war.
„Ja?“
„Bingo!“, ertönte es am anderen Ende. „Mein Kontakt bei der L.A. Times hat Wort gehalten. Der Artikel fängt an mit …“ Man hörte Papier rascheln. „Ah, hier. Wir können endlich aufhören, uns zu fragen, warum Elle Bissette das Filmset am Freitag verlassen hat. Sie wurde mit ihrer neuesten Eroberung auf einem Privatanwesen an der Paradise Road direkt am Strand von Maui gesehen. Seine Frau arbeitet übrigens für Entertainment Tonight . Gestern Abend lief der Bericht in ihrer Fernsehshow.“
„Perfekt. Was ist mit dem Rest?“
„Dass ich den Typen vor drei Tagen ausfindig gemacht habe und seither an seinen Fersen hänge, weißt du ja schon.“
Falco sah kurz zu Elle, drehte sich dann wieder ab. „Ja, und?“
„Und er bereitet sich auf seinen nächsten Schritt vor. Um genau zu sein, im Moment stehe ich mehr oder weniger neben ihm. Am Flughafen. Er hat gerade ein Ticket nach Maui am American-Airlines-Schalter gebucht. Sein Flieger wird um Mitternacht eurer Zeit landen.“
Falco nickte. „Gute Arbeit“, sagte er leise. „Ach, und … Rick? Danke.“
„Keine Ursache, Mann. Fast wie in alten Zeiten, was?“
„Ja.“ Damit unterbrach Falco die Verbindung und wählte sofort die nächste Nummer. Jack, sein Exkamerad hier auf Maui, hob nach dem ersten Klingeln ab.
„Ja?“
„Es geht los, Jack.“
„Ich bin so weit, Mann. In einer Stunde bin ich da.“
Falco klappte sein Handy zu und drehte sich zu Elle. Jetzt kam der schwierige Teil.
„Wer war das?“, fragte sie kühl.
„Ein paar Freunde. Ich brauche ihre Hilfe, um mich um dein Problem zu kümmern.“
Elle sah das Glitzern in seinen Augen, kalt und skrupellos. Ihre Wut verpuffte schlagartig. „Oh Gott, Falco …“
„Dein Stalker ist auf dem Weg hierher. Wir beide wissen, was er vorhat.“ Ein Muskel zuckte in seiner Wange. „Aber es wird nicht so ablaufen, wie er sich das vorstellt.“
„Falco, was hast du vor?“
Er steckte das Handy in seine Hosentasche, schlang sich das Handtuch um den Hals, griff sein T-Shirt und steuerte auf das Haus zu. Elle musste rennen, um mit ihm mitzuhalten.
„Falco, antworte mir. Was wirst du tun?“
„Was immer nötig ist.“
„Nein!“ Sie packte seinen Arm. „Er wird dich umbringen.“
Falco lachte nur auf.
„Falco, bitte. Verständige die Polizei.“
„Du hast genügend gute Gründe genannt, warum die Polizei herausgehalten werden muss.“ Er schüttelte ihre Hand ab.
„Ich habe es mir anders überlegt. Wenn dir etwas passiert …“
„Mir passiert nichts.“
„Aber wenn doch, dann … dann wäre ich …“
„Was?“ Er blieb stehen und schwang zu ihr herum.
„Ich wäre …“ Am Boden zerstört, für den Rest meines Lebens. Weil ich dich liebe …
Hatte sie die Worte etwa laut gesagt? Sie wusste es nicht. Wusste nur, dass Falco sie bei den Schultern packte und küsste. Elle klammerte sich an ihn.
„Ich lasse nicht zu, dass du das tust“, wisperte sie bebend. „Du weißt nicht, wie er ist. Er wird …“
„Ich weiß genau, wie er ist.“
„Falco, ich flehe dich an, hör mir zu.“
Sie waren beim Haus angekommen. „Geh ins Haus und mach dich fertig“, knurrte er rau. „Gleich kommt jemand, der dich nach Los Angeles fliegt.“
„Mich nach …? Nein, ich gehe hier nicht weg. Wenn du unbedingt so
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