Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Geliebter der Nacht

Titel: Geliebter der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin T. Popp
Vom Netzwerk:
Eingangstüren des »Crypt«. Es war erst zehn Uhr und der Club bereits zum Bersten voll. Am anderen Ende des Saals, hinter der Tanzfläche, stand ein DJ in einem beleuchteten Glaskasten und legte auf. Im ersten Stock befand sich eine Galerie, die sich über alle vier Wände erstreckte und auf der es Tische und Sitznischen gab. Lexi sah nach oben und bemerkte, dass mehrere Tische besetzt waren – meist mit Pärchen, die demnächst in einem der Hinterzimmer verschwinden würden.
    In den Clubs herrschte überwiegend die Regel, dass zwar Knutschen und Petting in der Öffentlichkeit geduldet wurden, die Gäste aber für alle weitergehenden Aktivitäten eines der Hinterzimmer aufsuchen sollten. Und für diejenigen, denen der Sinn nach Ausgefallenerem stand, boten sie Themenpartys an – gegen einen entsprechenden Aufpreis.
    Der Clubbesitzer hatte nicht bei der Einrichtung geknausert. Alles – der Bodenbelag, die Möbel, die Wände und die Beleuchtung – war in Schwarz oder Rot gehalten. Schwere rote Wandbehänge verliehen den Räumlichkeiten einen Hauch von Dekadenz, und die strategisch geschickt plazierte dezente Beleuchtung sorgte dafür, dass man genügend sehen konnte und zugleich der Eindruck von Intimität gewahrt blieb.
    Nachdem Lexi und Mai ihre Drinks bekommen hatten, schlenderten sie durch die Menge und blickten sich dabei unverhohlen nach passablen Männern um.
    Mai, die um einiges extrovertierter war als Lexi, kam sehr schnell mit drei Kandidaten ins Gespräch. Zwei von ihnen waren eindeutig Vampire, beim Dritten war Lexi sich nicht sicher. Er strahlte eine Vitalität aus, die eher zu einem Menschen passte. Als er sie ansah, erwiderte Lexi unwillkürlich sein Lächeln.
    »Ich bin Josh. Dich habe ich hier noch nie gesehen«, sagte er.
    »Nein«, entgegnete sie. »Ich bin Lexi. Das ist mein erstes Mal.«
    »Zum ersten Mal im ›Crypt‹ oder dein
erstes Mal?
«
    Sie schmunzelte. »Zum ersten Mal im ›Crypt‹.«
    »Sie geht lieber in den ›Blood Club‹«, klärte Mai ihn auf.
    Der Mann lächelte anerkennend. »Ricco’s Blood Club« stand in dem Ruf, eine etwas rauhere Atmosphäre als die meisten anderen Clubs zu bieten. Zwar fand Lexi diesen Ruf unverdient, aber sie war ja auch eine Werwölfin, und fünf Minuten Stöhnen nebst Betatschen entsprachen nun einmal nicht ihrer Vorstellung von Sex.
    Plötzlich nahm sie etwas seitlich von sich wahr. Sie drehte den Kopf, konnte jedoch nichts außer dem üblichen Gewimmel entdecken, also wandte sie sich wieder zu Josh. Zehn Minuten später hatte sie erneut das Gefühl, aus dem Augenwinkel etwas Vertrautes zu sehen, und nun drehte sie sich um und schaute genauer hin.
    Da, drüben an der Bar, saß Darius, immer noch in seinem langen schwarzen Staubmantel und seiner schwarzen Hose. Als fühlte er, dass sie ihn ansah, wandte er sich zu ihr um, und ihre Blicke begegneten sich.
    Die Intensität, mit der er sie betrachtete, brachte ihren Puls zum Rasen und ließ ihren Körper vor Erregung vibrieren. Es war nicht bloß sein sagenhaftes Aussehen, das ihn so unwiderstehlich machte. Seine ganze Haltung signalisierte männliches Selbstvertrauen und Entschlossenheit. Er war ein Mann, der wusste, was er wollte, und der keine Angst hatte, es sich zu holen. Und nichts konnte ihn aufhalten. Jetzt gerade, als er auf sie zukam, war ihm deutlich anzusehen, dass er sie wollte.
    Verärgert ob seiner Arroganz, wandte sie sich wieder zu Josh um. Noch ehe sie Mai sagen konnte, dass es Zeit zu gehen war, flüsterte ihre Freundin ihr zu: »Ich gehe mit Roger.« Dabei zeigte sie auf den besser aussehenden der beiden Vampire und verschwand mit ihm, während Lexi mit dem anderen Vampir und Josh zurückblieb.
    Ihr Nacken begann zu kribbeln, als Darius näher kam, und auf einmal war Lexi sehr an einem Gespräch mit Josh interessiert.
    »Kommst du öfter her?«, fragte sie ihn.
    Er zuckte mit den Schultern. »Ich war ein paarmal hier, ja«, sagte er. »Aber nachdem ich dich nun hier gesehen habe, werde ich künftig häufiger kommen.« Er zeigte auf ihr Glas. »Kann ich dir noch einen Drink holen?«
    Bevor sie etwas antworten konnte, hatte er ihr leeres Glas genommen und es dem Vampir gegeben, der damit in der Menge abtauchte. Zugleich hatte Josh es irgendwie geschafft, ihre Hand zu nehmen, und streichelte sie sanft, was Lexi über die Maßen irritierte.
    Mittlerweile hatte sie das Gefühl, ihr ganzer Körper würde sich in ein einziges Kribbeln verwandeln, und sie musste sich nicht umdrehen,

Weitere Kostenlose Bücher