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Geliebter des Windes - Croft, S: Geliebter des Windes - Unleashing the Storm - ACRO, Book 2

Geliebter des Windes - Croft, S: Geliebter des Windes - Unleashing the Storm - ACRO, Book 2

Titel: Geliebter des Windes - Croft, S: Geliebter des Windes - Unleashing the Storm - ACRO, Book 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sydney Croft
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einem Stöhnen richtete sich Kira auf. Ihre Muskeln bebten immer noch. In der Luft lag ein bitterer, brennender Geruch. »Was war das?«
    »Nur ein kleiner Elektroschock. Damit reagiere ich manchmal auf Überraschungen. Seien Sie froh, dass ich Sie nicht wie eine Speckscheibe gegrillt habe.«
    »Aber ich …« Ein stechender Krampf in Kiras Bauch riss ihr die Worte von den Lippen. Gepeinigt krümmte sie sich zusammen und schrie auf. »Was - was machen Sie mit mir?«
    Die beiden Trainerinnen wechselten einen angstvollen Blick.
    »Nichts.« Annika trat näher. »He, Kira?«
    Zwischen Kiras Schenkeln strömte heiße Flüssigkeit hinab. Als sie den Kopf senkte, sah sie ein rotes Rinnsal an einem Bein.
    Dann spürte sie noch einen Krampf, ihre Knie wurden weich.
    »Scheiße!« Annika hielt sie fest. »Ruf die Sanitäter, Janice, schnell!«
    Die Welt begann sich zu drehen, und Kira hörte sich »Tommy!« schreien. Dann versank sie in schwarzem Nichts.

23
    D REI KLEINE TEQUILAS UND EIN BIER zum Runterspülen hatten Annikas miserable Laune kein bisschen gebessert. Genauso ätzend fand sie’s, in der winzigen ACRO-Bar rumzulungern, wo ihr die Hick Country Music aus der Jukebox die Ohren volldröhnte. Sie starrte die drei restlichen Tequilas an, die vor ihr auf dem Tisch standen, und spielte »Eene meene muh und raus bist du«. Am Billardtisch lehnte ein Schwachkopf von der Unbegabtenabteilung und gaffte herüber, als wäre sie geistesgestört. Sie zeigte ihm den Vogel und leerte das ausgewählte Glas.
    Wenn der goldgelbe Schnaps auch in ihrer Kehle brannte - den bitteren Geschmack, den sie seit diesem Morgen nicht hinunterschlucken konnte, spürte sie immer noch. Da hatten die ACRO-Sanitäter eine bewusstlose Kira in einer speziellen Militärambulanz weggebracht.
    Aber das war nicht am schlimmsten gewesen. Nein, was ihr Dev später über Kira erzählt hatte, das hatte sie umgehauen, wie es kein Tequila je vermochte.
    Ihr Pager ging wieder los. Mit einer flinken Drehung ihres Handgelenks beförderte sie das Gerät an dieselbe
Wand in der dunklen Ecknische, an der bereits ihr Handy zerschellt war. So ein Glück hatte sie ihren Telefonen daheim nicht gegönnt. Von einem gewaltigen Stromstoß attackiert, waren sie langsam dahingeschmolzen. Wenigstens läuteten sie nicht mehr.
    Hatte Creed versucht, sie zu erreichen? Nicht, dass es sie interessieren würde. Allerdings - ein paar Nummern heißer Sex würden sie von trüben Gedanken ablenken. Wie hatte er es genannt? Probleme wegbumsen? Nach ihrem üblichen Modus Operandi?
    Sie schüttete die beiden letzten Tequilas in sich hinein. Weil sie’s nicht mehr ertrug, begafft zu werden, torkelte sie heimwärts - zu den umgebauten Baracken auf dem ACRO-Gelände. Was würde sie dafür geben, könnte sie jetzt zu Dev gehen. Aber ganz egal, wie wütend sie war - sie liebte ihn viel zu sehr, um in die seltsame Privatsphäre einzudringen, die er anscheinend brauchte.
    Verdammt, sie wollte nicht allein sein. Sie hatte gehört, Kira würde es erst mal halbwegs gutgehen und bisher sei auch das Baby okay. Trotzdem würde in den nächsten Tagen alles auf der Kippe stehen. Wenn irgendwas mit der Schwangerschaft schieflief und Annika die Verantwortung dafür trug …
    Ihr Magen drehte sich um, als sie ihre Haustür öffnete. O Gott, das würde sie nicht verkraften. So viele Menschen hatte sie getötet. Jahrelang funktionierte sie als eine todbringende Waffe der CIA, aber keines ihrer Opfer war unschuldig gewesen. Und niemals - niemals hatte sie einem Kind etwas angetan.
    Hätte sie so etwas vor fünf Jahren getan - wäre ihr das überhaupt nahegegangen?

    Oder wäre es ihr am Ende egal gewesen?
    Über die Antwort wollte sie lieber nicht allzu gründlich nachdenken.
    Taumelnd schaffte sie es bis ins Bad und wollte erbrechen, aber das klappte nicht. Stattdessen zog sie sich aus, stieg in die Duschkabine und hoffte die Ereignisse des Tages wegzuspülen. Doch auch das siedend heiße Wasser konnte die Erinnerung nicht aus ihrem Kopf brennen.
    Ebenso wenig den Schmerz. Oder die Tränen.
    Schluchzend rutschte sie an der Wand hinab und saß in der Ecke unter dem heißen Wasserstrahl. Was war los mit ihr? Warum dieser emotionale Zusammenbruch wegen einer fremden Frau?
    Creed hatte zu Recht behauptet, sie wäre nur an sich selber und Dev interessiert. Wie konnte man auch was anderes erwarten, nachdem sie bei zwei Menschen aufgewachsen war, die das zweijährige Kind in ihre Obhut genommen und nur ein einziges

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