Geliebter Feind
dass sie darauf beharrte, alles sei in Ordnung. Er mochte es nicht, wenn man versuchte, ihn für dumm zu verkaufen. Zudem glaubte er fest daran, dass es das Recht und die Pflicht eines Mannes war, sich um die Frau an seiner Seite zu kümmern, doch scheinbar wollte Abbey ihm dieses Privileg nicht gewähren.
Außerdem merkte er, wie Abbeys Haltung auf ihn abfärbte. Heute Morgen nämlich hatte er unerwartet Besuch von dem griechischen Tycoon Lysander Metaxis erhalten. Ein Besuch, der Erstaunliches zur Sprache gebracht hatte, und Nikolai beabsichtigte noch nicht, die Neuigkeiten mit Abbey zu teilen. War es möglich, dass er von einer englischen Mutter abstammte? Wohl zum zehnten Mal betrachtete er das Foto von Lysanders Frau Ophelia. Eine zierliche Frau, sehr hübsch, blond. Rein äußerlich ließen sich keine Familienähnlichkeiten feststellen. Wahrscheinlich war das Ganze nur eine Finte. Nicht absichtlich, natürlich. Metaxis war nicht der Typ für dumme Scherze. Irgendwo musste irgendjemand bei den Nachforschungen über Ophelias Mutter wohl falsche Informationen für bare Münze genommen haben. Dennoch freute Nikolai sich darauf, heute Abend auf die Party zu gehen, zu der Metaxis ihn eingeladen hatte, um Ophelia kennenzulernen und sich die zusammengetragenen Informationen anzusehen.
Eine elegante Geschenktasche in der Hand, ging Nikolai ins Schlafzimmer, wo er Abbey finden würde. Nach einem Tag ohne sie konnte er nie der Versuchung widerstehen, die körperliche Nähe zu ihr wieder herzustellen. Längst hatte sie eingesehen, wie sinnlos es war, ihn für Essen oder ein Gespräch interessieren zu wollen, wenn er durch die Wohnungstür kam.
Als er sie dort stehen sah, ihr wunderbarer Körper nur in smaragdfarbener Spitzenwäsche, war er sofort verzaubert. Er stellte die Tasche auf dem Bett ab und ging wie magisch angezogen auf Abbey zu.
„Nikolai.“ Ihre Augen strahlten, die vollen Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. Er sah einfach großartig aus in dem dunklen Designeranzug, mit dem Bartschatten nach einem langen Arbeitstag auf den Wangen, die Andeutung eines Lächelns auf den sinnlichen Lippen.
„Du siehst so verführerisch aus, lubow moja “, murmelte er rau und ließ den Blick bewundernd über sie wandern. Ohne zu zögern, zog er sie an sich heran. „Sag mir, wie es kommt, dass ich, obwohl ich heute Morgen mit dir geschlafen habe, den ganzen Tag an nichts anderes denken konnte, als nach Hause zu kommen und es wieder zu tun?“
„Ich weiß es nicht.“ Unter seinen Liebkosungen brachte sie kaum ein Wort heraus. Dabei hätte sie ihm sagen können, dass es ihr genauso erging.
„Du bist eine süchtig machende Angewohnheit.“ Mit einer schnellen Bewegung löste er ihren BH. Ihr entschlüpfte ein Laut, als sie seine Hände an ihren Brüsten fühlte. Gemeinsam sahen sie sich im Spiegel an. Nikolai fühlte ein heißes Triumphgefühl in sich aufsteigen. Abbey war versunken in die Empfindungen, die er sie fühlen ließ. Er hatte die hochmütige Schönheit gezähmt, sie war allein die Seine, zu seinem Vergnügen. „Es waren wunderbare zwei Wochen“, murmelte er.
Abbey verspannte sich. Es war die erste Erwähnung von seiner Seite, dass die vereinbarte Zeit abgelaufen war. Er hob sie auf seine Arme und trug sie zum Bett. „Habe ich schon erwähnt, dass wir heute Abend auf eine Party gehen?“
„Nein …“ Sie hatte gehofft, sie würden zu Hause bleiben, und hatte sich insgeheim darauf gefreut, Nikolais ungeteilte Aufmerksamkeit für sich allein zu haben.
„Du wirst auf jeden Fall die Diamanten tragen, unsere Gastgeber sind nämlich Lysander Metaxis und seine Frau Ophelia.“ „Ich habe schon in den Wirtschaftsseiten ein Foto von ihm gesehen.“
„Seine Frau gleicht einem Engel von Botticelli.“ Nikolai stand am Fußende des Bettes und entledigte sich ungeduldig seiner Kleidung.
Es war ungewöhnlich, dass Nikolai in ihrer Gegenwart einer anderen Frau ein Kompliment zollte. Eigentlich war er viel zu erfahren im Umgang mit ihrem Geschlecht, um einen solchen Fauxpas zu begehen. Und Abbey stellte entsetzt fest, dass sie unsicher genug war, um sofort einen eifersüchtigen Stich zu verspüren. Sie studierte seine muskulöse Gestalt in all der faszinierenden Nacktheit und wunderte sich, wie selbstverständlich und natürlich es inzwischen für sie war, mit ihm zusammen zu sein. Als er sich zu ihr legte, strich sie verlangend über seinen Rücken. Sie liebte es, ihn zu berühren, liebte es, wie er auf
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