Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geliebter Feind

Geliebter Feind

Titel: Geliebter Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
einmal klären." Er stützte die Hände auf die Hüften und ging um Kathryn herum. „Ihr behauptet also, keine Magd zu sein Vielleicht stimmt das ja. Allerdings habt Ihr Moos im Haar, Madam." Er hob ihre dichten Strähnen an und ließ sie ihr dann über den Rücken fallen.
    Kathryn blickte wütend zu Roderick hinüber. Dieser sah aus, als wollte er gleich zerbersten, doch die beiden Krieger hinder-ten ihn natürlich an irgendwelchen Aktionen.
    Die Stimme des finsteren Ritters senkte sich zu einem Flü-
    stern. „Vielleicht seid Ihr ja auch überhaupt keine Dame", spottete er.
    Am liebsten hätte Kathryn zu einer Ohrfeige ausgeholt. Der Mann stachelte sie doch absichtlich auf! Er spielte mit ihr wie der Kater mit der Maus - bevor er sie dann tötete. Nun, sie würde ihm nicht die Genugtuung bieten, sie ängstlich zurückweichen zu sehen.
    Eine Windbö fuhr in ihr Gewand und wehte es an ihren Körper, so daß alle Einzelheiten ihrer Gestalt deutlich sichtbar wurden. Der Fremde ließ seinen Blick über ihre Figur schweifen und dabei empörend lange auf ihren Brüsten ruhen. Kathryn erröte-te heftig und ärgerte sich darüber, daß die Farbe ihre Verlegenheit verriet.
    Er verzog die Lippen zu einem herausfordernden Lächeln.
    „Ich halte es sogar für sehr unwahrscheinlich, daß Ihr eine Jungfrau seid."
    Kathryn holte aus und schlug zu, blind und ohne nachzudenken. Hätte ihr eine Waffe zur Verfügung gestanden, würde sie den Mann damit umgebracht haben.
    Schon schlossen sich seine Finger eisenhart um ihr Handgelenk. „Das war nicht klug", tadelte er leise. „Was, wenn ich nun zum Vergeltungsschlag ansetzen würde?"
    „Ihr beleidigt mich aufs grausamste! Und ich fürchte mich nicht vor Euch!"
    Ganz gewiß nicht, dachte Guy, und dann spürte er das Feuer in seinem Blut, doch nicht der Zorn auf das kühne Mädchen fachte es an, sondern das starke und beinahe überwältigende Verlangen, ihren Körper an seinem zu spüren.
    „Verdammt sollt Ihr sein!" brüllte Roderick. „Laßt sie los!
    Behandelt sie nicht wie eine Scheuermagd! Sie ist die Lady Kathryn of Ashbury!"
    Der Griff um ihr Handgelenk zog sich womöglich noch mehr zusammen. „Ihr seid doch nicht etwa Richards Gattin?" Der Fremde bewegte kaum die Lippen beim Sprechen. „Oder vielleicht seine Tochter?"
    Kathryn unterdrückte einen Schmerzensschrei. „Nein! Richards Gattin ist schon seit langem tot. Ich bin seine Nichte."
    Er ließ sie so plötzlich los, daß sie beinahe hingefallen wäre.
    „Laßt uns allein", befahl er seinen Leuten, ohne den anklagen-den Blick von Kathryn zu wenden.
    Sie rieb sich das schmerzende Handgelenk. Wer mag dieser düstere, furchterregende Ritter nur sein? fragte sie sich. Daß er sich nicht auf einer friedlichen Mission befand, war offensichtlich, denn seine Mannen waren zu einer Schlacht gerüstet und gepanzert.
    Plötzlich erkannte Kathryn die Wahrheit. „Ihr kommt wegen Richard", flüsterte sie.
    „Und wenn es so wäre?"
    Seinem versteinerten Gesicht konnte sie die Gedanken nicht ansehen. Sie zögerte. Wenn sie ihren Haß auf ihren Onkel bedachte, dann sollte Richards Feind eigentlich ihr bester Verbündeter sein. Wäre es doch nur so einfach! Leider jedoch kannte sie die Streitlust der Männer, die ständig logen, wie es ihnen paßte, und mit der einen Hand gaben, um mit der anderen zu nehmen.
    „Ihr werdet tun, was Euch beliebt", stellte sie still fest. „Ich werde Euch davon nicht abhalten können."
    Ihre scheinbare Gelassenheit schien den finsteren Fremden zu erzürnen. „Sehr richtig", erklärte er drohend. „Und ich werde dafür sorgen, daß Ihr es auch gar nicht erst versucht." Unvermittelt schlang er einen Arm um ihre Taille und hob Kathryn in die Höhe.
    Sie drehte und wand sich, schlug mit den Armen um sich und konnte sich dennoch nicht befreien. Die Glieder seiner Ketten-rüstung drückten sich schmerzhaft in ihren Rücken, doch das beachtete sie nicht.
    „Stinkender Bube!" schrie sie ihn an. „Laßt gefälligst Eure schmutzigen Hände von mir! Habt Ihr keinerlei Achtung vor einer Frau?"
    „Nicht wenn die Frau höchstwahrscheinlich genauso falsch und verlogen ist wie ihr Onkel. Ich bezweifle nicht, daß Ihr mir einen Dolch in den Bauch rammen würdet, gäbe ich Euch die Gelegenheit dazu." Im nächsten Moment ließ er sich mit Kathryn zu Boden fallen, legte sein Bein über sie und hielt sie auf diese Weise fest.
    Mit einer Faust packte er ihre Handgelenke und hielt sie ihr über den Kopf. Mit der

Weitere Kostenlose Bücher