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Geliebter Feind

Geliebter Feind

Titel: Geliebter Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
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Finger jetzt um ihre Handgelenke. „Ihr widert mich an!" fauchte sie. „Und in jener Nacht habt Ihr mich zurückgewiesen, Herr. Ihr wolltet mich nicht. . . "
    „Oh, ich wollte Euch durchaus, süße Hexe, nur bin ich gern derjenige, der bestimmt, wann ich meinem Verlangen nachgebe, und in jener Nacht beliebte es mir eben nicht. Später hörte ich, daß Ihr ein Kind erwartet, und ich versagte es mir, eine schwan-gere Frau zu nehmen. Doch dieser Umstand ist nunmehr aus der Welt, und heute nacht werden wir beenden, was Ihr vor so langer Zeit begonnen habt."
    Kathryn blieb beinahe das Herz stehen. Viel zu spät erkannte sie, was ihr jetzt bevorstand. Die Zeit des Wartens war für Guy de Marche beendet, und nichts vermochte ihn nun noch von seinem Vorhaben abzuhalten.
    Nichts Sanftes, nichts Zärtliches konnte sie jetzt mehr an diesem Mann entdecken; kalt und unbeugsam verfolgte er sein Ziel. Groß und mächtig stand er vor ihr, und sie fürchtete sich über die Maßen.
    Sie wollte sich losreißen und fliehen, soweit die Füße sie trugen, doch sie konnte sich nicht von der Stelle bewegen. Die Erkenntnis, daß es zu spät war und daß er sie ohnehin überall finden würde, lähmte sie.
    „Ich werde nicht bei Euch liegen, hört Ihr? Ich will es nicht!"
    Zu ihrem Leidwesen fand er ihre Empörung ungemein amü-
    sant. „Ach Kathryn, ich bin doch auch nur ein Mann und nicht anders als alle anderen. Weshalb solltet Ihr mir vorenthalten, was Ihr Eurem Liebhaber Roderick so willig geschenkt habt? Im übrigen ist mir schon oft gesagt worden, ich verstünde mich auf die Kunst, einer Frau zu Freuden zu verhelfen."
    „Freuden! Ich habe keine Freude an Eurer Berührung, einge-bildeter Kerl! Ihr preist Euch und Eure Männlichkeit an wie ein Marktschreier, der seine Waren verkaufen will. Ihr seid so abstoßend wie eine Kröte. Ihr widert mich an!"
    Guy stieß einen leisen Fluch aus. Noch niemals in seinem ganzen Leben hatte er eine Frau geschlagen; jetzt indessen war er arg versucht, es zu tun. Er schaffte es, sich zu beherrschen. „Wir werden sehen", bemerkte er mit einem arroganten Lächeln.
    „Wir werden es ja sehen."
    Im nächsten Moment war sein Lächeln verschwunden. Er verschränkte die Arme vor der Brust und hob eine Augenbraue.
    „Entkleiden!" befahl er kurz und knapp.
    Kathryn starrte ihn entgeistert an. Ihr war, als verlöre sie den festen Boden unter den Füßen. „Ihr müßt ja wahnsinnig sein!"
    rief sie.
    „Sehr richtig", bestätigte er kalt. „Wahnsinnig vor Wollust.
    Und jetzt entkleidet Euch, Kathryn, oder ich tue es für Euch."
    Er lächelte brutal. „Ihr dürft wählen, Madam."
    Sie durfte wählen? Die einzige Wahl, die sie hatte, das war die Kapitulation! Tief in ihrem Stolz getroffen und in ihrer Haltung erschüttert, stieß sie einen zornigen Schrei aus und kehrte dem Earl den Rücken. Im stillen schalt sie sich heftigst wegen ihrer Schwäche, doch ergeben zog sie am Gürtelband ihres Gewandes.
    „Ich warte, Kathryn. Und ich werde langsam ungeduldig."
    Sie wollte ihr Schicksal so lange wie möglich hinauszögern.
    Sehr langsam neigte sie sich, zupfte an dem Hosenband unter ihrem Knie und zog sich den Strumpf aus. Der zweite folgte.
    Noch langsamer streifte sie sich das Gewand von den Schultern; es fiel zu Boden.
    Auf die gleiche Weise entledigte sie sich ihres Hemds. Mit gesenktem Blick stand sie jetzt bebend da und merkte, daß Guy de Marche näher kam. In ihrer Verlegenheit wollte sie sich wenigstens mit ihrem hüftlangen Haar bedecken. Kaum hatte sie jedoch die Hände danach gehoben, als der Earl sie ihr auch schon wieder an die Seiten zurück drückte.
    Unbeschreiblich gedemütigt mußte Kathryn es über sich ergehen lassen, daß er ihre Blößen langsam, gründlich und ausgiebig betrachtete. Noch niemals zuvor war ihr ihre Verletzbarkeit als Frau so bewußt gewesen wie jetzt. Mit großer Mühe gelang es ihr, die aufsteigenden Tränen zurückzuhalten; kein Mann sollte sie jemals weinen sehen, und dieser hier schon gar nicht!
    Guy hielt den Atem an. Das Licht von den Kerzen in den Wandhaltern badete ihre elfenbeinfarbene Haut in goldenem Glanz. Diese Frau war wahrhaft schön. Schmal, langgliedrig und schlank, war sie dennoch an den richtigen Stellen weiblich gerundet. Rosenrote Knospen krönten ihre vollen, wohlgeform-ten Brüste.
    Am liebsten hätte er Kathryn sofort zu sich herangezogen. Er wollte sich ihre langen Beine um seine Hüften schlingen und auf der Stelle heiß und tief in das

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