Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geliebter Feind

Geliebter Feind

Titel: Geliebter Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
Sie vergaß, daß Guy de Marche ihr Feind war. Sie vergaß, daß sie ihn haßte. Sie redete sich ein, daß sie vor wütender Verachtung bebte, obwohl sie doch genau wußte, daß es eine gefährliche, bisher nie gekannte Erregung war, die sie so zittern ließ.
    Der Earl entführte sie in ein Reich, aus dem es kein Entrinnen gab. Seine Hände streichelten, beruhigten, lockten und liebko-sten. Kathryn ließ ihn gewähren. Zu ihrem eigenen Schrecken stellte sie fest, daß sie es genoß. Manchmal schien seine Hand Brandmarken zu hinterlassen, mit denen er sein Besitztum zeichnete, und dann wieder war seine Berührung so leicht und schwebend wie aufsteigender Rauch.
    Er schien sehr genau zu wissen, wo er ihren Körper berühren mußte, den er offenbar besser kannte als sie selbst. Einem derartig kundigen Liebhaber vermochte sie nichts entgegenzusetzen, und als er seinen Mund wieder auf ihren preßte, erwiderte sie seinen Kuß mit Hingabe.
    Sie fühlte, wie Guy de Marche die Finger über ihren flachen Bauch streichen ließ und dann in das weiche dunkle Dreieck schob. Kathryns Herz stockte. Fest drückte sie die Oberschenkel zusammen, doch damit konnte sie ihn nicht aufhalten.
    Triumphierend lachte er an ihren Lippen. Er ließ seine Finger weitergleiten, eintauchen und einen atemberaubenden Rhythmus aufnehmen. Heiß und immer heißer durchströmte es sie. Sie zitterte heftig. Was tat dieser Mann nur mit ihr?
    Sie hielt sich an seinen harten Schultern fest. „Nicht, Herr! O
    bitte. . . "
    Er hob den Kopf. „Ich habe einen Namen, Kathryn." Seine Stimme hörte sich merkwürdig angestrengt an. „Weshalb be-nutzt Ihr ihn nie?" Selbstverständlich kannte er die Antwort: Dies war eine der vielen Barrieren, die sie gegen ihn errichtet hatte, um ihm zu trotzen. Bis jetzt jedoch war es ihm nicht be-wußt geworden, wie sehr er sich danach sehnte, seinen Namen von ihren Lippen zu hören - nicht im Zorn, sondern in Leidenschaft geflüstert.
    Kathryn blickte zu ihm hoch. Die Sehnsucht, die sie in ihm spürte, verwunderte sie. „Das würde Euch erfreuen?" fragte sie verblüfft.
    „Jawohl." Er senkte den Kopf und drückte die Lippen in ihre Halsgrube. „Sagt ihn, Kathryn. Nennt mich bei meinem Namen."
    Guy . . . Sie mußte sich auf die Lippe beißen, um den Namen nicht tatsächlich auszusprechen. Der Earl blickte sie an, und in seinen glitzernden Augen sah sie alles, wovor sie sich fürchtete.
    Er hatte ihr Feuer nicht entfacht, weil er zarte Gefühle für sie hegte, sondern weil er sie zähmen und gefügig machen wollte.
    Der Schmerz dieser Erkenntnis durchfuhr sie wie ein Dolch.
    Nein! So leicht wollte sie ihm den Triumph auf keinen Fall machen.
    „Nein", lehnte sie leise ab. „Nein!" wiederholte sie lauterund heftiger. Sie zog den Kopf fort und drehte ihn nachdrücklich zur Seite.
    Die roten Nebel der Wut verschleierten Guys klaren Blick.
    Wenn diese Frau nicht will, daß ich ihr Freuden schenke, dann sei es eben so, entschied er in seinem Zorn. Er hob sich über sie und drängte mit dem Knie ihre Schenkel auseinander. Mit einer einzigen harten und kraftvollen Bewegung drang er tief in sie ein.
    Vor Zorn und glühender Leidenschaft blind, wie er gegenwärtig war, brauchte er einen Augenblick, bis er erfaßte, daß er in Kathryns Körper soeben auf einen kleinen Widerstand gestoßen war.
    Guys bitteren Fluch hörte Kathryn nicht. Instinktiv strebte sie von ihrem Bezwinger fort, doch es gelang ihr nicht, denn sein Gewicht drückte sie nieder, als wäre sie gepfählt und unter einem Felsen gefangen.
    Sie schrie und drückte die Hände mit aller Kraft gegen seine Schultern und seine Brust. Verzweifelt versuchte sie, sich von dem glühenden Schmerz zu befreien, der bis in ihren tiefsten Schoß gedrungen war.
    Guy war über ihr erstarrt. Sein Atem ging rauh, und seine Nackenmuskeln traten deutlich hervor. „Kathryn . . . " Er packte ihre Handgelenke und drückte sie auf das Bettpolster. Starkes Zittern schüttelte ihn. Er biß die Zähne aufeinander und versuchte, nicht daran zu denken, wie klein Kathryn war und wie fest er in ihrem engen Fleisch gefangen war.
    Sein Verstand schien auszusetzen. „Ich kann nicht aufhören", keuchte er. „Gott helfe mir, ich kann es nicht!" Mit einer Wildheit, die er nicht zu zähmen vermochte, stieß er immer wieder zu und kam so schnell wie ein unerfahrener Jüngling. Danach brach er über ihrem Körper zusammen.
    Sein Griff um ihre Handgelenke lockerte sich langsam. Sein Verstand kehrte zurück,

Weitere Kostenlose Bücher