Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geliebter Feind

Geliebter Feind

Titel: Geliebter Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
rechten Brust angekommen waren, und sie merkte zu ihrem Entsetzen, daß sich ihre Brustspitzen unter ihrem Gewand hart aufrichteten und daß es in ihnen . . . prickelte! Am liebsten hätte sie sich die große dunkle Hand des Earls fest auf die angeschwollene Brust gedrückt. Sie begann zu zittern, und sie begriff ihr eigenes Sehnen nicht.
    Guy hob den Kopf und gab sie widerstrebend frei. Es bedurfte ihres ganzen Mutes, damit sie wagte, ihm in die Augen zu schauen, in denen sie ganz gewiß den Triumph leuchten sehen würde.
    Tatsächlich jedoch blickte Guy sie eher ein wenig verblüfft an. Er streichelte ihre Wange mit den Fingerknöcheln. „Was habt Ihr?" fragte er leise.
    Die zärtliche, wenn auch flüchtige Liebkosung war mehr, als Kathryn ertragen konnte. Sie wandte den Kopf ab. „Ich bin der Ansicht, jetzt habt Ihr Euren Dank erhalten, Herr." Ihre Stimme bebte verdächtig.
    Eine Zeitlang herrschte tiefes Schweigen, und dann faßte der Earl sie nur am Ellbogen und trat mit ihr den Rückweg zur Burg an. Sein Pferd führte er am Zügel neben sich her. Daß die Stimmung gründlich umgeschlagen war, konnte ihm nicht entgehen.
    Kathryn war still, gedrückt und so gar nicht sie selbst. Er drehte sie zu sich herum. „Weshalb diese Melancholie, Madam?
    Schmollt Ihr?"
    „Ich schmolle nicht, Herr."
    Er hob die Augenbrauen auf jene teuflische Weise, bei der sich immer Kathryns Nackenhaare aufstellten. „Was dann? Ihr verbergt doch etwas vor mir, Kathryn. Hat Euch jemand schlecht behandelt?"
    „Jawohl!" fuhr sie ihn an. „Ihr!"
    Seine Miene verdüsterte sich sofort. „Nun, nun, meine liebe Kathryn! Speisen von meinem Tisch füllen Euren Bauch - und den Eures Kindes. Mein Dach hält während der langen Nächte Wind und Kälte von Eurer entzückenden kleinen Rückseite fern." Er maß sie von Kopf bis Fuß. „Ich denke doch, ich sorge für Eure sämtlichen Bedürfnisse."
    Es lag ihr auf der Zunge, herauszuschreien, daß sie überhaupt kein Kind erwartete. Ach, was spielt das schon für eine Rolle?
    fragte sie sich dann. Männer waren bekanntermaßen Gewohn-heitslügner, und die Lüge mit der Schwangerschaft stammte ja nicht einmal von ihr selbst.
    „Jawohl", sagte sie bitter. „Ihr habt für die Befriedigung aller meiner Bedürfnisse gesorgt, nur nicht für das eine, das mir am wichtigsten ist."
    Er blickte sie eisig an. „Und das wäre?"
    „Wollt Ihr die Wahrheit hören, Herr?" Kühn erwiderte sie seinen Blick. Daß eine Windbö in ihr Haar fuhr und ihr das Gewand an den Körper wehte, war ihr im Moment gleichgültig.
    „Ihr habt mich entführt - von Ashbury, meiner Heimstatt, und aus den Armen meiner Schwester. Und Ihr verweigert mir die Heimkehr."
    Ashbury, immer wieder Ashbury! Dieses Weibsbild dachte nur an die eigenen selbstsüchtigen Wünsche!
    „Nun, diese angebliche Wahrheit sehe ich ein wenig anders, Kathryn, und zwar so, wie Ihr sie selbst einmal dargestellt habt.
    Oder ist es Euch schon entfallen, daß Ihr Ashbury Eurem Onkel entreißen wolltet? Und daß Ihr Euren Liebhaber zu diesem Zweck verwenden wolltet?" Er lachte harsch auf. „Ihr wolltet Ashbury für Euch haben. Das ist die einzige Wahrheit, die ich erkennen kann."
    „Daraus mache ich durchaus kein Geheimnis", versetzte sie.
    „Ashbury gehörte meinem Vater und dessen Vater vor ihm.
    Nach Vaters Tod hätte es mir und meiner Schwester gehören sollen. Richard hat es uns gestohlen, genau wie Ihr es uns zum zweitenmal gestohlen habt. Ihr habt Richard umgebracht; ist Euch Eure Rache nicht genug? Ich weiß, daß Ihr keine neuen Ländereien benötigt. Weshalb mußtet Ihr dann also Ashbury und seine Güter für Euch beanspruchen?"
    „Ihr wollt also, daß ich Euch Ashbury übertrage?"
    „Jawohl."
    Guy de Marche lachte laut. „Ihr haltet Euch an Ashbury fest wie ein Säugling an seiner Mutter. Ihr vergeßt indessen, daß Ihr eine Frau seid, Kathryn. Oder beabsichtigt Ihr, zurückzueilen und Euren geliebten Roderick zu heiraten?"
    Er lächelte grausam, als sie schwieg. „Nein? Mir scheint, ich habe mich in Euch nicht getäuscht. Ihr suchtet nicht die Pflichten, sondern nur die Freuden der Ehe. Was meint Ihr, wie lange Euch Eure Ritter und Eure Pächter ergeben bleiben? Wie wollt Ihr Ashbury gegen Überfälle verteidigen, wenn Ihr keinen Gatten habt, der Eure Krieger befehligt?"
    Der Earl verspottete sie als hilflose Frau, und dabei waren es doch gerade Männer wie er, die dafür sorgten, daß Frauen hilflos blieben! Trotz ihres Zorns fiel Kathryn

Weitere Kostenlose Bücher