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Geliebter Feind

Geliebter Feind

Titel: Geliebter Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
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Geheimnis ihrer Weiblichkeit eindringen.
    Er umfaßte ihre nackte Schulter. Kathryn hatte sich gegen diese Berührung gewappnet. Trotzdem zuckte sie heftig zusam-.
    men. Oh, sie wußte ganz genau, weshalb der Earl das alles tat: Er wollte nur seine Vorherrschaft geltend machen, ihren rebelli-schen Stolz brechen und ihr beweisen, daß sein Wille über ihren triumphierte.
    Die Vorstellung, daß er von ihrem Körper Besitz ergreifen würde, war erschreckend. Zum erstenmal bedauerte sie es, daß er sie so sehr verachtete, denn sein Verlangen nach ihr entsprang ja seinem Zorn, und seine ganze Wut auf sie würde sich in diesem Akt entladen. Guy de Marche würde seine Befriedigung aus ihrem Schmerz erlangen.
    Ihr einziger Gedanke war, dem Racheakt dieses Wahnsinni-gen zu entfliehen. Kathryn wirbelte herum und rannte zur Tür, doch der Earl war zu schnell für sie. Er fing sie ein, umklammer-te sie von hinten und zog sie an seinen Körper.
    „Ihr meint, Ihr könnt so spät in diesem Spiel noch passen?" Er lachte. „Wohin wolltet Ihr eigentlich gehen - unbekleidet, wie Ihr seid? Nun, meinen Rittern wärt Ihr sicherlich willkommen.
    Sie würden in langen Reihen anstehen, um Euren üppigen Liebreiz zu kosten. Zu ihrem Bedauern werde ich jedoch derjenige sein, der in dieser Nacht den Anspruch auf Eure verborgenen Schätze geltend macht."
    „Blökender Hammel!" fauchte sie in hilfloser Wut. Sie wollte um sich schlagen, doch in seiner Umklammerung wurden ihre Arme an ihren Körper gefesselt. Sie stieß mit den nackten Füßen nach hinten, erzielte indessen keinen Erfolg damit. „Ihr seid ein roher Wüstling!"
    „Wie Ihr meint", sagte er leise und mit tiefer Stimme. „Ich habe lange auf diese Nacht gewartet, und ich lasse mich nicht um sie betrügen." Er hob Kathryn einfach in die Höhe.
    Bevor sie wußte, wie ihr geschah, flog sie aufs Bett, und Guy landete auf ihr. Sie konnte sich nicht mehr rühren: sein Gewicht preßte ihr die Atemluft aus den Lungen. Dann jedoch erfüllte die Wut sie mit neuer Kraft. Kathryn versuchte, ihre Gliedma-
    ßen von seinem Körper zu befreien. In ihrer Verzweiflung biß sie ihm fest in den Nacken.
    Zu ihrer größten Genugtuung hörte sie den Earl aufstöhnen, bevor er sich ein wenig zurückzog. Leider war ihr Triumph nur von kurzer Dauer, denn mit einem wüsten Fluch auf den Lippen schlang Guy einen Fuß um ihre Beine und riß ihr die Arme unter ihren Rücken.
    Kathryn merkte sogleich, daß ihr die kleinste Bewegung das Gefühl gab, als kugelte sie sich ihre eigenen Schultern aus. Vor-sichtshalber stellte sie ihre Gegenwehr ein, spannte jedoch jeden Muskel an, bis ihre sämtlichen Glieder taub wurden und ihr die Luft ausging. Mit einem halben Schluchzer drehte sie den Kopf auf die Seite.
    Guy fühlte, daß ihr Körper erschlaffte, und wartete angespannt auf irgendeine neue List. Endlich ließ er ihre Handgelenke fahren und richtete sich ein wenig auf. Er riß sich sein langes Lederwams herunter und schleuderte es von sich, ohne unterdessen die Augen von Kathryn zu wenden.
    Erschöpft und zitternd lag sie vor ihm und starrte blicklos gegen die Wand. Nicht zum erstenmal empfand Guy die Aura der Unberührtheit, die sie umgab und die ihn unsicher machte. Er hätte fast gemeint, daß Kathryn sich fürchtete. Sie wirkte so wehrlos, so hilflos und so sehr, sehr jung . . . Er schlug sich solche Überlegungen aus dem Kopf. Schließlich hatte sie ihn mit ihren Schlichen schon öfter in die Irre geleitet. Selbstverständlich war sie weder unberührt noch unschuldig, was Männer betraf. Dieses Wissen verhärtete Guys Herz wieder, dämpfte freilich seine Glut in keiner Weise.
    „Kathryn!" Das klang streng und befehlend.
    Widerstrebend wandte sie den Kopf. Guy de Marche war über ihr, dunkel und bezwingend. Ihr Herz hämmerte wild. Unbekleidet bot der Earl einen beängstigenden Anblick; er wirkte noch mächtiger als ohnehin schon.
    Seine Schultern glänzten wie poliertes Nußbaumholz, und an seinen Armen wölbten sich dicke Muskelstränge. Krauses dunkles Haar bedeckte seine breite Brust. Unwillkürlich glitt Kathryns Blick tiefer hinab . . . und sofort wieder zurück zu seinem Gesicht. Was sie soeben gesehen hatte, war so erschreckend groß, daß sie genau wußte, er würde ihr entsetzlich weh tun, sie aufspießen und sie zerreißen.
    Seine Lippen verzogen sich zu etwas, das man kaum noch ein Lächeln nennen konnte. Er streckte sich neben ihr aus. Unwillkürlich rückte Kathryn von ihm fort, doch sogleich

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