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Geliebter Freibeuter

Geliebter Freibeuter

Titel: Geliebter Freibeuter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Michéle
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lass dir erklären …«
    »Nein … nein …« Sie war nicht fähig, auch nur einen klaren Gedanken zu fassen. Als sie an die Zellentür stieß, drehte sie sich herum und hämmerte mit beiden Fäusten gegen die Tür und rief, so laut sie konnte: »Öffnet! Öffnet sofort, ich will hier raus!«
    Während der Schlüssel im Schloss knirschte, rief Flynn: »Ich flehe dich an, Eloise! Bitte, hör mir zu!«
    Obwohl alles in Eloise in Aufruhr war und sie meinte, sich in einem bösen Alptraum zu befinden, gelang es ihr, zu antworten, bevor die Zellentür geöffnet wurde.
    »Was für ein schändliches Spiel hast du mit mir getrieben,
Captain Dark Flynn
? Hast wohl geglaubt, nach so vielen Jahren würde ich dich nicht mehr erkennen, und wolltest dir deinen Spaß mit mir machen. Oh, ich hoffe, sie hängen dich recht bald auf! Dann werde ich in der ersten Reihe stehen und applaudieren … Ryan Mitchell.«
    Die Tür flog auf. Eloise schob den Wärter grob zur Seite und stolperte auf den Gang.
    »Bringt mich hier raus!«, herrschte sie ihn an. »Na los, auf was wartet Ihr noch? Ich will sofort von hier weg!«
     
    »Dieser Schuft! Dieser gemeine Mensch! Am liebsten würde ich ihn eigenhändig erwürgen! Dieses Schw…«
    »Eloise, ich bitte dich!« Kates unterbrach scharf den Ausbruch Eloises. »Ich weiß nicht, was geschehen ist, aber egal, was es ist – es ist kein Grund, deine gute Erziehung, um die deine Mutter und ich uns über zwanzig Jahre bemüht haben, zu vergessen. Eine Dame bleibt in jeder Situation eine Dame!«
    Voller Zorn trat Eloise mit dem Fuß gegen das Tischbein, und der Schmerz brachte sie zur Besinnung. Plötzlich, als wäre alle Kraft aus ihr entwichen, sank sie auf dem Bett zusammen und fing an zu weinen. Kate setzte sich neben sie und legte beide Arme um Eloises bebende Schultern. Sie hatte keine Ahnung, was geschehen war, als Eloise vor wenigen Minuten außer sich vor Zorn in die Kammer des Wirtshauses gestürmt und die Schimpftirade von sich gegeben hatte.
    »Bist du David Morgan begegnet?«, fragte Kate vorsichtig. »Du wolltest doch zum Captain ins Gefängnis. Hat man deine Verkleidung etwa erkannt? Eloise, beruhige dich bitte und sag, was geschehen ist.«
    Eloise schluchzte und schluckte, und Kate reichte ihr unaufgefordert ein Taschentuch. Nachdem Eloise sich die Tränen getrocknet und geschneuzt hatte, ballte sie ihre Hände zu Fäusten.
    »Der Mann, den du ehrfurchtsvoll
Captain
nennst, ist nichts weiter als ein mieser Lügner und Betrüger! Alle sind wir auf sein Spielchen hereingefallen, doch ich werde nicht weiter mitspielen.«
    Verständnislos schüttelte Kate den Kopf. Sie begriff nicht, was Eloise derart aus der Fassung brachte, darum versuchte sie, Eloise mit gezielten Fragen zu beruhigen und den Hintergrund ihrer Aufregung zu erfahren.
    »Warst du bei Flynn im Gefängnis oder nicht?«
    »Ja. O ja, und ob ich es war!«
    »Was meint er zu unserem Plan?«
    Hastig stand Eloise auf und trat an das kleine Fenster, das kaum größer als ein Handtuch war. Sie presste ihre heiße Stirn an die kühle Scheibe und starrte hinaus. Obwohl es vor kurzem Mitternacht geschlagen hatte, ging es auf den Straßen im Hafenviertel immer noch hoch her. Nach einiger Zeit drehte sie sich um und sah Kate fest in die Augen.
    »Dieser …. Piratenkapitän hat uns schändlich belogen und betrogen. Es ist alles Lüge … alles ist Lüge …«
    Erneut rannen Tränen über Eloises Wangen, und Kate sagte rasch: »Gleichgültig, was du meinst, nun erfahren zu haben – urteile nicht vorschnell, Eloise! Denk daran, dass du dachtest, Flynn und Betty wären ein Paar und sie trüge sein Kind unter ihrem Herzen. Ich bin sicher, auch dieses Mal wird es eine ganz einfache Erklärung geben …«
    »O nein, wird es nicht!«
    Eloise schnitt Kate das Wort ab.
    »Was er getan hat, werde ich ihm niemals verzeihen! Solange ich lebe nicht.«
    Kate seufzte und verdrehte ungeduldig die Augen.
    »Ich erinnere mich deutlich, dass es keine vierundzwanzig Stunden her ist, als du sagtest, dein Leben hätte ohne Dark Flynn keinen Sinn und du würdest alles riskieren, um ihn zu befreien, meine Liebe.« In ihrer Stimme lag ein mahnender Unterton. »Du hattest sein Piratenleben nicht nur akzeptiert, nein, du hast ihm sogar verziehen, dass er der mutmaßliche Mörder von Ryan Mitchell ist …«
    Mit einem Aufschrei, der an ein gequältes Tier erinnerte, fuhr Eloise herum, und ihre Hände umklammerten Kates Schulter und schüttelten die verdutzte

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