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Geliebter Freibeuter

Geliebter Freibeuter

Titel: Geliebter Freibeuter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Michéle
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meine, den Mann, mit dem Ihr jetzt verlobt seid? Erzählt mir ein wenig von ihm.«
    »Nichts dergleichen werde ich tun,
Captain
.« Sie sprach den Titel voller Hohn aus. »Aber eines kann ich Euch sagen: Er ist einer der mächtigsten und einflussreichsten Männer der ganzen Karibischen See, und er wird nicht ruhen, bis er Euch und Eure ganze Mannschaft zur Strecke gebracht hat. Damit tut er ein gutes Werk für die gesamte Menschheit.«
    »Dann bin ich darauf gespannt, Euren Verlobten recht bald kennenzulernen, Mylady. Offenbar führt mich das Schicksal immer wieder zu den Männern, die eine Rolle in Eurem Leben spielen.«
    »Ihr könnt Euch Euren Spott sparen. Ich habe den Mann, der durch Eure Hand gestorben ist, mehr geliebt als mein Leben, und ich werde Euch für den Rest Eures kümmerlichen Lebens hassen.«
    »Diese Liebe hindert Euch aber nicht daran, einen anderen Mann zu heiraten? Dann sind die Gefühle für Eure Jugendliebe wohl inzwischen verblasst?«
    »Oh!« Nun war Eloise verunsichert. »Zehn Jahre sind eine lange Zeit, aber seid dessen gewiss: Ich werde ihn niemals vergessen und niemals aufhören, ihn zu lieben.«
    Eloise wusste nicht, was in sie gefahren war, dies alles dem Piraten zu sagen. Ihre Gefühle gingen ihn nun wirklich nichts an, und prompt antwortete er: »Weiß Euer derzeitiger Verlobter, dass Euer Herz einem anderen gehört? Ich glaube, er wäre wenig erfreut, davon zu erfahren …«
    »Wollt Ihr mich jetzt auch noch erpressen?«
    Dark Flynn seufzte, aber bevor er antworten konnte, tauchte plötzlich Cubert auf.
    »Captain, verzeih, ich habe erst jetzt bemerkt, dass die Gefangene nicht in der Kajüte ist.«
    Dark Flynn lächelte den Freund an.
    »Oh, wir führten ein sehr anregendes Gespräch, aber ich denke, jetzt wird es für die Lady Zeit, sich zur Ruhe zu begeben.« Er wandte sich ab, drehte sich aber noch einmal zu Eloise um. »Ich wünsche Euch eine schöne Nacht und angenehme Träume. Träume von einem Eurer Verlobten – ich hoffe nur, Ihr träumt vom richtigen.«
    Cubert fasste Eloise am Oberarm und zog sie in Richtung der unter Deck führenden Luke, da sagte Dark Flynn: »Und, Cubert … du brauchst die Lady nicht mehr einzuschließen. Ich glaube nicht, dass sie uns gefährlich werden könnte. Allenfalls mit Worten, aber gegen diese helfen auch keine massiven Schlösser.«
     
    Kate erwartete Eloise aufgeregt und stürzte sich auf sie, als Cubert sie in die Kajüte schob.
    »So ein unverschämter Kerl!«, schimpfte Eloise und stampfte mit dem Fuß auf.
    »Wer? Cubert? Hat er dir etwas getan?«
    Eloise schüttelte so heftig den Kopf, dass sich Strähnen aus ihrer Frisur lösten.
    »Nein, nicht er, sondern der Captain.«
    »Du hast tatsächlich mit dem Captain gesprochen?« Kate zog Eloise neben sich auf die Kante einer Koje. »Was hat er mit uns vor? Wird er uns töten?«
    »Ich sagte doch, er ist der unverschämteste Mensch, der mir je begegnet ist«, stieß Eloise zornig hervor. »Er hat sich über mich lustig gemacht und gemeint, er würde uns in einen arabischen Harem verkaufen.«
    Kate schrie erschrocken auf und schüttelte Eloise.
    »Du hast ihm doch alles gesagt, oder? Du hast ihm den Namen von Sir David genannt, damit dieser uns endlich befreien kann.«
    »Einen Teufel habe ich getan!«
    »Eloise! Wie redest du denn?« Kate wusste nicht, ob sie über Eloises Verhalten und Wortwahl oder über die Aussicht, in einem Harem zu landen, entsetzter sein sollte.
    »Entschuldige, Kate, aber dieser Mann hat mich derart in Rage gebracht, dass ich beinahe meine gute Erziehung vergaß.« Eloise verzog zerknirscht das Gesicht. »Vielleicht hast du recht, und wir nennen den Verbrechern das Gewünschte. Dann bleibt nur noch zu hoffen, dass David schnell das Lösegeld bezahlt. Je eher ich von diesem Schiff herunterkomme, desto besser.«
    Dabei hatte sich Eloise noch wenige Stunden zuvor an Bord recht wohl gefühlt, aber seit der Begegnung mit Dark Flynn wollte sie nur noch fort. Obwohl sie den Piraten aus tiefster Seele hasste, musste sie unentwegt an das Muskelspiel seines gestählten Körpers denken und konnte nicht verhindern, dass ihr Herz dabei ein paar Takte schneller schlug. Und in seiner Stimme war trotz allem Spott ein Klang gewesen, der eine Saite in Eloise zum Klingen brachte – eine Saite, von der sie geglaubt hatte, sie wäre längst auf immer und ewig zerrissen.

6. Kapitel
     
    Am folgenden Tag wuchteten Cubert und ein jüngerer, ziemlich verwegen aussehender Ma trose eine

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