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Geliebter Freibeuter

Geliebter Freibeuter

Titel: Geliebter Freibeuter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Michéle
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was diese Frage zu bedeuten hatte.
    »Mir scheint, Ihr hättet Erfahrung damit, so wenig, wie Ihr Euch … nun, sagen wir mal … beeindruckt zeigt. Wenn Ihr mich für einen Mörder haltet, was sollte mich daran hindern, Euch zu töten?«
    »Weil Ihr wie jeder gemeine Verbrecher geldgierig seid! Wenn ich tot bin, bringe ich Euch nichts ein.«
    Dark Flynn stieß einen kurzen anerkennenden Piff aus.
    »Verbirgt sich da etwa Verstand in Eurem Köpfchen? Das scheint etwas zu sein, was bei englischen Ladys recht selten anzutreffen ist.«
    »Na los, beleidigt mich ruhig weiter.« Trotzig verschränkte Eloise die Arme vor der Brust, aber Dark Flynn zuckte nur gleichgültig mit den Schultern.
    »Lady Eloise, unsere Plauderei ist ja recht nett, aber es ist an der Zeit, mir Euer Reiseziel und den Namen Eures Verlobten zu verraten. Ich nehme an, es handelt sich um einen vermögenden Plantagenbesitzer auf Jamaika, nicht wahr? Hoffentlich liebt er Euch genügend, um ein großzügiges Löse geld zu bezahlen.«
    »Das tut er ganz bestimmt!«, unterbrach Eloise. »Und nicht nur das – er wird Euch jagen und töten. Und wenn es bis ans Ende der Welt sein muss.«
    »Oh, ganz so weit nicht.« Flynn lachte, und Eloise kam nicht umhin, seine makellosen weißen Zähne zu bemerken. »Hört zu, Lady Eloise, es ist auch in meinem Interesse, Euch so schnell wie möglich wieder loszuwerden. Bei meiner … Arbeit … kann ich keine Frauen an Bord gebrauchen. Also sagt mir, was ich wissen möchte, dann stelle ich meine Forderungen, und die Chance für Euch, bald wieder frei zu sein, läge in naher Zukunft. So jedoch …« Er grinste spöttisch. »Ich könnte Euch auch an die Mauren oder einen arabischen Scheich verkaufen. Diese lieben blonde Frauen ganz besonders. Ihr seid doch blond, oder?« Der Pirat streckte eine Hand aus und wollte eine Haarsträhne Eloises ergreifen, doch diese wich schnell einen Schritt zurück. »Leider ist es zu dunkel, um es mit Gewissheit zu erkennen. Allerdings würden meine arabischen Freunde Euch Euer loses Mundwerk ganz schnell stopfen. Wisst Ihr, dass in manchen Harems den Frauen die Zunge aus dem Mund geschnitten wird, damit sie schweigen?«
    »Ihr seid ekelhaft!« Eloise zitterte vor Wut. »Wer sagt mir denn, dass Ihr mich und Kate am Leben lasst, wenn Ihr habt, was Ihr wollt? Vielleicht kassiert Ihr das Lösegeld und bringt uns trotzdem um?« Sie lachte bitter. »Glaubt Ihr tatsächlich, ich wüsste nicht Bescheid über Euren Ruf? Ihr seid ein gemeiner und grausamer Mörder! Ja, ein Mörder, der Hunderte unschuldiger Menschen auf dem Gewissen hat und vor nichts zurückschreckt. Ihr seid verabscheuungswürdig, und ich hoffe, Euch wird bald ein qualvoller Tod ereilen.«
    Obwohl die Situation sehr ungewöhnlich war und Eloiseim Ernstfall keine Chance gegen den großen, starken Mann gehabt hätte, verspürte sie keine Angst. Endlich konnte sie ihm ihre ganze Verachtung, die seit über zehn Jahren in ihrem Herzen brodelte, ins Gesicht schleudern.
    Dark Flynn zeigte sich von Eloises Worten wenig beeindruckt, denn er lächelte immer noch.
    »So, sagt man das über mich? Wie interessant. Habe ich denn nicht die gesamte Mannschaft des Schiffes, auf dem Ihr gereist seid, verschont? Gut, ein paar Männer trugen Blessuren davon, aber es waren die Verletzungen eines gerechten Kampfes. Glaubt Ihr nicht, Lady, meine Männer hätten mit allen kurzen Prozess gemacht, wenn ich es Ihnen befohlen hätte? Ich meine mich zu erinnern, dass wir deutlich in der Überzahl waren.«
    »Aber Ihr habt früher skrupellos getötet!« Eloises Stimme schwankte ein wenig, und sie schluckte mehrmals, bevor sie fortfuhr. »Vor zehn Jahren … Ihr habt meinen Verlobten getötet! Er war ein Junge, gerade mal sechzehn Jahre alt. Ihr habt alle auf dem Schiff, das Ihr gekapert habt, umgebracht. Und dafür hasse ich Euch!«
    Eloise bemerkte erstaunt, wie der Freibeuter zusammenzuckte und heftig atmete.
    »Euren Verlobten …? Vor zehn Jahren …?« Er schien wirklich verunsichert. »Und nun seid Ihr erneut verlobt. Ihr scheint Eure Gunst öfter zu verschenken, Mylady.«
    »Ihr seid unverschämt! Zehn Jahre habe ich gewartet … Wieso erzähle ich Euch das eigentlich?« Eloise stemmte beide Hände in die Hüften. »Ich werde Euch niemals verzeihen, dass Ihr mein Glück zerstört habt.«
    »So solltet Ihr aber nicht sprechen, wenn Ihr auf dem Weg seid, einen anderen Mann zu heiraten.« Mahnend hob Flynneinen Finger. »Sagt, liebt ihr Euren Verlobten? Ich

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