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Geliebter Freibeuter

Geliebter Freibeuter

Titel: Geliebter Freibeuter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Michéle
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kreisten um Dark Flynn. Offenbar hatte sie mit ihrer Einschätzung über ihn recht gehabt, wenn er sogar bei den Damen der englischen Gesellschaft den Ruf eines Charmeurs und Verführers genoss. Oh, wie schämte sie sich, beinahe in seine Falle gegangen zu sein, und Eloise schwor sich, dass niemals jemand auch nur ein Sterbenswörtchen von den Küssen und den Zärtlichkeiten, die sie mit Flynn getauscht hatte, erfahren durfte. Sie würde sich ja zum Gespött von ganz Jamaika machen!

14. Kapitel
     
    In all den Jahren, in denen Cubert seinen Freund kannte, war er nie zuvor derart in Sorge um ihn gewesen.
    »Flynn, es ist Wahnsinn, was du vorhast!«
    Dark Flynn drehte sich zu Cubert um, und der Freund sah den gequälten Ausdruck in seinen Augen. Der rothaarige Pirat war der Einzige, dem sich Flynn ohne Maske zeigte, so konnte Cubert in Flynns Gesicht wie in einem aufgeschlagenen Buch lesen. Und was er sah, gefiel ihm ganz und gar nicht.
    »Ich kann Eloise kein zweites Mal verlieren. Nicht schon wieder …«
    »Ein zweites Mal?« Cubert sah den Freund erstaunt an. »Du hast das Lösegeld bekommen und sie gehen lassen. Es war von Anfang an klar, dass die Frauen nicht hierbleiben werden.« Cubert seufzte. Auch er wurde von wehmütigen Erinnerungen gepackt. »Ich weiß, wie du dich fühlst, Flynn. Auch ich hätte nichts dagegen, wenn Kate bei mir geblieben wäre, aber wir beide wissen nur zu gut, dass dies unmöglich ist.«
    »Ja, ich weiß es.« Ungewöhnlich heftig schlug Flynn mit der Faust gegen die Wand, als ob diese für den Gefühlssturm in seinem Herz verantwortlich wäre.
    Unter Cuberts struppigem Bart verzog sich sein Mund zu einem Lächeln.
    »Mensch, dich hat es aber heftig erwischt! Ich gebe ja zu, dass Lady Eloise ganz bezaubernd ist, aber du hast in denletzten Jahren viele schöne Frauen kennengelernt, jedoch keiner einen zweiten Blick geschenkt. Diese Lady muss ja etwas ganz Besonderes sein.«
    Flynn antwortete, bittersüß lächelnd: »Das ist sie in der Tat, mein Freund, und darum werde ich nicht zulassen, dass sie ausgerechnet dieses Schwein von Morgan heiratet. Besonders nicht, nachdem sie mich um Hilfe gebeten hat.«
    Cubert seufzte laut und rang die Hände.
    »Erlaube bitte, dass ich dich korrigiere, Flynn. Nicht deine Lady, sondern ihre Zofe Kate hat mir die Nachricht zukommen lassen, dass ich mir etwas einfallen lassen soll, um die Hochzeit zu verhindern. Ich wage sogar zu bezweifeln, dass Lady Eloise etwas von der Nachricht weiß. Als sie Mantana Island verließ, schien es mir eher so, als wäre sie froh, von hier fortzukommen, und nicht, dass sie bereitwillig in deine Arme sinken würde. Du bist doch kein Mann, der eine Frau gegen ihren Willen zu etwas zwingt, nicht wahr?«
    »Damit hast du recht, Cubert, und ich weiß auch nicht, was ich Eloise getan habe, dass sie am letzten Tag derart abweisend zu mir war. Ich dachte, ihre Wut auf mich, auf uns alle, hätte sich während der Zeit auf der Insel gelegt, und sie hätte eingesehen, dass wir nicht die grausamen und mörderischen Freibeuter sind, als die man uns gerne hinstellt. Doch dann …« Er wischte sich resigniert über die Stirn und fuhr bitter fort: »Wahrscheinlich können wir die Hochzeit ohnehin nicht verhindern, denn heute ist Freitag. Selbst wenn wir das Schiff sofort klarmachen, werden wir nicht vor Dienstag auf Jamaika sein. Dann ist Eloise schon längst die Frau von David Morgan. Zudem brauchen wir einen Plan, denn wir können ja kaum in den Hafen von Kingston segeln, zu Morgans Plantage gehen und Eloise bitten, mit uns zu kommen.«Er schüttelte grübelnd den Kopf. »Es muss uns etwas einfallen, wie wir Morgan und die Wachen fortlocken können, doch wie ich es auch drehe und wende – ich werde zu spät kommen. Eloise wird Morgan heiraten …«
    Cubert trat zu seinem Freund und legte ihm aufmunternd eine Hand auf den Arm.
    »Kate schreibt, dass sie alles tun wird, die Hochzeit hinauszuschieben. Du kannst Kate vertrauen, die ist ein richtiges Klasseweib. Sie wird ihre Lady sicher begleiten, wenn wir sie holen kommen!«
    Ein schwärmerischer Blick trat in Cuberts Augen. Den Freund so verzückt zu sehen, entlockte Flynn endlich wieder ein lautes Lachen, und der Druck von seinem Herzen wich ein bisschen. Burschikos schlug er ihm auf die Schulter.
    »Keine Sorge, mein Freund, wir werden Lady Eloise natürlich erneut mitsamt ihrer Zofe entführen. Ich kann es nicht verantworten, einen liebeskranken Ersten Offizier an meiner Seite zu

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