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Geliebter Freibeuter

Geliebter Freibeuter

Titel: Geliebter Freibeuter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Michéle
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dürfen wir auch nicht weitergehen. Nicht, solange ich dich nicht heiraten kann.«
    Eloise verschluckte sich beinahe an dem Wein, ihr Herz schlug schneller, und sie sah Flynn überrascht an.
    »War das etwa gerade ein Heiratsantrag?«
    »Äh … ja … ach, verflixt …« Verwirrt fuhr sich Flynn durchdieHaare, dann ging er vor Eloise in die Hocke, nahm ihr das Glas ab und umfasste ihre Hände. »Eloise Gilbert, ich würde dich lieber heute als morgen zu meiner rechtmäßig angetrauten Frau machen, wenn das möglich wäre. Nein, bitte, widersprich jetzt nicht! In meinem Leben gibt es einiges zu regeln, und bevor ich das nicht abgeschlossen habe, kann ich es nicht wagen, eine Frau zu bitten, dauerhaft an meiner Seite zu sein.«
    In Eloises Kehle bildete sich ein Kloß der Enttäuschung. Sie musste mehrmals schlucken, bevor sie leise sagen konnte: »Was hast du dann mit mir vor? Wohin bringst du mich? Zurück nach Mantana Island?«
    Er schüttelte den Kopf, seine nächsten Worte fielen ihm sichtlich schwer.
    »Ich bringe dich nach Hause, mein Liebling.«
    »Nach Hause?« Eloise verstand nicht. »Zurück nach Jamaika und damit zu David Morgan? Was hat das alles hier zu bedeuten …«
    Er unterbrach sie erneut, indem er sagte: »Ich meinte mit zu Hause Cornwall. Die
Liberty
hält Kurs auf England, in zwei bis drei Wochen werden wir dort sein.«
    Eloise war sprachlos und schüttelte verwirrt den Kopf.
    »Ich kann unmöglich zu meinen Eltern zurückkehren. Ich habe dir doch gesagt, dass Morgan meinem Vater mit einer großen Summe aus der Klemme geholfen hat, ich kann jetzt nicht einfach zu Hause auftauchen und sagen, ich wäre Morgan davongelaufen. Der Skandal wäre unbeschreiblich, und mein Vater würde diese Schande nicht ertragen können. Wahrscheinlich würde er mich sogar aus dem Haus werfen.«
    Flynns Arme schlossen sich um Eloise, und er küsste sie zärtlich, hielt sich aber zurück, obwohl die Leidenschaft wie eine heiße Flamme durch seinen Körper schoss.
    »Vertrau mir, Liebes, bitte vertrau mir. Ich sagte, ich habe einiges zu regeln, und dazu muss auch ich nach England.«
    Eloise seufzte unter seinen Küssen. Sie drückte sich fest an ihn und streichelte seinen nackten Rücken. Plötzlich war sie da – diese ziehende Sehnsucht, die Heimweh heißt. Eloise meinte, den sanften Landregen Cornwalls auf ihrer Haut und den Geruch nach Meer und Torf in ihrer Nase spüren zu können. Sie sehnte sich nach kühlen Abenden, in denen ein heimeliges Feuer im Kamin brannte, und selbst die Stürme, die oft heftig über das Land fegten, fehlten ihr. Cornwall … die Heimat … Mit einem Ruck richtete sie sich auf.
    »Das geht nicht, Flynn, ich muss nach Jamaika zurück.«
    »Um David Morgan zu heiraten?« Nun war es an Flynn, erstaunt zu sein.
    Eloise schüttelte heftig den Kopf.
    »Natürlich nicht, aber der Gouverneur ist in Gefahr.«
    »Trelawny?« Flynn verstand nun gar nichts mehr. »Was hast du mit dem Mann zu schaffen?«
    Mit knappen Worten berichtete Eloise von dem Gespräch zwischen Morgan und diesem Peabody, das sie belauscht hatte.
    »Bevor du mich erneut … entführt hast, überlegte ich die ganze Zeit, was ich tun könnte, um Trelawny zu warnen. Verstehst du, Flynn? Morgan hat den Befehl gegeben, den Gouverneur ermorden zu lassen, um an seine Stelle treten zu können.«
    »So ein Schwein!« Flynn hieb mit der Faust an die Wand, sagte dann aber entschuldigend: »Verzeih, Liebes, aber das, was du mir erzählst, passt zu alldem, was ich bereits über Morgan und seine Machenschaften weiß.«
    »Dann hilfst du mir also? Wir segeln zurück und warnenden Gouverneur?« Erwartungsvoll sah Eloise Flynn an, doch dieser begann, unruhig in der Kajüte auf und ab zu gehen.
    »Wieso sollte ausgerechnet ich Trelawny helfen?«, sagte er schließlich und sah Eloise dabei nicht an. »Seit Jahren ist er bemüht, mich und meine Mannschaft zur Strecke zu bringen, und er würde nicht zögern, mich aufzuhängen, wenn ich ihm ins Netz ginge.«
    »Du musst ihm sagen, dass du kein Verbrecher bist!«
    Flynn seufzte und drehte sich zu Eloise um. Voller Zärtlichkeit lag sein Blick auf ihrem Gesicht.
    »Ich
bin
ein Pirat und damit dem gültigen englischen Gesetz nach ein Verbrecher. Ich raube die Waren, die zwischen England und der Karibik ausgetauscht werden. Dabei ist es völlig gleichgültig, um welche Art von Waren es sich handelt. Eloise, der Sklavenhandel findet mit der Genehmigung des Königs statt, er ist nichts Illegales oder gar

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