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Geliebter Freibeuter

Geliebter Freibeuter

Titel: Geliebter Freibeuter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Michéle
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drehe ich dir den Hals um, weil du mich glauben ließest, ich wäre nur ein netter Zeitvertreib für dich.«
    Flynn kam dieser Aufforderung nur zu gerne nach. Keiner der beiden hörte die Geräusche auf Deck, das Setzen der Segel und das Einholen des Ankers, als die
Liberty
volle Fahrt aufnahm und auf das offene Meer hinaussegelte. Gleichgültig, wohin die Reise gehen würde – sie waren zusammen, und Eloise würde Dark Flynn niemals wieder verlassen.
     
    Flynn hatte der Mannschaft Anweisung gegeben, ihn nur im äußersten Notfall zu stören, aber es blieb alles ruhig. Eloise war in einen leichten Schlummer gefallen. Sie hatte ihren Kopf in seine Armbeuge gekuschelt und einen Arm um seine Brust geschlungen, so dass Flynn nicht wagte, sich zu rühren, um Eloise nicht zu wecken. Er betrachtete im Kerzenschein ihr herzförmiges Gesicht, auf dem die Unschuld des Schlafes stand. Ihre vollen, roten Lippen waren leicht geöffnet, und ermusste den Wunsch unterdrücken, sie zu küssen. Die Decke bedeckte ihren Körper nur halb, und ihre weiße Haut schimmerte wie frisch gesponnene Seide im Sonnenlicht. Ganz sanft legte Flynn einen Finger auf ein kleines Muttermal unterhalb von Eloises rechter Brust, das er sehr erotisch fand. Sofort reagierten seine Lenden, und seine Männlichkeit richtete sich fordernd und pochend auf. Es kostete Flynn eine immense Beherrschung, Eloises nackten Körper in seinen Armen zu halten und sie nicht zu seiner Frau machen zu dürfen. Er zweifelte nicht daran, dass sie noch jungfräulich war, auch wenn sie die Jugendjahre bereits hinter sich gelassen hatte. Eloise war keineFrau, die sich dem Erstbesten hingab. Wenn sie liebte, dann mit allen Sinnen und ihrem ganzen Herzen. Für einen Moment dachte Flynn an Ryan Mitchell, die Liebe ihrer Jugend. Ob sie ihn inzwischen vergessen hatte? Zehn Jahre waren eine lange Zeit, in der man sich veränderte und in der oft die Wünsche und Vorstellungen junger Jahre wie Seifenblasen zerplatzten. Flynn erinnerte sich an den Hass, den Eloise ihm bei ihren ersten Begegnungen entgegengeschleudert hatte, weil sie ihn für den Mörder Ryans hielt. Bei diesen Gedanken stöhnte Flynn leise auf, und Eloise erwachte.
    »Was ist mit dir?«
    Ihre grünen Augen sahen ihn mit einer Liebe und Zärtlichkeit an, die Flynn ins Herz schnitt und ihn traurig stimmte, aber es gelang ihm, scherzend zu sagen: »Ich dachte nur daran, wie egoistisch es von mir ist, mit dir hier in der Koje zu liegen und Cubert die Aufsicht auf Deck zu überlassen, dabei wäre er bestimmt lieber mit deiner Zofe allein.«
    »Du bist der Captain und hast dieses Vorrecht. Morgen Nacht kannst du ja Cubert frei geben, wobei ich natürlich nur sehr ungern auf deine Anwesenheit verzichte.«
    Eloises Hand tastete sich über Flynns Brust und seinen Hals bis zu seinem Kinn hinauf. Die ersten Bartstoppeln fühlten sich rauh an, aber als sie ihre Hand unter seine Maske schieben wollte, packte er ihr Handgelenk mit einem schnellen Griff.
    »Nein, Eloise, hör auf.«
    »Warum denn? Ich möchte dein Gesicht sehen, Flynn.«
    Er schüttelte vehement den Kopf und schob ihre Hand nach unten.
    »Glaub mir, es wäre zu furchtbar. Du würdest mich verachten und dich von mir abwenden …«
    »Sei still, sag nicht solche Worte! Nichts, was dich betrifft, kann schrecklich sein!« Sie richtete sich ein Stück weit auf. »Ich liebe dich, du sturer Pirat! Glaubst du wirklich, ein paar Narben würden mich stören und davon abhalten, dich zu küssen und zu liebkosen? Sie sind ein Teil von dir, ein Teil deines Lebens, und deswegen werde ich sie lieben wie jedes andere Stück deines Körpers.«
    Es blieb Flynn nichts anderes übrig, als Eloises Arme von seinem Körper zu lösen und aufzustehen.
    »Eloise, du würdest mich hassen, wenn ich dir mein Gesicht zeige.« Aus einer Karaffe schenkte er Wein in zwei Gläser, eines reichte er Eloise.
    »Auf keinen Fall …«
    Er hob die Hand und sagte: »Gib mir bitte Zeit. Es ist noch zu früh.«
    Eloise nippte am Wein und sagte schmunzelnd: »Normalerweise ist das ein Satz, den wir Frauen sagen, wenn wir uns von den Aufmerksamkeiten eines Mannes zu sehr bedrängt fühlen. Was musst du nur eine Meinung von mir haben? Bereitwillig sinke ich in deine Arme und bitte dich, mich zu lieben. Das entspricht wirklich nicht dem Verhalten, das man von einer Dame erwartet.«
    Flynn lehnte sich gegen den Tisch und schaute grinsend auf Eloise hinab.
    »Sei unbesorgt, du bist durch und durch eine Lady, darum

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