Geliebter Freibeuter
Beherrschung aufbringen, um sich von ihm zu lösen und ihre Stimme bestimmt klingen zu lassen.
»Ich verlange eine Erklärung! Warum hast du mich hierherbringen lassen? Hast du mir nicht erklärt, du und ich – das funktioniert nicht?«
Er lächelte, aber statt Spott spielte Verlegenheit um seine Lippen.
»Manchmal sind alle Bedenken gleichgültig, wenn man feststellt, dass man auf jemanden nicht verzichten kann und es auch nicht möchte. Ich bin bereit, das Risiko einzugehen, dich bei mir zu haben.«
Obwohl Eloise vor Freude über seine Worte überquoll, waren ihre Zweifel nicht beseitigt.
»Aber was ist mit Betty? Hast du zu ihr nicht ähnlicheWorte gesagt, und findest du es richtig, sie in ihrer Situation im Stich zu lassen?«
»Betty? Was hat Betty mit uns zu tun?« Flynn war offensichtlich verwirrt, und Eloise konnte erkennen, wie sich das Stück seiner Stirn, das nicht von der Maske verdeckt war, runzelte.
»Du liebst sie, und sie trägt dein Kind unter ihrem Herzen.«
Eloise drehte ihm den Rücken zu, damit er ihre Traurigkeit nicht sah, aber er trat dicht an sie heran und legte seine Arme um ihren Körper.
»Was redest du da? Betty ist meine Haushälterin, mehr nicht …«
»Und das Kind?« Eloise verstand nicht, wie sie das hatte vergessen können, als sie vorhin bereitwillig an seine Brust geflogen war und sich von ihm hatte küssen lassen. »Ich habe doch gesehen, wie vertraut ihr miteinander seid, habe die Blicke gesehen, die ihr tauscht. Und sie ist so wunderschön …«
Flynn lachte, dann küsste er die Linie von ihrem Haaransatz bis zu ihrer Schultern, bevor er sprach, und in Eloise erwachte erneut die Leidenschaft.
»Ja, Betty verehrt mich, aber nicht wie einen Liebhaber, sondern eher wie ein überirdisches Wesen. Ihre Gefühle, die sie als Frau für einen Mann hegt, gehören Mahmadou, der auch der Vater des Kindes ist. Bevor ich aufgebrochen bin, dich zu befreien, wurden Betty und Mahmadou nach den Riten ihrer Heimat auf Mantana Island getraut.«
Eloise wusste nicht, ob das Schiff bereits Fahrt aufgenommen hatte und deswegen schwankte oder ob das unsägliche Glücksgefühl für ihren Schwindel verantwortlich war. Sie drehte sich zu Flynn um.
»Ist das wirklich wahr, du elender Pirat? Du liebst Betty nicht und bist auch nicht der Vater ihres Kindes? Wie konntest du mich nur glauben lassen, du und Betty … ihr wärt ein Paar?«
Anstelle einer Antwort presste Flynn sie an sich, und seine Lippen verschlossen ihren Mund, damit sie keine weiteren Fragen stellen konnte. Er trug nur ein leinenes Hemd, das an der Brust geöffnet war, und nach einem langen Kuss vergrub Eloise ihre Nase in den dunklen Härchen und hauchte Küsse auf seine nackte Haut. Flynn stöhnte, und Eloise merkte, wie sich seine Brustwarzen vor Erregung versteiften. Als wollte sie eins werden mit seinem Körper, presste sie sich an ihn, und wie von selbst zogen ihre Hände sein Hemd aus dem Hosenbund und glitten über seinen Rücken. Sie fühlte die ihr bereits bekannte Narbe, und eine Welle von zärtlichem Mitgefühl übermannte sie. Sie hob den Kopf und blickte auf die schwarze Maske, die alles Bedrohliche verloren hatte. Sie sah nur seine Lippen, die sich ihrem Mund näherten und sich endlich mit ihren Lippen vereinten. Sachte stieß Flynns Zunge in ihren Mund. Spielerisch umkreisten sich ihre Zungen, zogen sich zurück, um sich gleich wieder zu finden. Er schmeckte nach Meer und Männlichkeit, und für Eloise war es der wunderbarste Geschmack, den sie jemals gekostet hatte. Sie wollte mehr davon, wollte ihn in sich aufsaugen, bis sie trunken davon war. Flynn streifte den Umhang von ihren Schultern, dann nestelten seine Finger an der Schnürung ihres Kleides. Sie trug kein Korsett, nur ein leichtes Unterhemd, das sich an die Rundungen ihrer Brüste schmiegte. Flynn streifte es zur Seite und entblößte rosige Knospen, die sich seinen Berührungen prall entgegenstreckten. Seine Lippen lösten sich von Eloises Mund, aber nur, um eine heiße Spur über ihren Hals zu ihrerBrust zu ziehen. Als er endlich eine ihrer Knospen zärtlich mit der Zungenspitze umkreiste und sie zwischen die Lippen zog, schrie Eloise vor Lust laut auf. Für einen Augenblick verharrte Flynn in der Bewegung und flüsterte heiser: »Noch kannst du gehen, meine Liebste. Ich werde dich nicht aufhalten, aber einen weiteren Augenblick … dann kann ich für nichts mehr garantieren.«
Ihre Hände wühlten sich in das lockige Haar.
»Wehe, wenn du mich
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