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Geliebter Fremder

Geliebter Fremder

Titel: Geliebter Fremder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Day
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»Die Frau hat sich einverstanden erklärt, ihn gehen zu lassen. Ich hätte wissen müssen, dass sie lügt.«
    »Selbst wenn es keine Lüge war, ist Gray so angetan von ihr, dass ihn wahrscheinlich nichts von ihr hätte fernhalten können. Sieh nur, wie er sie mit seinem Blick verschlingt. Und ehrlich gesagt habe ich mich heute ausgiebig mit ihm unterhalten, und sie macht ihn glücklich. Vielleicht solltest du in dieser speziellen Angelegenheit nachgeben.«
    »Niemals!«, sagte sie schroff und fuhr mit ihren behandschuhten Händen über ihren dunkelgrauen Rock. »Ich werde nicht ewig leben, und bevor ich meinen letzten Atemzug tue, will ich Grayson mit einem rechtmäßigen Erben sehen.«
    »Ah …« Er zuckte die Achseln. »Nun, das wird vielleicht die Sache zu deinen Gunsten entscheiden. Pel ist mir, oder irgendeinem anderen, nie wie der mütterliche Typ vorgekommen. Hätte sie sich Kinder gewünscht, wäre das schon vor langer Zeit entschieden worden. Jetzt ist sie so alt, dass sie wahrscheinlich keine mehr bekommen kann.«
    »Spencer!« Seine Mutter packte ihn am Arm und sah ihn strahlend an. »Du bist ein Genie! Das ist die Lösung!«
    »Wie? Was denn genau?«
    Aber seine Mutter hatte sich schon in Bewegung gesetzt, und ihre schmalen Schultern waren mit einer solchen Entschiedenheit gestrafft, dass er nur froh war, nicht im Fokus ihrer Bestrebungen zu liegen. Allerdings hatte er Mitgefühl mit seinem Bruder, daher gesellte er sich zu ihm, als Lord Ansell ihn verließ.
    »Tut mir leid«, murmelte Spencer.
    »Warum hast du sie überhaupt mitgebracht?«, fragte Gray, weil er seine Entschuldigung fehldeutete.
    »Das habe ich dir doch schon gesagt. Ich war überzeugt, dieser Ausflug würde quälend langweilig werden. Also wollte ich nicht auch noch keusch leben. Ich würde ja anbieten, sie so zu erschöpfen, dass sie sich nicht mehr einmischen kann, aber mir tut alles weh, verdammt noch mal. Mein Hintern, meine Beine, meine Arme! Viel kann ich also nicht ausrichten, doch ich bin entschlossen, mein Bestes zu geben.«
    Sein Bruder lachte und schlug ihm mit der Hand auf den Rücken, dann sagte er: »Tja, aber ihre Einmischung könnte sich als günstig erweisen.«
    »Jetztbin ich mir ganz sicher, dass du ein Fall fürs Irrenhaus bist. Kein Mann, der noch all seine Sinne beisammenhat, würde es als ›günstig‹ bezeichnen, von seiner Frau ertappt zu werden, während sein Schwanz in den Händen einer anderen Frau steckt.«
    Als Grayson lächelte, brummte Spencer: »Los, raus mit der Sprache, Mann. Erklär mir das, damit ich in einer ähnlichen Situation meinen Vorteil daraus ziehen kann.«
    »Ich würde niemandem eine ähnliche Situation empfehlen. Aber in diesem speziellen Fall bekam ich dadurch die Gelegenheit, die größte Angst meiner Frau zu beschwichtigen.«
    »Und die wäre?«
    »Das, Bruder, bleibt mein Geheimnis«, sagte Gray.
    »Ich bitte um Ihre Aufmerksamkeit, meine lieben Gäste!«, rief Lady Hammond und schlug, um des Nachdrucks willen, ein paar Tasten auf dem Klavier an.
    Gerard sah zu ihrer Gastgeberin und wanderte dann mit dem Blick zu Pel, gerade als sie zu ihm herüberschaute. Ihr strahlendes Lächeln erfüllte ihn mit Vorfreude. In ein, zwei Stunden würden sie allein sein.
    »Als kleine Übung für die morgige Schnitzeljagd haben Hammond und ich irgendwo im Haus zwei Gegenstände versteckt – eine goldene Taschenuhr und einen Elfenbeinkamm. Das Versteck könnte in jedem Zimmer sein, außer es handelt sich um eines unserer Schlafzimmer oder die Tür ist verriegelt. Wenn Sie einen der Gegenstände finden, geben Sie bitte Bescheid. Ich habe eine kleine Belohnung nach dem Ende der Jagd.«
    Gerard ging zu seiner Frau und wollte sie schon am Arm fassen, als sie spöttisch die Augenbrauen hochzog und ihm auswich. »Wenn Sie stattdessen mich jagen, Mylord, werden wir sehr viel mehr Spaß haben als mit der Uhr oder dem Kamm.«
    Sofort geriet Grays Blut in Wallung. »Biest«, flüsterte er, damit niemand ihn hören konnte. »Vor dem Dinner weist du mich ab, aber danach soll ich dich jagen.«
    Ihr Lächeln wurde breiter. »Ja, aber ich bin deinBiest. Genau so wolltest du es doch.«
    Ein Grollen entfuhr ihm, ohne dass er es verhindern konnte. Seine primitiven Instinkte reagierten sofort auf die verbale Bestätigung seines Besitzanspruchs. Ihn überkam der zugleich peinliche und erregende Impuls, sie sich einfach über die Schulter zu werfen und sich das nächste Bett zu suchen. Als sich ihre Augen verdunkelten,

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