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Geliebter Normanne

Geliebter Normanne

Titel: Geliebter Normanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Michéle
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kannst jetzt wirklich damit anfangen, mir zu vertrauen. Sobald ich dieses verd… äh, verzeih, ich meine, dieses schreckliche Krankenlager verlassen kann, werden wir rechtmäßig getraut.«
    Obwohl Hayla vor Glück durchs Zimmer hätte tanzen können, fragte sie leise: »Was ist mit Lady Constance?«
    Grimmig zogen sich Bosgards Mundwinkel nach unten.
    »Die überlass nur mir, mein Herz. Mit Constance Aubrey werde ich ein ernstes Wort reden, und dem König werde ich eine passende Antwort auf seine unverschämte Forderung schreiben.«
    Hayla erschrak. »Du kannst dich doch nicht gegen deinen König stellen! Was, wenn er seine Drohung wahr macht und du Penderroc verlierst?«
    »Ich habe nicht vor, gegenüber William unloyal zu sein.« Bosgard lächelte gequält. »Ich bin allerdings der Überzeugung, dass hier ein großes Missverständnis vorliegt, das der Klärung bedarf. Ich kenne Constance Aubrey und weiß, dass sie irgendetwas eingefädelt hat, um den König zu diesem Befehl zu veranlassen. Mein Herz, mach dir darüber keine Sorgen, es wird alles in Ordnung kommen.«
    Und was war mit Ralph Clemency? Was, wenn er einen erneuten Mordanschlag auf Bosgard versuchte? Die Fragen brannten Hayla auf der Zunge, aber für den Moment hatte Bosgard genügend Aufregung gehabt, darum sagte sie sanft: »Du musst jetzt schlafen, damit du bald wieder ganz gesund bist.«
    Sie versuchte, ihre Hand aus seinem Griff zu lösen, aber er ließ sie nicht los. Grinsend meinte er: »Hast du nicht noch etwas vergessen?«
    »Was meinst du?«
    Mit den Fingern der freien Hand deutete er auf seine Lippen.
    »Soviel ich weiß, habe ich eine Wunde am Kopf, aber mein Mund ist unversehrt. Und dieser sehnt sich nach einem Kuss, nach einem sehr langen Kuss von dir.«
    »Ach, du bist unmöglich!«, rief Hayla, kam dann aber seinem Wunsch nur zu gerne nach. Sanft, um ihm keinen unnötigen Schmerz zu bereiten, legte sie ihre Lippen auf seinen Mund. Bosgard stöhnte, aber nicht vor Schmerz, sondern vor Lust. Die Leidenschaft fuhr in seine Lenden, und mit einem Lächeln bemerkte er, dass die vielfältigen Verletzungen keine Auswirkungen auf seine Männlichkeit hatten. Mit dem unverletzten Arm umschlang er Hayla und küsste sie leidenschaftlich.
    »Deine Rippen …«, flüsterte Hayla, als sie merkte, dass sie auf seiner Brust lag.
    »Was kümmern mich ein paar Brüche.« Seine Stimme war heiser vor Erregung. »Nach unserem letzten Gespräch dachte ich, ich hätte dich verloren.«
    Vorsichtig schmiegte sie sich an ihn. Mit einer Hand streichelte sie seine Wangen und lachte.
    »Ich glaube, ich sollte dich rasieren.«
    »Später, mein Liebes, erst möchte ich noch einen Kuss.« Bosgard spürte durch sein dünnes Hemd, wie Haylas Brustwarzen hart wurden, und er hoffte, der Bischof von Exeter würde endlich eintreffen, damit er Hayla zu seiner rechtmäßigen Frau machen konnte.

[home]
    14. Kapitel
    H ayla konnte Bosgard davon überzeugen, sich vorerst auf keine Auseinandersetzung mit Lady Constance einzulassen.
    »Die Aufregung könnte für deine Genesung schlecht sein.«
    »Aber dieses Weib benimmt sich, als würde ihr Penderroc gehören!«, brauste Bosgard auf, was ihm sofort wieder einen schmerzhaften Stich im Kopf bescherte.
    Hayla lächelte verschmitzt. »Keine Sorge, Liebster, ich weiß ja jetzt, wie du zu ihr stehst. Ich werde mir ihr gegenüber aber nichts anmerken lassen. Außerdem bin ich gespannt zu erfahren, was sie plant. Vielleicht gelingt es mir herauszufinden, wie sie den König dazu gebracht hat, dir diesen unseligen Befehl zu erteilen.«
    Bosgard lehnte sich seufzend in sein Kissen zurück.
    »Du bist stärker als jede andere Frau, die ich bisher kannte, Hayla. Dafür bewundere und liebe ich dich.« Das zärtliche Funkeln in seinen Augen unterstrich seine Worte, und Hayla lief ein wohliger Schauer über den Rücken.
    Sie küsste ihn auf die Stirn, dann sagte sie: »Schlaf jetzt wieder, damit du zu Kräften kommst. Der Morgen dämmert bereits, und es wartet viel Arbeit auf mich.«
    Dichter Nebel lag über der Landschaft, als Hayla die Burg verließ, aber in der Luft lag der Geruch nach Frühling. Sie hoffte, dass der starke Regen der letzten Wochen bald nachließ, denn die Aussaat auf den Feldern brauchte Sonne und Wärme, damit sie im Herbst eine gute Ernte einbringen konnten. Still lächelte Hayla in sich hinein. Seit über einem Jahr lebte und arbeitete sie nun schon auf Penderroc, und sie fühlte sich mit dem Besitz verbunden. Das war

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