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Geliebter Pirat: Sie hatte der Liebe entsagt - doch er eroberte sie im Sturm (German Edition)

Geliebter Pirat: Sie hatte der Liebe entsagt - doch er eroberte sie im Sturm (German Edition)

Titel: Geliebter Pirat: Sie hatte der Liebe entsagt - doch er eroberte sie im Sturm (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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Luft, und sie lachte laut.
    Sie wirbelten herum, immer und immer wieder. Es war schon so lange her, als er, groß für seine fünfzehn Jahre, seine kleine Schwester an einem regnerischen Tag in der geräumigen Eingangshalle so herumgewirbelt hatte. Ihr Gelächter hatte laut von den vornehm bemalten Decken widergehallt.
    James sah, wie der Admiral auf sie zuschlenderte, sich ans Gatter lehnte und sie beobachtete.
    James wirbelte Isabeau noch einige Male herum, warf sie dann hoch in die Luft, fing sie auf und setzte sie sanft auf die Füße. Er keuchte, und seine fast verheilte Wunde am Bauch begann wieder zu schmerzen. »Ich kann nicht mehr, mein Schatz.«
    Isabeau kicherte und entfernte sich von James und dem Admiral in Richtung Strand, wobei sie ihr Taumeln übertrieb und so tat, als ob ihr furchtbar schwindlig wäre.
    Der Admiral sah ihr entspannt nach.
    »Sie ist nicht taub geboren worden«, meinte er beiläufig. »Sie war ein ganz normales kleines Mädchen und sehr laut, soweit sich meine empfindlichen Ohren recht entsinnen. Diana war so stolz auf sie. Sie gab überall mit ihr an. Es war ihren Freunden fast schon peinlich, dass sie so sehr von ihrem eigenen Kind verzaubert war.« Er lächelte liebevoll. »Dann, mit zwei Jahren, bekam Isabeau plötzlich Fieber. Diana hatte es ebenfalls. Es fesselte beide lange ans Bett. Meine Tochter erholte sich rasch, Isabeau jedoch etwas langsamer. Schließlich hatte auch sie es überstanden, aber das Fieber hatte sie ihr Gehör gekostet. Es ließ ganz allmählich nach, bis es schließlich vollkommen fort war. Einige, sehr laute Geräusche hört sie vielleicht noch, aber auch das ist nicht sicher.« Er hielt kurz inne. »Sir Edward gab Diana die Schuld.«
    James war bereits zu dem Schluss gekommen, dass er Sir Edward nicht leiden konnte. »Warum?«
    Der Admiral stieß sich vom Pfosten des Gatters ab und trat auf den Pfad, über den Isabeau immer noch taumelte. James fiel neben ihn in Gleichschritt.
    »Edward wollte natürlich einen Jungen. Dianas Freude über das Mädchen verärgerte ihn. Als Isabeau ihr Gehör verlor, redete Edward ihr ein, dass dies die Rechnung für Dianas Stolz wäre, ihre Frivolität. Er sagte, es wäre die Strafe Gottes und allein ihre Schuld.«
    »Wie schade, dass er tot ist«, erwiderte James. »Ich hätte es genossen, ihn umzubringen.«
    Lockwood warf ihm einen kurzen Seitenblick zu. Wahrscheinlich war er sich nicht sicher, ob James übertrieb. Nun, keineswegs.
    »Zudem schämte Edward sich Isabeaus. Am liebsten hätte er sie in ein Heim gesteckt und nie wieder von ihr gesprochen. Es wundert mich immer noch, wie er denken konnte, dass Diana sich darin fügen würde. Sie hat mit ihm Tag und Nacht deswegen gestritten, ihm sogar mit Scheidung gedroht. Schließlich hat er es aufgegeben, aber nicht gerade würdevoll.«
    Sie gingen miteinander den Strand entlang. Wellen glitten über den Sand unter ihren Füßen. Isabeau lief durch die Brandung, ihre Röcke hochgerafft. Unter ihren Stiefeln spritzte das Wasser auf.
    James konnte sich gut vorstellen, wie Diana sich ihrem Gemahl bei einem Thema widersetzt hatte, das ihr so sehr am Herzen lag. Er malte sich aus, wie ihre blauen Augen vor Wut geblitzt, ihre widerspenstigen Haare ihren Kopf umgeben hatten wie die Schlangen das Haupt der Medusa. Deren Mäuler konnten böse zubeißen, und er hoffte, dass Diana Sir Edward hart zugesetzt hatte.
    Dass sie ihm mit Scheidung gedroht hatte, zeigte, wie verzweifelt sie gewesen sein musste. In England ruinierte eine Scheidung beide Parteien. Zweifellos hatte es den legendären Sir Edward geradezu entsetzt, einen solch dunklen Fleck auf seiner Ehre auch nur in Erwägung zu ziehen.
    Er war ein Betrüger! , hatte Diana gesagt.
    »Wie ist Sir Edward gestorben?«, fragte James. »Ich hoffe, es war ein blutiger und sinnloser Tod.«
    Der Admiral sah ihn an. »Blutig, ja, das war er. Er wurde von Kanonenkugeln zerfetzt und war auf der Stelle tot. Sein Schiff hat vor Cádiz gekämpft, zwei englische Fregatten gegen fünf französische Schiffe. Das hätte eigentlich nie passieren dürfen. Man hat ihn auf See bestattet.«
    »War er wirklich ein Held? Oder waren seine Erfolge Zufall?«
    »Das weiß ich nicht.« Der Admiral klang deprimiert. »Er war sehr hoch dekoriert, und jetzt ist er tot. Vielleicht sollten wir es einfach dabei belassen. Was ist mit Euch? Habt Ihr einfach nur Glück?«
    James dachte an die vielen Male in seiner Laufbahn, in denen sich das Schicksal deutlich gegen

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