Geliebter Pirat: Sie hatte der Liebe entsagt - doch er eroberte sie im Sturm (German Edition)
Admirals gebracht hatte.
Aber Diana hatte gesehen, was James Ardmore in der Truhe in seiner Kabine verschlossen hielt, hatte das Tagebuch gelesen, das seinem Bruder gehörte, hatte sein Gesicht gesehen, als er hereinkam und sie dabei ertappte. Sie glaubte zu wissen, warum er Black Jack Mallory bis nach Haven verfolgt hatte. Ebenso wie sie den Grund zu kennen sicher war, warum er den Schmugglern geholfen hatte, die in der Nähe von Haven gesegelt waren, ja sie ahnte sogar, warum er sich der englischen Fregatte ohne Gegenwehr ergeben hatte. Weil die Chance bestanden hatte, dass diese damit dicht an Haven vorbeisegeln oder gar dort vor Anker gehen würde und er dann versuchen konnte zu fliehen …
Er war nicht wegen ihres Vaters hier oder ihretwegen oder wegen Haven. Sondern wegen Black Jack Mallory. Er jagte, wie ein Inder einen Tiger verfolgte oder ein Amerikaner einen Bären. Er war der Jäger, und Haven war sein Köder.
Was sie und James letzte Nacht miteinander geteilt hatten, nach dem Sturm und bevor er in die Höhle gegangen war, hatte alles verändert.
Sie war hoffnungslos in ihn verliebt, doch jetzt begriff sie, dass er sich niemals ganz in ihr verlieren würde. Dafür war er ein zu tiefgründiger Mann, der von zu vielen Geistern getrieben wurde.
Er hatte sie nicht einmal gefragt, warum sie so ängstlich reagiert hatte, als er mit ihr schlafen wollte. Er hatte sie zwar prüfend angesehen, niemals jedoch ihre Privatsphäre verletzt, indem er sie direkt fragte. Sie wusste nicht, wie sie ihm sagen konnte, dass sie nichts gegen die aufregenden Spiele der letzten Nacht hatte. Sie war bereit, all seine Kunstfertigkeit zu lernen, solange keine Gefahr bestand, dass sie wieder empfing. Sie hatte in ihrer ersten Mutterschaft schrecklich versagt. Gott allein wusste, was bei einer zweiten geschehen würde.
Er unterbrach ihr Schweigen. »Ich habe vor, dir zu zeigen, wie sehr ich dich schätze. Letzte Nacht war nur ein Vorgeschmack.« Seine grünen Augen glühten.
Seine Worte, seine unglaubliche Arroganz erregten sie und stachelten gleichzeitig ihre Wut an. »Ich habe durchaus schon einmal Verlangen verspürt«, erwiderte sie. »Ich war verheiratet.«
»Mit dem kaltherzigen Sir Edward Worthing. Er hat dir nie gegeben, was du wolltest. Sonst wärst du nicht so explodiert.«
»Also sind wir wieder so weit, dass nur du meine Begierden erfüllen kannst.«
Er strich mit dem Daumen über ihre Unterlippe. »Das stimmt. Ich glaube, ich muss dir immer und immer wieder Freude bereiten, bevor dein Feuer erstickt ist. Ich hoffe, dass es sehr, sehr lange dauert.«
Das wünschte sich Diana auch. Letzte Nacht hatte sie trotz ihrer Wut auf ihn und ihren Vater davon geträumt, welch köstliches Vergnügen James’ Hände auf ihrem Körper ihr bereitet hatten. Die Träume hatten sie fast wahnsinnig gemacht, und sie war schweißgebadet und in zerwühlten Laken aufgewacht. Einen Knoten darin hatte sie fest gegen die feuchte, heiße Stelle zwischen ihren Beinen gepresst.
Sie wandte sich unwillkürlich zu ihm hin. Ihre Zunge stahl sich aus ihrem Mund und schmeckte die Spitzen seiner Finger.
Seine Augen verdunkelten sich, und er beugte sich vor. Sein Atem, der nach Kaffee duftete, strich über ihre Haut.
»Nein«, flüsterte sie. »Isabeau.«
»Sie beobachtet das Meer und interessiert sich nicht im Geringsten für die Narrheiten der Erwachsenen.«
Wahrscheinlich stimmte das. Sie drehte den Kopf und lud seine Lippen ein. Er lächelte, als er sie küsste, dann umfasste er ihren Hinterkopf mit seiner Hand und zog sie an sich.
Er erforschte ihren Mund, jeden Winkel, mit warmen, langsamen Bewegungen seiner Zunge. Sie strich sein Haar zurück, das sich warm und rauh unter ihren Fingern anfühlte. Er hatte sich bis in ihr frivoles Herz geschmeichelt. Sie war eine Närrin, aber im Moment machte diese Verrücktheit sie so glücklich, wie sie seit langer, seit sehr langer Zeit nicht mehr gewesen war.
Schließlich wich Diana etwas zurück. Sie dachte an Isabeau, die sich jedoch tatsächlich weit mehr für den Horizont interessierte als dafür, dass James Ardmore ihre Mutter küsste.
Er strich über ihr Haar, und sein Atem wehte warm über ihre Schläfe. »Vor noch nicht allzu langer Zeit hat mir eine vornehme Dame gesagt, dass ich da draußen auf dem Meer die Frau meiner Träume finden würde. Ich hielt sie für melodramatisch, wozu sie auch tatsächlich eine starke Neigung besaß. Aber dieses Mal hatte sie vollkommen recht.«
Diana sah
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