Geliebter Pirat: Sie hatte der Liebe entsagt - doch er eroberte sie im Sturm (German Edition)
nächste Mal aufstand, um das Segel festzumachen, kehrte er nicht neben sie zurück, sondern blieb auf der Mittelbank sitzen und starrte brütend aufs Meer hinaus.
15. Kapitel
A m frühen Morgen zogen sie das Boot auf einen Strand in der Nähe von Plymouth. Diana schlief fast im Stehen. Sie stolperte hinter James her, als er sie halb führte, halb hinter sich her über den Kies zerrte, den einladenden gelben Lichtern entgegen.
Sie wollte nur noch auf ein Bett fallen und ausruhen und hoffte, dass James’ Freunde, oder mit wem auch immer er da sprach, sie in diese verlockend warmen Räume ließen und ihr erlaubten zu schlafen. Aber nein, sie marschierten weiter den Strand hinauf. Die Person, mit der James gesprochen hatte, ging voran und sprach in einem kaum verständlichen Dialekt.
Sie kamen in ein dunkles Dorf, wo sie in einer Herberge mit noch mehr gelben Lichtern von einer korpulenten Frau, der fast alle Zähne ausgefallen waren, empfangen wurden. Sie führte sie ein schmales Treppenhaus hinauf. Diana musste sich an den Wänden festhalten, damit sie nicht die Stufen rückwärts hinabfiel. Aber James war hinter ihr. Er stützte sie, würde sie nicht fallen lassen.
Ein Raum, ein Salon mit einem Kamin, einem Tisch und einem großen, breiten Bett mit Vorhängen.
Diana wusste nicht mehr, warum sie hier war oder auch nur wo sie sich überhaupt befand. Ihre Gedanken kreisten um die Ereignisse des Jahres zuvor. War seitdem Zeit vergangen? Vielleicht hatte sie das dazwischenliegende Jahr ja nur geträumt, befand sich immer noch in diesem gemütlichen Zimmer, in dem sie so verzweifelt mit James Ardmore gestritten hatte, während sie sich nur nach einem sehnte: dass er sie immer und immer wieder küsste.
James hob sie in seine Arme und legte sie auf das Bett. Eigentlich sollte Suppe auf dem Boden liegen, daran erinnerte sie sich noch, aber vielleicht hatte jemand sie weggewischt.
James zog ihr die Stiefel aus und zog eine Decke über sie. Dann wandte er sich ab.
Sie hob schläfrig die Arme. Er zögerte. »Willst du, dass ich bleibe?«, fragte er leise in seinem melodiösen Akzent, den sie so liebte.
Sie konnte nur nicken, weil sie zu müde war, etwas zu sagen. Er seufzte, fast missbilligend. »Also gut.«
Er zog sich aus. Sie kämpfte mit dem Schlaf, während sie ihm zusah, bis er schließlich nackt und wunderschön in dem flackernden Licht des Kamins dastand. Es fiel auf seine Muskeln und glänzte auf den Bartstoppeln in seinem Gesicht.
Er legte sich zu ihr unter die Decke und glitt mit seinem warmen Körper neben sie. Dann legte er einen Arm über ihren Bauch und zog sie an sich. Glücklich murmelte sie vor sich hin und überließ sich dem Schlaf.
James beobachtete sie in ihrem Schlummer. Ihre klugen Fragen auf dem Boot hatten ihn aufgewühlt. Sie hatte ihm schon immer direkt ins Herz blicken können, selbst letztes Jahr, als er sie entführt und sie so wütend gemacht hatte. Es wäre besser für ihn, wenn er sie verließe, sich eine Lady suchte, die ihn gar nicht kannte, sich körperlich befriedigte und Diana Worthing vergaß.
Nur war das nicht sehr wahrscheinlich.
Es war eine ruhige Nacht. Das Dorf lag etwa eine Meile vom Strand entfernt, zu weit um das vertraute Rauschen und Zischen der Brecher zu hören, die auf den Strand schlugen. Er hatte einen Freund im Dorf benachrichtigt, Augustus Tolliver. Was für ein Name für einen Mann, der Fischnetze flickte. Aber er ging natürlich noch einer zweiten Beschäftigung nach, wie fast alle Menschen an dieser Küste. Augustus hatte nach einem Arzt aus Plymouth geschickt, der zweifellos nach dem Frühstück morgen früh hier eintreffen würde.
James war versucht gewesen, nach Neuigkeiten über die Argonaut zu fragen, aber er vertraute Augustus Tolliver und seiner Frau nicht sonderlich. Für eine Handvoll Münzen würde der Mann alles tun, und James wollte vermeiden, dass sich herumsprach, dass er von seiner Mannschaft getrennt war. Er würde morgen diskret Erkundigungen einziehen. Er hatte zwar sein verabredetes Treffen mit der Argonaut um mehrere Wochen verpasst, aber O’Malley und Henderson würden sich zweifellos eine Weile in dieser Gegend aufhalten.
James’ Lider wurden schwer, aber er wollte nicht schlafen. Er musste wach bleiben, wenn Tolliver mit der Antwort auf seine Botschaft zurückkehrte, und außerdem konnte er sich nie entspannen, wenn er in England war. Dianas Einladung, neben ihr zu liegen, hatte er zuerst ablehnen wollen, weil er wach und
Weitere Kostenlose Bücher