Geliebter Pirat: Sie hatte der Liebe entsagt - doch er eroberte sie im Sturm (German Edition)
»Es ist zwar kein sonderlich reichhaltiges Frühstück, aber besser als nichts.«
Sie konzentrierte sich darauf, die Reste ihres Mieders zusammenzuhaken. »Ich muss den Wirt um Nadel und Faden bitten. Ich mag mir nicht vorstellen, was die Leute sagen würden, wenn ich so vor die Tür träte. Du hättest etwas weniger … stürmisch sein können.«
Seine Stimme klang amüsiert. »Ich glaube mich daran zu erinnern, dass du selbst verlangt hast, ich solle aufhören, mich wie ein Gentleman zu benehmen.«
»Sicher, aber musstest du mein Mieder unbedingt zerreißen?«
»Vergiss das verdammte Ding, Diana. Heirate mich!«
Sie holte scharf Luft. Es war so unwirklich. Sie war hier, so weit weg von ihrem Vater und Isabeau, während Leutnant Jack im Sterben lag und darauf wartete, dass sie Hilfe holten; Jessup war tot, dann diese lange, erschöpfende Fahrt und die brutale Leidenschaft ihres Liebesaktes. Er konnte sie doch nicht ernsthaft gefragt haben, ob sie ihn heiraten würde. Oder vielmehr, ihr befohlen haben, seine Frau zu werden.
»Du hast nicht genug Schlaf bekommen«, sagte sie, ohne sich umzudrehen. »Du redest irre.«
»Nein. Ich gebe zu, dass ich verrückt geworden sein muss, dich zu meiner Frau machen zu wollen, weil du die nervenaufreibendste Frau bist, die ich je getroffen habe, aber aus irgendeinem Grund kann mich das nicht hindern.«
Ihr Herz hämmerte schmerzhaft. »Hör auf, James.«
»Du hast keine Wahl, Diana. Dass du die beiden letzten Nächte mit mir geschlafen hast, ist etwas, das keine vornehme Lady der Oberschicht tun würde, hab ich recht? Was soll dein Vater denken?«
Sie fuhr herum. Er stand neben dem Kamin, in dem das Feuer fast heruntergebrannt war, hatte die Arme verschränkt und die Füße leicht gespreizt. Er sprach beiläufig, und seine Augen blickten ruhig.
»Mein Ruf war schon vorher nicht der beste«, erwiderte sie. »Noch bevor ich dich getroffen habe. Ich bin eine höchst skandalöse Lady. Mein Vater weiß das.«
»Dein Ruf ist in den Augen der Welt ruiniert. Das ist etwas ganz anderes, als in den Augen deines Vaters als seine Tochter entehrt zu sein.«
Sie hatte gewusst, dass es dazu kommen würde. Sie hatte Angst gehabt, James allein segeln zu lassen, weil sie um sein Leben fürchtete, aber auch weil sie vor der Möglichkeit Angst hatte, dass sie ihn nie wiedersehen würde. Er war James Ardmore. Warum sollte er sein Leben riskieren, um einen englischen Leutnant zu retten, den er kaum kannte? Er konnte einfach das Boot nehmen, davonsegeln und niemals zurückkommen.
Jetzt begriff sie, dass er nie die Absicht gehabt hatte, sie im Stich zu lassen. Er wusste genau, wo er Hilfe für Leutnant Jack finden würde. Sie schämte sich ein wenig, weil sie an ihm gezweifelt hatte.
Ihr Vater würde vielleicht verstehen, warum sie James so impulsiv gefolgt war, aber wenn sie zurückkehrte, würde sie sich ihm stellen müssen. Ihr war klar, dass er wusste, dass sie James’ Geliebte geworden war. Ob sie die Enttäuschung in seinen Augen ertragen konnte?
»Lass mich einmal etwas Vornehmes in meinem Leben tun«, sagte er.
Sie schluckte. »Was bietest du mir an? Deinen Namen, damit ich in Frieden mit meinem Vater leben kann? Während du Piraten jagst oder englischen Fregatten zusetzt? Während ich mein Leben in Haven friste?«
»Wenn du das willst«, erwiderte er gelassen.
Sie verlor die Beherrschung. »Ich will das nicht! Wenn ich dich heirate, will ich bei dir sein, damit ich dich anschreien, dich nerven und küssen kann, wann immer ich will! Ich will, dass Isabeau mit dir spielt und dir ihre Zeichen beibringt. Ich will, dass du dich mit meinem Vater anfreundest, diesen schrecklichen Tabak mit ihm qualmst und ihr euch gegenseitig Geschichten erzählt. Ich will nicht deinen Namen heiraten, James Ardmore. Ich liebe nicht deinen Namen.«
Tränen strömten ihr aus den Augen, zum dritten Mal in ebenso vielen Tagen. Sie hatte es satt, ständig zu weinen. Sie hatte nie geweint, bevor sie diesen verdammten Mann kennengelernt hatte.
Er wirkte nicht sonderlich mitfühlend »Du weißt, was mit der Familie meines Bruders geschehen ist. Das würde ich niemals riskieren.«
»Daran hättest du denken sollen, bevor du über mich hergefallen bist, nicht wahr? Bin ich sicherer, wenn alle wissen, dass ich Mrs. Ardmore geworden bin? Zweifellos würde die Admiralität mich nur zu gerne verhören, um herauszufinden, wer du bist. Nicht dass ich ihnen da weiterhelfen könnte!«
»Du würdest in
Weitere Kostenlose Bücher