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Geliebter Pirat: Sie hatte der Liebe entsagt - doch er eroberte sie im Sturm (German Edition)

Geliebter Pirat: Sie hatte der Liebe entsagt - doch er eroberte sie im Sturm (German Edition)

Titel: Geliebter Pirat: Sie hatte der Liebe entsagt - doch er eroberte sie im Sturm (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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gewickelt, die er manchmal ebenfalls von sich warf.
    Das zermürbte Alexandra zwar beträchtlich, aber sie sagte sich, dass sie Mutter von drei Kindern und zum zweiten Mal verheiratet war. Eigentlich sollte sie nur Mitgefühl und Erbarmen empfinden.
    Sie seufzte. Bei jedem anderen Mann hätte sie das auch getan, doch bei James Ardmore verhielt es sich anders. Er war der schlimmste Feind ihres Ehemannes gewesen, und vor zwei Jahren war sie direkt zwischen die beiden geraten. James hatte ihr Dinge erzählt, die er Grayson niemals verraten hatte, und sie glaubte, dass sie James vielleicht besser verstand, als ihr Mann das jemals getan hatte.
    Aus diesem Grund hatte sie sich entschieden, nicht Grayson, sondern Diana Worthing zu schreiben.
    Maggie kam aus dem Garten in den Salon. Sie hatte die kleine Charlotte auf dem Arm, die, wie Alexandra richtig vermutet hatte, noch schmutziger war als ihr Bruder. Charlotte war abenteuerlustig und kannte bedauerlicherweise keine Angst.
    Maggie wirkte aufgeregt, aber Alexandra nahm sich, wie fast immer, einen Moment Zeit, sie zu bewundern. Das Mädchen war Graysons Tochter von der polynesischen Frau, die er auf Tahiti kennengelernt und geheiratet hatte. Maggie hatte Saras Aussehen geerbt, das lange schwarze Haar, die mandelförmigen, braunen Augen, die runden Wangenknochen und die vollen roten Lippen. Aber sie hatte auch viel von Grayson an sich, das sich in ihrem strahlenden Lächeln, ihren funkelnden Augen und ihrem impulsiven Wesen zeigte.
    Alexandra liebte das Mädchen sehr. Mit ihren vierzehn Jahren entwickelte sich Maggie allmählich zu einer wunderschönen jungen Frau. Eine Tatsache, die auch die jungen Männer von Newquay allmählich bemerkten. Für Grayson dagegen war sie nach wie vor sein kleines Mädchen, das er auf Jamaika gerettet hatte. Wenn er irgendwann ebenfalls registrierte, dass die jungen Männer ihr ständig den Hof machten, würde auch die feine Landbevölkerung endlich begreifen, warum in der Stadt jeder tuschelte, dass Lord Stoke ein Pirat gewesen war.
    »Mama Alexandra«, Maggies braune Augen glänzten. »Ich glaube, sie ist da.«
    *
    Diana öffnete erschöpft die Augen, als die Kutsche langsamer wurde und wendete. Sie warf einen Blick aus dem Fenster, während sie eine halbe Meile über die Auffahrt durch eine sehr gepflegte Anlage fuhren. Sie rumpelten über eine geschwungene Brücke und kamen endlich vor einem mit einem Portikus verzierten Haus zum Stehen, dessen großzügige Seitenflügel sich wie Arme ausstreckten. Es war bereits spät, aber die Junisonne schien immer noch warm auf den Park herab.
    Diana tat jeder Knochen weh, und ihr Mund war staubtrocken. Der Kutscher hatte viermal anhalten müssen, damit Diana aussteigen und sich übergeben konnte. Das Schaukeln der Kutsche hatte ihren ohnehin bereits schwachen Magen überfordert. Sie brauchte ein Bad, kaltes Wasser und ein Bett.
    Vier Lakaien kamen aus dem Haus, aber der Kutscher von Dianas Mietdroschke sprang vom Bock und öffnete den Schlag, bevor sie herbeigeeilt waren. Ein Lakai stellte einen gepolsterten Schemel vor den Tritt, warf dem Kutscher einen gereizten Blick zu und drängte ihn mit der Schulter zur Seite. Er hatte den Schemel gerade auf die Erde gestellt, als Dianas Fuß in der Öffnung sichtbar wurde.
    »Steigt aus, Melady«, bat der Kutscher sie in seinem unverkennbaren Cockney-Akzent.
    Die Lakaien maßen ihn mit frostigen Blicken. Wir arbeiten für den Viscount , besagten ihre Mienen. Ihr, Sir, seid hier ein Nichts.
    Diana hob Isabeau heraus, nahm ihre Hand und ging mit ihr an den steif dastehenden Bediensteten vorbei zur offenen Haustür. Isabeau streckte die Hand aus und zupfte den Letzten in der Reihe an seinen Frackschößen. Er blickte herunter, und seine Brauen zuckten. Isabeau schenkte ihm ihr freundlichstes Lächeln. Der Lakai, der etwa in Dianas Alter sein musste, ließ sich zu einem Grinsen herab. Dann sah er sich schuldbewusst um, als schämte er sich, dabei ertappt zu werden, dass er sich wie ein menschliches Wesen benahm.
    Schritte hallten durch die geräumige Eingangshalle, und eine Frau trat in den Sonnenschein heraus. Diana wurde sich plötzlich bewusst, dass sie zwölf Stunden gereist, ihre Frisur vollkommen ruiniert und ihr Kleid, ein schlichtes Baumwollgewand, hoffnungslos verknittert war. Die Lady, die sie begrüßte, trug ein elegantes, braunes Kaschmirkleid, dessen Schärpe mit rosafarbenen Rosen bestickt war, und ihren schlanken Hals schmückte eine zierliche

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