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Geliebter Pirat: Sie hatte der Liebe entsagt - doch er eroberte sie im Sturm (German Edition)

Geliebter Pirat: Sie hatte der Liebe entsagt - doch er eroberte sie im Sturm (German Edition)

Titel: Geliebter Pirat: Sie hatte der Liebe entsagt - doch er eroberte sie im Sturm (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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kein Bruch der Etikette wäre. Guter Gott, dachte sie, warf den Papierbogen auf den Tisch und sprang auf. Als wäre das von Bedeutung im Vergleich zu dem, was der Brief noch enthielt.
    Sie eilte ins Arbeitszimmer ihres Vaters, gefolgt von der neugierigen Isabeau. Diana holte Karten heraus und entrollte sie auf dem Schreibtisch. Sie betrachtete Südengland und Cornwall. Newquay. Ja. Es lag an der Atlantikküste, etwa fünfzig Meilen über Land von Plymouth entfernt. Länger, wenn man mit dem Schiff um das Kap herumfuhr. In dieser Gegend wimmelte es von Schmugglern. Sagen wir, wir teilen eine gemeinsame Abneigung gegen herumschnüffelnde englische Fregatten.
    Sie schloss die Augen. James war verschwunden. Lord Stoke war gerade aus Preußen zurückgekehrt und wurde jetzt auf die Kanalinseln geschickt, ohne vorher nach Hause zurückkehren zu können. Erwähnt diesen Brief nicht meinem Ehemann gegenüber , hatte Lady Stoke ihr geschrieben. James Ardmores größter Rivale. James Ardmore hatte vertraut und bewundernd über die frühere Mrs. Alastair gesprochen.
    Diana stand rasch auf. Isabeau blickte interessiert auf die Karte von Cornwall, aber Diana rollte sie wieder zusammen und verstaute sie zusammen mit den anderen Karten in ihren Fächern. Dann schrieb sie einen Brief an ihren Vater, versiegelte ihn und legte ihn unter sein Tintenfass. Anschließend packte sie rasch die nötigsten Dinge für sich und Isabeau ein und mietete eine Kutsche, die sie nach Cornwall bringen sollte.

18. Kapitel
    L ady Stoke, ehemals Alexandra Alastair, hob ihren Sohn auf die Couch neben sich.
    »Was hast du da gegessen, Alex?«, fragte sie mit gutmütiger Gereiztheit. Das Gesicht des kleinen Kerls war mit einer pappigen Substanz verschmiert, an der Dreck klebte. Seine Zwillingsschwester Charlotte war draußen im Garten. Zweifellos sah sie noch erheblich schlimmer aus.
    Alex und Charlotte hatten gerade ihren ersten Geburtstag gefeiert. Beide krabbelten schnell und behende umher. Es bedurfte der gemeinsamen Anstrengung von Alexandra, ihrer Stieftochter Maggie, einem Kindermädchen, der Haushälterin und zwei weiteren Bediensteten, sie im Auge zu behalten. Grayson behauptete steif und fest, dass der kleine Alex bereits »Papa« sagen konnte, aber selbst Alexandra, die eine hingebungsvolle Mutter war, konnte aus den vielfältigen Lauten, die den Mündern der Zwillinge entströmten, kein artikuliertes Wort entnehmen.
    Der kleine Junge, der oben im Kinderzimmer lag, war vier Monate alt und wuchs rasch. Er würde bald ebenso umherrennen wie seine beiden Geschwister.
    Alexandra setzte sich ihren Sohn aufs Knie, überlegte zerstreut, was er da auf seinem Hemd hatte, und dachte darüber nach, ob es richtig gewesen war, Lady Worthing zu verständigen. Und sie überlegte ebenfalls, ob es klug gewesen war, Grayson nicht darüber zu informieren. Aber der Mann mit diesen bemerkenswerten grünen Augen, der an der einsamen Kurve der Straße in ihre Kutsche gestiegen war, hatte ihr, bevor er vor ihren Füßen zusammenbrach, noch unmissverständlich klargemacht, dass er nicht bleiben würde, wenn sie ihren Ehemann benachrichtigte.
    Sie hatte sofort gewusst, was er meinte. Ich brauche Hilfe, aber ich werde sie nicht von Grayson Finley annehmen.
    Er hatte vor Fieber geglüht, und sein Rücken war von eiternden Wunden übersät. Sie hatte ihn mit Hilfe ihrer Bediensteten ins Bett geschafft und den ganzen Haushalt zu absolutem Stillschweigen verpflichtet.
    Er lag jetzt seit Wochen in ihrem besten Gästezimmer, schwitzend und zitternd, gepeinigt von immer neuen Fieberschüben. Einige Tage war er hellwach gewesen, hatte sie nach den Bewegungen der englischen Flotte ausgefragt und sarkastisch gelächelt, als sie sich weigerte zu antworten. Dann wieder hatte er phantasiert. Er redete schnell, seine Augen glasig vom Fieber oder fest geschlossen.
    Was auch immer er durchgemacht hatte, er würde es ihr nicht verraten, nicht einmal wenn er sprechen konnte. Sein Rücken war von der Peitsche so entstellt worden, aufgerissen fast bis auf die Knochen. Jemand hatte ihn grausam bis zur Bewusstlosigkeit geprügelt.
    Die Wunden hatten sich entzündet und das Fieber verstärkt. Die Bediensteten badeten ihn, flößten ihm Essen und Trinken ein. Alexandra pflegte ihn, so gut sie konnte. Sie mussten ihm seine schmutzige Hose ausziehen, sein einziges Kleidungsstück. In seinem Fieber riss er sich jedes Hemd vom Leib, das sie ihm überzogen, und lag schließlich nackt in die Decken

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