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Geliebter Rebell

Geliebter Rebell

Titel: Geliebter Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Samttüchern standen Dom Perignon-Flaschen in silbernen Eiskübeln und hübsch dekorierte Platten voller delikater Pasteten, rotem und schwarzem russischem Kaviar, Räucherlachs, Brie, Camembert und Brötchen.
    Eine Stunde nach der Ankunft des ersten Gastes waren alle ausgestellten Bilder verkauft worden. Die Besucher, die keines erstanden hatten, wünschten jetzt, sie hätten es getan. Und die Glücklichen, die nun McCauleys besassen, strahlten vor Freude über die neu erworbenen Kunstschätze.
    In einem langen blauen Samtkleid, von Oleg Cassini entworfen, lehnte Gayle an ihrem Schreibtisch, spielte mit ihrer Zuchtperlenkette und hörte Sylvia Guteledge zu, der Kunstkritikerin des renommierten
Richmond Mirror,
die vom erotischen Flair der McCauley-Werke schwärmte. Hin und wieder nickte Gayle, konnte den Star des Abends aber nicht einmal für eine Sekunde aus den Augen lassen.
    Er trug wirklich und wahrhaftig einen Smoking; natürlich einen unkonventionellen, im Stil einer früheren Epoche, vielleicht aus der Zeit des Bürgerkriegs. Das Hemd schimmerte in zartem Rosa, einer Farbe, die sich Gayle niemals bei einem Mann hätte vorstellen können, aber an Brent wirkte sie ungemein maskulin. Höflich posierte er vor den Kameras, benahm sich keineswegs wie ein exzentrischer Eremit und versprühte seinen Charme.
    Am Morgen hatte Gayle nicht gewusst, was sie vom Abend erwarten sollte. Brent war in der Galerie erschienen, in fadenscheinigen Jeans und einem T-Shirt mit Heavy Metal-Logo.
    Künstler sind eigenartige Menschen – das wusste sie aus Erfahrung. Und sie fragte sich nicht nur, ob Brent zur Vernissage kommen würde, sondern auch, ob seine Aufmachung für jahrelangen Klatsch und Tratsch in der Kunstszene sorgen könnte. Zu ihrer Überraschung veränderte er nichts an der Anordnung der Bilder und lobte das Arrangement. Nervös führte sie ihn umher und erklärte, wie sie das Licht und die Räumlichkeiten der Galerie genutzt hatte. Als sie vor dem Gemälde des Liebespaars standen, wurde ihr plötzlich heiß.
    Irgend etwas beunruhigte sie. Vage Fragmente aus ihren seltsamen Träumen kamen ihr in den Sinn. Vergebens versuchte sie, sich genauer daran zu erinnern. Und dann stockte ihr der Atem, denn sie erkannte, dass die Träume dasselbe Gefühl hinterlassen hatten wie dieses Bild – die Sehnsucht nach Liebe.
    Brent beobachtete sie. Stotternd lobte sie die einzigartige Schönheit des Werkes, das es verdiente, allein an einer Trennwand zu hängen, von einem Scheinwerfer angestrahlt. Das Glanzlicht der Ausstellung, erklärte sie.
    »Gefällt es dir wirklich?« fragte er.
    »O ja, dein wunderbarstes Bild.« Als sie es betrachtete, spürte sie wieder, wie ihr das Blut in die Wangen stieg. Faszinierend – und während Brent neben ihr stand, wirkte es doppelt so erotisch. Sie konnte es nicht anschauen, ohne sich vorzustellen, sie würden sich genauso innig umarmen wie das gemalte Paar. Das war ihr peinlich, denn sie wusste, dass er ähnliche Gedanken hegte. Liebende für alle Zeiten…
    »Seltsam, nicht wahr?« fragt er leise. Sie spürte ihn hinter sich, ganz nah. Wenn sie sich zurücklehnte, würde ihr Kopf an seiner Schulter liegen, ihr Haar sein Kinn kitzeln…
    »Was?« flüsterte sie.
    »Dieses Gefühl. Siehst du es? Kannst du es nachempfinden?
    Als wäre es schon tausendmal geschehen.«
    »Ich weiß nicht, wovon du redest.« Sie wandte sich um.
    »Doch du weißt es. Ich lese es in deinen Augen. Wir beide. Hier, auf dem Bild. Im Nebel, im Licht und Schatten dieses Gemäldes. Schon tausendmal…«.
    »Ich kenne dich kaum«, entgegnete sie mit schwacher Stimme.
    »Letzte Nacht hast du mich geküßt, als würdest du mich sehr gut kennen.«
    »O Gott, schon wieder!« Sie stöhnte. »Brent, bitte! Es tut mir leid. Ich werde dir nicht Modell stehen, weder nackt noch sonstwie, und es war falsch von mir, dich zu küssen, weil ich normalerweise – nichts überstürze. Und jetzt redest du wieder Unsinn, nur wegen dieses Bildes.«
    »Es ist kein Unsinn, das weißt du. Ich sehe es in deinen Augen, in diesem wundervollen Blau.«
    »Brent…«
    Brüsk und geschäftsmäßig unterbrach er sie. »Ich stimme dir zu, diese Wand ist am besten, auch die Beleuchtung finde ich grossartig.«
    Ihre Gefühle waren verletzt. Sie trat beiseite und musterte seine Kleidung. »Wirst du…« Zögernd verstummte sie.
    »Was?«
    »Wirst du dich vor der Vernissage umziehen?«
    Lachend blickte er auf sein T-Shirt hinab. »Sollte ich

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