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Geliebter Rebell

Geliebter Rebell

Titel: Geliebter Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Männer von Percys Sorte. Ein unkultivierter Yankee… Ich geriet in Panik und lief nach Hause.«
    »Und dann?«
    »Mein Bruder stellte mich zur Rede.«
    »Was geschah?«
    »Das sage ich nicht…«
    »Aber Sie müssen es mir erzählen.«
    »Ich ging wieder zu Percy – und fand ihn im Dunkel…« Gayle zögerte.
    »Sie fanden ihn im Dunkel?«
    »Im Schatten der Ulme, und er führte mich in den Stall. Oh, das müssen Sie verstehen… Er war so wundervoll, so jung und leidenschaftlich, und…«
    »Und?«
    »Ich wollte ihn betören und anbetend zu meinen Füßen sehen…«
    »Aber so kam es nicht?«
    »Nein«, flüsterte Gayle, mit einer Zärtlichkeit, die herzzerreißend wirkte. »So kam es nicht. Er küßte mich, und wir sanken ins Heu…« Rastlos rückte sie auf der Couch hin und her.
    »Begreifen Sie das? Es war gut und richtig. Die Sonne schien uns zu wärmen, tauchte alles in goldenes Licht. Ich wusste, die Leute würden es unmoralisch finden. Aber das war es nicht, verstehen Sie?«
    »Ich verstehe. Es war etwas ganz Besonderes. Er wollte mit Ihnen schlafen, und Sie stimmten zu, weil es etwas Besonderes war.«
    Das Lächeln kehrte zurück, drückte tiefe Liebe und Ehrfurcht aus. »Es war völlig richtig, als hätte der Allmächtige uns gesegnet. Ich liebte Percy, das wusste ich, wann immer ich in seine Augen sah, wann immer er mich küßte. Ich spürte seine Hände, seine Berührung…«
    Gayle schilderte das erste Mal mit jener sanften, fremdartigen Stimme. Die Zeit schien stillzustehen. Erst als sie verstummte, fühlte Geoff die Schweißperlen auf seiner Stirn. Er hätte kein Wort hervorgebracht, selbst wenn er es gewollt hätte.
    Nach einer Weile wagte er es, Tina anzuschauen, und las in ihren Augen, dass sie genauso tief bewegt war wie er.
    Und doch – es konnte nicht sein… Er glaubte nicht daran.
    Mit Geistern und Besessenheit hing es nicht zusammen…
    Und endlich wusste er es – Wiedergeburt.
    Nein, daran glaubte er nicht. Und Gayle würde ebensowenig daran glauben. Sie war nicht übermäßig religiös, besass aber ihren Glauben, der ihr über schwere Zeiten hinweggeholfen hatte.
    Wiedergeburt? Das musste irgendein Trick sein. Andererseits – woran glaubte er denn? Er hatte sie gedrängt, Dr. Clark aufzusuchen, in der Gewißheit, dass sie eine Art von Hilfe brauchte, die ihr ein Psychiater nicht geben konnte. Und soeben hatte sie ein Liebeserlebnis geschildert, die Zuhörer mit sinnlicher Glut in den Bann dieser Geschichte gezogen. Und die Liebe zwischen Katrina und Percy wies eindeutige Parallelen zu Gayles und Brents Beziehung auf.
    Es war wieder geschehen. In der Gegenwart hatten sie sich genauso schnell und rückhaltlos ineinander verliebt wie vor zweihundert Jahren… Nein, unmöglich, protestierte der rationale Teil von Geoffs Gehirn.
    »Natürlich hielten wir es geheim«, sagte Gayle.
    Nein, es ist Katrina, die da spricht, dachte Geoff.
    »Ein Jahr verstrich.« Sie runzelte die Stirn. »Ein schreckliches Jahr. Die Briten wollten Boston bestrafen, und Boston wehrte sich. Die zweite Sitzung in Philadelphia rückte näher, und Percy musste daran teilnehmen. Ich war an Trennungen gewöhnt, denn er besass in ganz Virginia Ländereien, um die er sich kümmern musste. Doch ich fühlte mich jedesmal gräßlich, wenn er mich allein liess, und fürchtete, man würde ihn verhaften. Und dann war es für die Briten an der Zeit zu verschwinden. Percy behielt recht. Die Abreise wurde geplant.
    Mein Bruder Henry diente natürlich in der Armee, aber er wollte mich nach England schicken – nach Kent. Abends traf ich Percy am Stadtrand, und ich kehrte weder nach Hause noch nach Kent zurück. Wir brannten durch und liessen uns trauen.«
    »Waren Sie glücklich?« fragte Dr. Clark.
    »Überglücklich.« Wieder runzelte Gayle die Stirn. »Nur – dieser grauenhafte Krieg…«
    »Aber Sie waren mit Percy glücklich?«
    »Ja, sehr glücklich.«
    »Erzählen Sie mir noch mehr.«
    »Ich erinnere mich nicht…«
    »Woran erinnern Sie sich?«
    »Oh, ich weiß nur, dass wir glücklich waren – mehr nicht.«
    Die Ärztin schwieg eine Weile. Schliesslich erklärte sie, nun würde sie dreimal klopfen. Gayle würde erwachen, sich ausgeruht und erfrischt fühlen.
    Eins, zwei, drei… Alle hörten es. Gayle öffnete die Augen, blinzelte ins Licht. Verlegen lächelte sie erst Dr. Clark an, dann Tina und Geoff. »Wahrscheinlich eigne ich mich nicht für die Hypnose. Ich kämpfte zwar nicht dagegen an, aber…«
    »Oh, Sie

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