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Geliebter Schuft

Geliebter Schuft

Titel: Geliebter Schuft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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muss.«
    »Und sobald Sie Arbeit und eine passende Bleibe haben, kann Amelia ihre Stelle aufgeben und sich mit Ihnen häuslich einrichten«, stellte Prudence fest.
    Henry sah verwirrt drein. »Ich kenne London nicht. Ich war noch nie hier. Es ist so laut, auch am Sonntag. Ich glaube, ich bekomme Kopfschmerzen.«
    »Ich bringe Sie auf Ihr Zimmer, dann können Sie eine Weile ausruhen.« Chastity stand auf. »Sie Armer«, sagte sie voller Mitgefühl. »Sicher haben Sie den Eindruck, dass wir drei Frauen nichts lieber tun, als Sie zu gängeln.«
    »Genau das tun Sie«, sagte er offen.
    »Wir gängeln Menschen nur zu ihrem eigenen Besten«, beruhigte Chastity ihn und ergriff seine Hand. »Wir tun Ihnen nichts, das verspreche ich.«
    Er schüttelte den Kopf. »Ja«, sagte er, »ich glaube Ihnen. Nicht mit Absicht, jedenfalls.« Er ließ sich aus dem Salon geleiten.
    »Ach, du meine Güte«, sagte Constance, als die Tür sich geschlossen hatte. »Glaubst du wirklich, er ist das, was Amelia will?«
    »Sie sagte es«, erklärte Prudence und goss sich Sherry nach. »Uns steht es nicht zu, ihrer Wahl etwas in den Weg zu legen.«
    »Nein. Aber ich sehe einen langweiligen Abend voraus.«
    »Glaubst du, dass Max es mit ihm versuchen wird?«
    Constance lächelte unwillkürlich und war sich bewusst, dass sich dieses alberne Lächeln in letzter Zeit immer dann auf ihre Lippen drängte, wenn sie an Max dachte. Sie konnte es nicht verhindern. »Ich glaube, er wird sein Bestes tun, um ihn viel versprechend zu finden«, sagte sie.
    Prudence war dieses Lächeln ihrer Schwester schon aufgefallen. »Ich glaube, du bist verliebt«, stellte sie fest.
    Constance schüttelte energisch den Kopf. »Nein, natürlich nicht. Ich begehre ihn nur.«
    Prudence reagierte mit einem ebenso heftigen Kopfschütteln. »Con, mach dir nichts vor. Chas und mich kannst du nicht täuschen. So haben wir dich noch nie erlebt. Nicht einmal bei Douglas.«
    »Es wird vorübergehen«, erklärte Constance.
    »Wäre das in deinem Sinn?«
    Constance seufzte tief. »Ich weiß nicht, Prue. Ich möchte nicht in jemanden verliebt sein, der mich nicht liebt.«
    »Tut er das nicht?«
    »Ich glaube nicht.«
    »Wie willst du das wissen?«, fragte Prudence gewitzt.
    »Ich weiß es nicht. Manchmal ist der Betroffene der Letzte, der etwas weiß.« Sie drehten sich beide um, als Chastity wieder eintrat.
    »Geht es ihm einigermaßen?«
    »Er ist völlig durcheinander, der Ärmste. Ich glaube, er kann es nicht fassen, was er getan hat.« Sie sah ihre Schwestern genauer an. »Wovon war die Rede?«
    »Von Max«, sagte Prudence. »Ob er in Con verliebt ist. Was meinst du, Chas?«
    »Ich glaube, dass er es sehr wahrscheinlich ist, er es aber möglicherweise nicht weiß«, sagte Chastity nach kurzer Überlegung. »Denk doch, wie er sich verändert hat, seitdem er dich kennt. Und er hat uns mit dem Automobil geholfen. Vorher hätte er nie etwas so Unkonventionelles getan.«
    »Und er war mit dir bei der WSPU-Versammlung«, gab Prudence ihrer Schwester zu bedenken.
    Als ob es dieser Erinnerung bedürfte, dachte Constance. Jener Abend hatte sich unauslöschlich in ihr Gedächtnis eingegraben. »Ich muss zugeben, dass er weniger engstirnig ist, als ich ursprünglich dachte«, sagte sie vorsichtig. Dann zuckte sie mit den Schultern. »Sprechen wir lieber von Henry. Wenn Max ihn anstellt, wird er eine Wohnung brauchen. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er das allein schafft.«
    »Vielleicht sollten wir auch noch ein Immobilienbüro eröffnen«, schlug Prudence vor. »Zusätzlich zu unserer Vermittlertätigkeit, zu Tante Mabel und Trost und Rat und allem anderen.«
    »Sicher ist das als Scherz gemeint, Schwesterherz«, sagte Constance. »Wir haben so viel um die Ohren, dass wir die Bälle kaum in der Luft halten können. Hat jemand Millicent zu unserem Besuchsnachmittag eingeladen?«
    »Ja, ich. Ich war gestern ganz zwanglos bei ihr, um sie ein wenig auszuhorchen, und sie sagte, sie würde sicher kommen.« Chastity griff wieder nach ihrem Glas Sherry. »Wie sollen wir eine weiße Rose in ihr Knopfloch schmuggeln?«
    »Wir müssen an alle Damen verschiedenfarbige Rosen verteilen«, sagte Prudence. »Es spielt keine Rolle, wie viele rote, rosa und gelbe es gibt, wir müssen aber darauf achten, dass nur eine einzige weiße vorhanden ist. Und Weiß passt zu jeder Farbe, die sie trägt.«
    »Das geht«, sagte Constance. »Meint ihr nicht auch, dass ich Henry zu Max begleiten sollte? Allein

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