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Geliebter Schuft

Geliebter Schuft

Titel: Geliebter Schuft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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Constance.
    »Die Situation ist es«, sagte Chastity. »Und ich werde dem Anlass gemäß meinen besten Hut tragen.«
    Wie versprochen kleidete sie sich mit großer Sorgfalt an und machte sich, einen Sonnenschirm herumwirbelnd, auf den Weg in den Park. Henry erwartete sie wie besprochen gleich hinter dem Stanhope Gate. »Glauben Sie, dass ihr das gefallen wird?«, platzte er heraus, als sie ihn erreichte. Er hielt ihr eine kleine Schatulle hin. »Ein Verlobungsring. Ich weiß, dass sie ihn nicht tragen kann, doch ich hatte das Gefühl, es wäre angebracht.«
    »Er ist wunderbar«, sagte Chastity, nahm den Ring und hielt ihn gegen die Sonne. »Er würde jeder Frau gefallen. Er ist so zart.«
    »Einen anderen konnte ich mir nicht leisten.«
    »Er ist wunderbar«, wiederholte sie mit Bestimmtheit. »Zum Rosengarten geht es hier entlang.«
    In der duftenden Stille des Gartens setzten sie sich auf eine Bank in die Sonne und warteten. Henry stand immer wieder auf und lief die schmalen Kieswege zwischen den in leuchtenden Farben blühenden Rosenbeeten hin und her. Und immer, wenn er den Drang verspürte, an seinen Fingernägeln zu kauen, steckte er resolut die Hände in die Taschen.
    Chastity hörte die schrille Stimme Pamela Grahams schon von weitem. Sie stand auf und nickte Henry zu. »Nehmen Sie meinen Arm. Wir schlendern jetzt zu dem Tor dort drüben. Tun Sie so, als sei es eine angenehme Überraschung, Amelia und ihrem Schützling hier zu begegnen.«
    »Ich will es versuchen«, flüsterte er.
    Amelia öffnete die kleine Eisenpforte, ohne auf die Proteste ihrer Schutzbefohlenen zu achten.
    »Ich will da nicht hinein, Miss Westcott. Ich mag Blumen nicht. Sie haben versprochen, dass wir zu den Schaukeln gehen.«
    »Das werden wir, Pammy«, erwiderte Amelia ruhig. »Aber ich möchte dir das Vogelbad in der Mitte des Gartens zeigen. Es ist ein Delfin.« Ihr Blick huschte zu den zwei Näherkommenden, und kurz erbleichte sie, und ihr Schritt stockte. Dann ging sie weiter.
    »Miss Westcott, wie schön, Sie hier zu treffen. Ist es nicht ein herrlicher Tag?« Chastity streckte ihr lächelnd die Hand entgegen. »Darf ich Mr. Franklin vorstellen?«
    »Wir kennen uns«, sagte Amelia leise und reichte erst Chastity und dann Henry die Hand.
    »Ich hatte bei ihm Klavierstunden«, ließ Pamela sich vernehmen. »Warum sind Sie in London, Mr. Franklin? Sie werden mich doch nicht wieder unterrichten?« Offenbar eine erschreckende Aussicht.
    »Nein, ich glaube nicht, Pamela«, sagte er, und seine Nervosität verflog durch die arglosen Fragen des Kindes. Als er feststellte, dass er noch immer Amelias Hand hielt, ließ er sie hastig los.
    Chastity beugte sich zu dem Kind vor. »Pamela, du kannst dich wahrscheinlich nicht an mich erinnern. Ich bin eine Freundin deiner Mutter. Und deines Onkels«, fügte sie hinzu.
    »Von Onkel Max?«
    »Ja, er besucht uns manchmal.«
    »Ich glaube, ich sah Mr. Ensor unlängst mit Miss Duncan«, sagte Amelia mit erstaunlich fester Stimme.
    »Ja, sie sind alte Bekannte«, erwiderte Chastity, deren romantische Ader durch den Blick der Liebenden, als sich ihre Hände berührten, voll auf ihre Kosten gekommen war.
    »Ich möchte zum Teich«, äußerte Pammy aufgeregt auf dem Pfad tänzelnd.
    »Ich komme mit dir«, sagte Chastity. »Ich lasse gern Zweige auf dem Teich schwimmen. Wir spielen ein Spiel.« Damit nahm sie die Kleine an der Hand und entfernte sich mit ihr, wobei sie es geflissentlich vermied, sich nach dem Liebespaar umzudrehen.
    Nach einer gewissen Zeitspanne, die Pamela nicht als ungewöhnlich lange im Gedächtnis bleiben würde, kehrten sie in den Rosengarten zurück. Amelia war allein. »Ich wollte mich schon auf die Suche nach euch begeben«, sagte sie. Ihre Wangen waren leicht gerötet, und Chastity war sicher, in ihren Augen Tränen glänzen zu sehen. »Ein so charmanter Gentleman, dieser Mr. Franklin.«
    »Ja, wie sonderbar, dass wir ihn beide kennen«, sagte Chastity. »Pamela, siehst du dort den schönen Falter? Auf der gelben Rose.« Sie zeigte auf einen Admiral, der sich auf einer Blüte niedergelassen hatte. Pamela lief hin. Chastity wandte sich wieder an Amelia. »Ist alles in Ordnung?«
    »O ja. Wundervoll. Aber ... Chastity, ich gestehe, dass mir die Verknüpfung mit Mr. Ensor nicht geheuer ist.«
    »Keine Angst. Constance hat ihn gut in der Hand«, sagte Chastity, wohl wissend, dass dies wahrscheinlich nicht ganz der Wahrheit entsprach. »Er weiß nichts von Ihnen und Henry, und wenn Sie

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