Geliebter Schuft
eine Gabel voll der lockeren Mehlspeise mit dicken goldenen Apfelscheiben und runden Rosinen und führte sie an ihre Lippen. »Du musst wenigstens kosten. Mrs. Baker macht die leichtesten, flaumigsten Süßspeisen. Mund auf.«
Constance öffnete den Mund und schloss die Augen. Es war göttlich. Sie nahm ihre eigene Gabel und bediente sich von seinem Teller.
»Bist du sicher, dass du nicht ein eigenes Stück möchtest?«, fragte er.
»Ich bringe auch nicht den kleinsten Bissen hinunter.« Sie sicherte sich noch eine Gabel voll.
»Ich geb's auf.« Er schob ihr den Teller hin. »Iss das hier auf, ich bestelle mir noch eine Portion.«
»Aber ich möchte nichts mehr«, protestierte sie. »Ich bin nicht auf der süßen Seite ... nur«, fügte sie mit reuigem Lächeln hinzu, »ist das hier gar nicht süß. Es ist nur himmlisch.«
Es war schon nach Mitternacht, als sie das Restaurant verließen und in die warme Dunkelheit hinaustraten. Constance war merkwürdig zumute, vielleicht vom Wein, doch das leichte Schwindelgefühl konnte auch von dem Gefühl herrühren, dass sie nie einen angenehmeren Abend verbracht hatte. Und ihre üblichen Plänkeleien hatte sie auch nicht vermisst. Das Zusammensein mit Max war bemerkenswert entspannt und friedlich verlaufen.
»Nach Hause?«, fragte er und winkte eine Droschke herbei, die mit langsamem Hufschlag auf sie zukam.
»Zu dir oder mir?« Sie stieg ein.
»Das ist eine Frage, deren Beantwortung ich lieber der Dame überlasse«, sagte er, auf der Straße stehend, da er dem Kutscher die Adresse angeben wollte.
»Dann zu dir«, sagte Constance, noch immer von dem leichten und köstlichen Schwindel erfasst. »Du kannst mich ja später nach Hause fahren.«
»Zu Ihren Diensten, Madam. Canon Row, Kutscher.«
»Sehr wohl, der Herr.« Das Pferd trabte los.
Constance wandte ihren Kopf träge auf der mit Rissen durchsetzten Lederpolsterung und beobachtete Max' Gesicht im Wechselspiel von Licht und Schatten der Straßenbeleuchtung. Er streckte die Hand aus und berührte ihre Wange liebkosend mit der offenen Handfläche. Plötzlich war die Atmosphäre angespannt, und Constance stockte der Atem, als sie ohne Vorwarnung von heftigem Begehren übermannt wurde. Sich an ihm schmiegend, drückte sie ihren Mund auf seinen. Ihre Lippen öffneten sich voller Verlangen nach dem tiefen Eindringen seiner Zunge. Sie legte ihre Hand auf die Wölbung in seiner Hose, presste und rieb den harten Schaft durch das feine Material. Er stöhnte an ihrem Mund. Hitze durchfuhr ihren Körper und setzte ihre Haut in Brand.
Max griff unter ihren Rock und strich ihr von Seide umhülltes Bein entlang. Während sie sich auf dem Sitz lustvoll räkelte, fanden seine Finger den Weg in die spitzenbesetzte Hose, glitten weiter aufwärts und erreichten ihr Ziel. Sie schnappte nach Luft, ihre Schenkel öffneten sich in wollüstiger Hingabe, um ihm leichter Zutritt zu gewähren. Ihre Muskeln krampften sich zusammen, ihre Lenden spannten sich an, sie biss sich auf die Lippen, um nicht aufzuschreien, als eine Woge der Lust sich zum Höhepunkt steigerte und abebbte.
»Oh Gott«, flüsterte sie, »wir sind in einer Droschke.«
Er lachte leise. Sein Atem kam unregelmäßig, in seinen Augen glühte Verlangen. »Das war unerwartet«, sagte er und zog langsam seine Hand zurück. Ihr Geruch haftete an seinen Fingerspitzen. »Hemmungslos und triebhaft.« Wieder lachte er leise auf.
Constance zog ihre Röcke zurecht und glättete sie mit nervösen kleinen Bewegungen über den Knien, um sich zu beschäftigten, bis ihr Herz sich beruhigt hatte, obschon der träge Nachhall des kurzen, aber intensiven Höhepunktes sie noch erfüllte. »Ich fühle mich schuldig«, sagte sie. »Du hattest nichts davon.«
»Oh doch«, murmelte er. In seinen Augen, die ihren Blick festhielten, glühte es noch. »Dich zu berühren, reizt mich ungemein. Du bist so üppig und offen, so heiß und begierig. Ich möchte meinen Mund in dir begraben, jeden Tropfen deiner Erregung aufnehmen, mit meiner Zunge in dein Innerstes eindringen. Und das werde ich tun.«
Als er lächelte, war es Ausdruck purer sinnlicher Verheißung. »Sobald sich die Türen hinter uns geschlossen haben. Jedes einzelne dieser eleganten Kleidungsstücke werde ich dir ausziehen, eines nach dem anderen, und wenn du nackt bist, werde ich jeden Zoll deines Körpers mit Mund und Händen in Besitz nehmen. Ich will, dass du vor Lust schreist, Constance. Ich will dich zu Höhen führen, die du noch
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