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Geliebter Schuft

Geliebter Schuft

Titel: Geliebter Schuft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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Fragen?«
    Sie ließ ihre Hand ins Wasser hängen, als er losruderte. »Warst du jemals verheiratet?«
    »Nein.«
    Jetzt war es an ihr, ihn spöttisch anzuschauen. »Warst du jemals verliebt?«
    »Das ist eine andere Geschichte.«
    »Also ... was ist passiert?«
    Er holte die Ruder ein, find das kleine Skiff geriet leicht ins Schaukeln, als zwei prächtige Schwäne vorüberglitten. »Ich begegnete ihr in Indien. Sie war die Frau des Garnisonskommandanten von Jodhpur, einsam, gelangweilt, älter als ich.« Er zuckte mit den Schultern. »Kurz und gut, wir hatten eine sehr leidenschaftliche Affäre. Sie wollte ihren Mann verlassen, ihn um die Scheidung bitten, damit wir nach England gehen und hier bis an unser Ende glücklich, wenn auch gesellschaftlich geächtet, leben könnten.«
    Er verzog ironisch den Mund und in seinen Augen lag ein spöttischer Schimmer, der Constance nicht gefiel. »Aber dazu kam es nicht«, riet sie.
    »Nein, dazu kam es nicht. Sie glaubte, die Schande nicht ertragen zu können, und hatte Angst, den Ruf ihrer Familie zu gefährden. Zudem musste sie befürchten, dass ihr Mann ihr nach der Trennung nicht erlauben würde, ihren Sohn zu sehen.«
    Er griff wieder nach den Rudern und nahm Kurs auf die kleine Insel. Constance spürte, dass sie sich mit seiner Antwort zufrieden geben musste, obwohl sie ahnte, dass viel ungesagt geblieben war. Als sie ihre Hand aus dem Wasser zog und die silbernen Tropfen abschüttelte, sah sie, dass sie das Licht der untergehenden Sonne einfingen, das die Oberfläche des Sees sanft rosig tönte.
    »Was hast du in Indien gemacht?«
    »Als ich Oxford verlassen hatte, meldete ich mich zur Kavallerie der East India Company.« Er lachte kurz auf. »Da ich mit meiner Familie nicht gut auskam, war es die beste Lösung, wenn ein ganzer Ozean uns trennte. Ich gab mein Offizierspatent zurück, als ...« Er ließ den Satz unvollendet. »Da haben Sie meine Geschichte, Miss Duncan.«
    »Und jetzt bist du Politiker.« Wieder tauchte sie die Finger ins Wasser und zeichnete kleine Kreise auf die glatte Oberfläche.
    »Es erschien mir eine passende Laufbahn für einen Mann meines Alters und Ansehens.« Er schaute sie an, und sie sah, dass sich Lachfältchen um seine blauen Augen bildeten, als er sie gegen die Sonne zusammenkniff.
    »Und welchen politischen Fragen gilt dein besonderes Augenmerk?«, fragte sie und trocknete sich die Finger mit ihrem Taschentuch ab.
    »Das ist eine zu komplexe Frage, als dass ich sie gleich jetzt beantworten könnte.« Er legte sich kraftvoll in die Riemen, und das Boot glitt an den Landungssteg der Insel, als die anderen Gäste bereits die kleine Anhöhe erklommen, auf der sich der Tempel erhob.
    »Jenkins serviert auf der Terrasse Champagner«, sagte Prudence und half ihrer Schwester aus dem Skiff. »Wenn wir uns nicht beeilen, werden wir noch den Sonnenuntergang verpassen. Ihr habt ja eine Ewigkeit gebraucht.«
    »Max ist mit den Rudern nicht so geschickt«, sagte Constance mit boshaftem Lächeln. »Ihm sind mindestens drei Fehlschläge unterlaufen.«
    »Verleumdung!«, rief er entrüstet aus.
    Sie lachte und ging mit weit ausholenden Schritten hügel-an, ihren Gästen nach, die sich bereits auf der Terrasse vor dem weißen kleinen Bau drängten, zwischen ihnen Jenkins und ein Diener mit Tabletts voller Champagnergläser.
    »Du scheinst ja mit unserem Sehr Ehrenwerten Gentleman blendend auszukommen«, sagte Prudence anzüglich und nahm ein Glas vom Tablett. »Bist du sicher, dass du nicht dein Ziel aus den Augen verlierst, Con?«
    Constance zögerte. Sie schaute zu Max hin, der mit einem Glas in der Hand am Rand der Terrasse stand. Sah er schon im förmlichen Gesellschaftsanzug hinreißend aus, musste sie nun feststellen, dass seine große, schlanke Gestalt in der weißen Flanellhose und dem am Hals offenen Hemd, dessen aufgerollte Ärmel gebräunte Unterarme sehen ließen, noch besser zur Geltung kam. Sein Haar glänzte in der Sonne. »Meine Knie werden weich, wenn ich ihn nur ansehe«, sagte sie. »Ob das mit dem Verlust der Objektivität gleichzusetzen ist, weiß ich nicht. Findest du nicht auch, dass er fantastisch aussieht?«
    Prudence lachte. »Er sieht gut aus, das muss man ihm lassen. Erscheint er dir jetzt weniger eingebildet und arrogant?«
    »Aber nein, er ist beides«, erklärte Constance. »Nur wiegen gewisse Eigenschaften diese Nachteile auf.«
    »Das ist nicht von Dauer«, sagte Prudence. »Verlangen ist nie von Dauer.«
    »Dann wird

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