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Geliebter Teufel

Titel: Geliebter Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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und in dem Moment war Carly sicher, daß selbst William Bannister den Sieg des wunderbaren Pferdes sehen wollte. »So ein großartiges Tier habe ich noch nicht gesehen.«
    »Der Graue wird Sieger«, behauptete Vincent starrköpfig, aber der Palomino holte rasch auf. Seine Schritte waren so ausgreifend, daß seine Hufe fast die Nüstern berührten.
    Das Ziel war nicht mehr fern. Alle waren aufgestanden und feuerten die Reiter an, selbst Fletcher und Carly. »Du schaffst es«, flüsterte sie. »Du schaffst es - ich weiß es!«
    Und tatsächlich gelang es ihnen. Der herrliche Palomino und sein kühner Reiter donnerten wenige Zentimeter vor dem Grauen über die Ziellinie. Carly freute sich wie ein Kind, jubelte und lachte und hatte plötzlich Tränen in den Augen. Vincent Bannister blickte entsetzt drein, und Carly errötete betroffen.
    Sie wagte nicht, ihren Onkel anzusehen - oder gar William Bannister. Doch als sie es tat, runzelte ihr Onkel nur die Stirn, und Bannister lachte.
    »Unglaublich«, war alles, was er sagte.
    »Hat mich einen Tausender gekostet«, erklärte ihr Onkel und seufzte schwer. »Aber das war es verdammt noch mal wert.«
    »Laßt uns zum Ziel gehen«, schlug Carly vor und hoffte, die Männer würden ihr zustimmen. Überraschenderweise taten sie das auch. Als sie dort ankamen, war Don Ramon von Dutzenden begeisterter Vaqueros, seiner erfreuten Mutter und Tante, den Montoyas, den Herreras, den Estradas und ein paar anderen Californio-Familien umringt.
    Als sie näher kam, schaute er auf, und das Lächeln auf seinem Gesicht erstarb.
    »Meinen Glückwunsch, Don Ramon«, sagte Bannister. »Wieder einmal haben Sie bewiesen, daß Sie Kaliforniens bestes Pferd reiten.«
    »Sehr gütig von Ihnen, Señor Bannister. Ich habe nicht damit gerechnet... bei einem Mann, der versucht, mit Betrug zu gewinnen.«
    Bannister blieb reglos stehen, und ihr Onkel runzelte ungläubig die Stirn. »Wovon sprechen Sie?« wollte William wissen.
    »Hiervon.« Don Ramon reichte ihm ein Objekt mit einem kleinen Griff und drei scharfen Zacken am unteren Ende. Die Zacken wiesen eine feine Blutspur auf. »Damit hat Ihr Mann,  Señor McCloskey, meinem Pferd in der letzten Runde zugesetzt. Es war sein Pech, daß ich es ihm entreißen konnte.«
    Die Menge teilte sich, als Bannister auf Rey del Sol zuging. Er entdeckte sofort die leichten Einstiche an den Rippen des Tieres, das helle Fell war mit etwas Blut bedeckt. Betroffen und hochrot wandte er sich an Ramón de la Guerra.
    »Ich gebe Ihnen mein Wort, daß ich davon nichts wußte. Ich hoffe, Rey del Sol eines Tages zu besitzen. Niemals würde ich so einem herrlichen Tier etwas zugefügt sehen wollen.«
    Der Don schwieg.
    »Es tut mir außerordentlich leid, Don Ramon«, fuhr William fort. »Ich verspreche Ihnen, ich werde mich persönlich mit McCloskey auseinandersetzen, und ich hoffe, daß Sie meine aufrichtige Entschuldigung annehmen.«
    Der Spanier musterte ihn eine spannungsgeladene Weile. »Die Verletzung ist geringfügig. Ich bin froh, daß Sie nicht daran beteiligt waren und nehme Ihre Entschuldigung an ... wie auch Ihre zweitausend Dollar.«
    Jubel brach unter den Umstehenden aus. Der Don lächelte wieder, so unglaublich strahlend, daß Carly heiß wurde. Besonders wenn er sie so anschaute wie jetzt gerade.
    »Meinen Glückwunsch, Don Ramon«, hauchte sie. »Ihr Ritt war einmalig.«
    Fragend hob er eine Braue und musterte sie mit neuem Interesse. Sie freute sich tatsächlich, daß er gewonnen hatte. »Muchas gracias, Señorita. Sie interessieren sich für Pferde?«
    »Ich habe auf der Reise aus dem Osten hierher eine Menge über sie gelesen. Und ich nehme gerade Reitunterricht. Ja, ich interessiere mich wirklich sehr für Pferde.«
    Ihre Worte schienen ihn zu überraschen. Da fiel ihr ein, daß   die meisten Damen von Stand jung reiten lernten. Sie errötete und hoffte, niemandem unter den reichen Freunden ihres Onkels würde ihr kleiner Fehler auffallen.
    »Es sieht so aus, als hätten die meisten von uns ein Interesse an Pferden«, mischte sich William Bannister ein und reichte dem Don den Gewinneranteil, einen Lederbeutel gefüllt mit Goldmünzen. »Ich möchte immer noch Ihren Hengst kaufen. Gern bezahle ich Ihnen doppelt soviel, wie Sie für ihn wollen.«
    Der Don schüttelte den Kopf. »Rey ist eines der letzten andalusischen Pferde meines Vaters. Er muß zur Zucht aufbewahrt werden.« Carly hatte von dieser Rasse gelesen. Es waren jene Tiere, die mit Cortez in die Neue

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