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Geliebter Teufel

Titel: Geliebter Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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Welt gelangt waren.
    »Wir könnten entsprechende Termine ausmachen. Ich würde mich freuen ...«
    »Tut mir leid, Señor Bannister, Rey del Sol ist unverkäuflich.«
    Bannister seufzte. Der Blick des Don kehrte zu Carly zurück. »Vielleicht - sobald Señorita McConnell sich hinreichende Fähigkeiten angeeignet hat - kann Señor Austin eines von Reys Fohlen erwerben. Eine hübsche Palominostute wäre das passende Pferd für eine Dame wie sie.«
    Fletcher strich sich über das Kinn. »Da haben Sie nicht ganz unrecht, Don Ramon. Ein Fohlen des Hengstes wäre ein guter Erwerb für Rancho del Robles.«
    Als wollte er sein Versprechen besiegeln, bückte der Don sich und hob eine der langstieligen roten Rosen auf, von denen ihm die Californio-Frauen ein halbes Dutzend zugeworfen hatten, als er durchs Ziel geschossen war.
    »Für Sie, Señorita. Zum Andenken an diesen Tag ... obwohl ihre Schönheit sich nicht mit der einer so wunderschönen Frau wie Ihnen vergleichen läßt.«
    Carly nahm die Rose entgegen. Wärme stieg ihr in die Wangen. Sie wollte schon lächeln und sich bei ihm für seine galante Geste bedanken, als sie das Stirnrunzeln ihres Onkels bemerkte. Lieber Himmel, dachte sie. Schon wieder passierte es ihr. Sie ließ sich von dem gutaussehenden Don betören. Onkel Fletcher würde wütend sein, wenn sie nach Hause kamen.
    Das herzliche Lächeln konnte sie noch verdrängen. Statt dessen gab sie sich kühl, freundlich. »Danke, Señor de la Guerra«, erwiderte sie förmlich und so geziert, wie sie konnte. Sie hielt sich die Rose unter die Nase und atmete den schwachen Duft ein. »Ihre Bräuche sind sehr charmant. Das werde ich sicher nicht vergessen.«
    Der Gesichtsausdruck ihres Onkels entspannte sich. Er faßte nach ihrer Hand und hakte sie bei sich unter. »Es wird Zeit, daß wir gehen, meine Liebe.«
    »Natürlich, Onkel.« Sie wandte sich von dem Don ab, wollte ihm nicht länger in die Augen sehen und kehrte mit ihrem Onkel zu den anderen zurück.
    »Sehr gut gemacht, meine Liebe. Höflich und damenhaft hast du dem Mann seinen Platz zugewiesen. Ich bin stolz auf dich.«
    Da wurde Carly übel. Hatte sie das wirklich getan? Don Ramón seinen Platz zugewiesen? Beabsichtigt hatte sie das nicht. Sie schaute sich ein letztes Mal nach ihm um, begegnete seinem finsteren Blick und bemerkte ebenso das aufreizende Lächeln, das Pilar Montoya ihm schenkte.
    Erschrocken schnappte sie nach Luft, als sie sich an einem der Dornen stach.
    Andreas de la Guerra ging mit den Vaqueros zurück zu den Pferden. Die Männer waren von einem Dutzend verschiedener Haziendas gekommen, um mitzuerleben, wie Ramon gegen den gringo ritt. Sie waren nicht enttäuscht worden, und der Sieg bedeutete jedem von ihnen so viel, als hätten sie ihn persönlich errungen.
    Unwillkürlich ballte Andreas die Hand zur Faust, als er an den Betrug des Anglos dachte. Nur der waghalsige Ritt seines Bruders hatte die Sache wettgemacht, aber das minderte seinen Zorn nicht im geringsten. Und er durfte schon gar nicht daran denken, was alles hätte passieren können.
    Andererseits, was hatte er erwartet?
    Seit seiner Rückkehr nach Kalifornien und seit jenem Tag, als er seinen Vater auf dem Sterbebett in der kleinen Hazienda Ran- cho Las Almas, dem ursprünglichen Haus von Rancho del Robles, das verlassen worden war, nachdem das größere Haus er- richtet worden war, angetroffen hatte, wehrte er sich schon gegen die gringos.
    Er hatte sie sechs Monate lang bekämpft, ehe sein Bruder aus Spanien zurückgekehrt war und versucht hatte, das einzufor- dern, was rechtmäßig ihnen gehörte.
    Ramon hatte ihm beigestanden, obwohl zuerst nur widerstrebend, überzeugt, daß Gewalt nicht der rechte Weg sei. Nur durch das schlechte Gewissen hatte er den Beistand des Bruders gewonnen. Das schlechte Gewissen, daß der Vater aus Kummer über die Anglos gestorben war und die Mutter leiden mußte, während er in Spanien ein gutes Leben geführt hatte.
    Andreas wußte, der Bruder konnte sich nicht verzeihen, daß er nicht eher nach Hause gekommen war und für seine Familie gesorgt hatte, als sie in größter Not gewesen war.
    Es war nicht allein seine Schuld. Diego de la Guerra war überzeugt gewesen, er könnte die Sache allein regeln, könnte beweisen, daß das Land ihnen gehörte oder sich gegen die Anglos wehren, falls es notwendig sein sollte, um es zu behalten. Nach seinem Tod hatte Andreas das gleiche geglaubt. Es hatte sich gut angefühlt, ein Mann zu sein und nicht mehr

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