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Geliebter Teufel

Titel: Geliebter Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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Jetzt binden Sie ihn los!«
    Ihr Onkel wollte schon widersprechen, doch als er ihr unbewegliches Gesicht sah, nickte er. »Binden Sie ihn los.« Der große, hagere Vorarbeiter, der die Peitsche geschwungen hatte, nahm ein Messer zur Hand und schnitt die Fessel am Zweig ab, dann schnitt er die Schnur an Two Hawks’ Handgelenk durch. Der Junge stolperte und bemühte sich, auf den Beinen zu bleiben. Carly fing ihn auf und stützte ihn unter den Armen.
    »Schaffst du es bis zur Küche?« flüsterte sie ihm zu, so daß nur er es hören konnte.
    Sofort straffte er sich. »Eines Tages werde ich ein großartiger Vaquero sein. Ich kann alles, was ich können muß.«
    Da sie wußte, wie stolz er war, versuchte sie nicht, ihm zu helfen, sondern begleitete ihn auf dem Weg zur Küche. Kaum daß sie drinnen waren, half sie ihm, sich auf einen kräftigen Eichenstuhl zu setzen, und wandte sich an die beleibte Frau, die Tortillateig knetete.
    »Sie heißen Rita, nicht wahr?«
    »Si, Señora.«
    »Ich brauche etwas für seinen Rücken, Rita. Können Sie mir sagen, was ich da nehmen kann?«
    »Si, ich habe hier das Richtige. Wir halten es immer für die Vaqueros bereit, für Verbrennungen, Schnittwunden und Insektenstiche.« Sie reichte Carly eine Salbe, die nach Schmalz und Kamille roch.
    »Danke.«
    Two Hawks zuckte zusammen, als sie ihm die Striemen auswusch und die Salbe auf die Haut auftrug, aber er gab keinen Klagelaut von sich.
    »Es tut mir leid, daß das passiert ist, Two Hawks«, sagte Carly, als sie fertig war. »Ich wünschte, ich wäre eher da gewesen.«
    Zum ersten Mal lächelte er. »Das war sehr mutig von dir, Sonnenblume. Don Ramon wird so eine tapfere Frau wie dich nicht wiederfinden.«
    Tränen füllten Carlys Augen. Sie blinzelte kräftig, um sie zu verdrängen. »Wie geht es ihm, Two Hawks?« fragte sie leise.
    »Er hat sich verändert, jetzt, wo du nicht mehr da bist. Er lächelt nicht mehr wie früher. Ich glaube, er wünscht sich, du kämst zurück.«
    Gott! »Du irrst dich, Two Hawks. Das ist das letzte, was Don Ramon sich wünscht.«
    Der Junge wollte ihr schon widersprechen, doch Carly legte  ihm einen Finger gegen die Lippen und schüttelte den Kopf. Wo ist dein Hemd?«
    »Die Männer haben es zerrissen.« Sein Gesicht verfinsterte sich. »Es war ein sehr gutes Hemd.«
    Carly mußte lächeln. »Nun, das wird sicherlich nicht das erste Mal sein, daß du ohne Hemd auskommen mußt. Don Ramon wird dir wohl ein neues besorgen, wenn du wieder zu Hause bist.«
    »Er hat mich zu dir geschickt. Ich sollte dir ein paar von deinen Sachen bringen, aber ich glaube, er hat das nur getan, damit ich mich davon überzeugen kann, daß du mir nicht böse bist.«
    Carly faßte nach seiner Hand. »Hast du das etwa geglaubt? Daß ich dir böse wäre?«
    Er nickte. »Wegen dem, was im Dorf passiert ist... was ich dem weißen Mann angetan habe.«
    Sie konnte sich gerade noch zurückhalten, ihm nicht eine Hand über den Mund zu legen. Lieber Himmel, wenn ihr Onkel wüßte, daß der Junge einen der Männer umgebracht hatte, die die Vocuts abgeschlachtet hatten, würde er keinen Tag länger leben.
    »Du hast nur getan, was du tun mußtest. Ich verstehe jetzt erst allmählich, wie schwer das Leben hier draußen wirklich ist.« Sie zwang sich zu lächeln. »Jetzt sag mir lieber, wo die Sachen sind, die du mir mitgebracht hast. Dann kann ich sie holen.«
    Er wollte schon aufstehen, aber sie drückte ihn sacht auf den Stuhl zurück. »Ich hole sie. Du bleibst hier.«
    »Es geht mir jetzt besser, Señora. Ich hole sie.«
    Sie wollte ihm widersprechen, aber er war jung und stark. Natürlich wollte sie ihn nicht kränken. Sie stand an der Tür und wartete, während er das lahmende Pferd samt dem Bündel holte, das Ramon ihr geschickt hatte.
    »Ich will, daß du hier auf mich wartest«, sagte Carly zu ihm. »Ich gehe mich eben umziehen, dann reiten wir zusammen nach Las Almas zurück ... zumindest einen Teil der Strecke.«
    Er nickte nur. Ein paar Minuten später kehrte sie in ihrem rostbraunen Reitkostüm zurück, führte ihn zur Scheune hinüber und befahl einem der Männer, ihr ein Pferd zu satteln. Auf  dem Weg zur Ranch sprachen sie wenig miteinander. So starr, wie er im Sattel saß, sah Carly ihm an, daß ihm der Rücken weh tun mußte. Außerdem brannte ihr Striemen nicht gerade wenig.
    Oben auf dem Kamm, von dem aus ein Pfad ins Tal hinunterführte, wo die Hazienda stand, zügelte sie ihr kleines braunes Pferd.
    »Erzähl Don

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